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Der Markt, die Makler, das Ministerium

Immobilienmakler dürfen künftig nur noch zwei statt drei Monatsmieten verrechnen. Das hat der Wirtschaftsminister soeben dekretiert.

Und das lässt ordentlich staunen. Gewiss: Der Beifall von den Rängen, von Parteien und vielen Medien ist groß, aber das beweist angesichts des dort herrschenden ökonomischen Bildungsniveaus einmal weniger als gar nichts. Es überrascht schon gewaltig, wenn ein angeblich der Marktwirtschaft verbundener Minister glaubt, mit Preisregelungen arbeiten zu müssen. Es überrascht noch mehr, wie milde die Unternehmervertretung Wirtschaftskammer auf diese neue Preisregelung reagiert.

Hätte die Maßnahme eine innere Logik, dann bitte her mit Preisregelungen für Milch, Brot, Benzin und was sonst noch lebenswichtig erscheint – oder populär. Verständnis hätte ich ja noch, wenn auf schlecht österreichisch diese Preisregelung als Gegenzug für Konzessionen der Arbeiterkammer auf anderen – vielleicht wichtiger erscheinenden – Gebieten zugestanden worden wäre. Aber für einen solchen in der Politik nicht unüblichen Deal gibt es keinerlei Indizien.

Wischen wir also alle Erkenntnisse der Wirtschaftsforschung zum Tisch, dass Preisregelungen langfristig noch nie etwas billiger gemacht haben. Was wird passieren? Entweder die Unternehmer setzen auf andere Weise ihre Preisvorstellungen durch (z.B.: sie lassen sich Spesen zahlen; sie lassen sich vom Vermieter zahlen). Oder sie reduzieren ihre Leistungen (Massentermine statt Einzelbesichtigungen von Wohnungen). Oder ihre Dienstleistung verschwindet vom Markt (dann müssen Wohnungssuchende halt direkt Rundrufe bei Hausverwaltungen machen). Oder die Makler wechseln vom teuren Zeitungsinserat auf die leider noch nicht ganz ausgegorenen Internet-Plattformen (was ein ironischer Kontrapunkt zum Jubel vieler Zeitungen über die Preisregelung wäre).

Denken Sie nur an die globalen Erfahrungen mit Regulierungen des Preises von Brot, einem der allerwichtigsten Lebensgüter. In vielen Ländern trat im Lauf der Zeit Brotmangel ein, oder es entstand ein Schwarzmarkt. Umgekehrt ist in Österreich eine Explosion der Zahl von unterschiedlichsten Brotsorten und Qualitäten entstanden, seit es keine Preisregelung mehr gibt. Kein Mensch will mehr zurück zu jener Zeit, als eine Semmel 45 Groschen gekostet hat und als eine Preiserhöhung um 5 Groschen nationales Krisenthema gewesen ist.

Aber sind nicht in Österreich die Maklerkosten im internationalen Vergleich zu hoch? Sollte das wirklich der Fall sein, dann könnte man ganz einfach das Funktionieren des Marktes verbessern. Durch mehr Wettbewerb und Transparenz; durch die Pflicht, bei jedem Inserat (ob in Zeitung oder Internet) die Maklerkosten dazuzuschreiben; durch ständige Rankings der qualitativen Leistungen von Maklern; durch eine Serviceseite des Ministeriums, auf der Kunden ihre Erfahrungen mit einzelnen Maklerbüros darstellen.

Man braucht die Marktwirtschaft nicht neu erfinden. Man muss sie nur wirken lassen.

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