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Zehn Denkfehler in erschreckender Serie

Von Grün bis Pink, von der Regierung bis zu den Handels-Oligopolisten werden wir fast stündlich mit peinlichen Denkfehlern wichtiger österreichischer Akteure konfrontiert. Ob es nun um die Corona-, um die Islamismus- oder um die Terrorismus-Bekämpfung geht, um die Pensionslücke, um Wahlmanipulationen oder Gentechnik.

Erschreckende Beispiele, wie Wunschdenken zunehmend das logische Denken verdrängt:

  1. Der gefährlichste Denkfehler passiert wohl der Regierung, wenn sie glaubt, die jüngste Razzia bei in Österreich lebenden Islamisten, Moslembrüdern und ihren Freunden würde diesen wenigstens eine Zeitlang einen Dämpfer versetzen. Um das zu erkennen, möge man etwa diesen Internet-Auftritt eines der wichtigsten Agitatoren in Österreich und die dazu veröffentlichten Postings auf einer türkischen Plattform studieren. Keine Spur von Zurückhaltung, sondern wilde Attacken auf Sebastian Kurz als "islamophob" und Aufrufe zu einem Boykott gegen Österreich. Die österreichischen Moslems in ihrer Gesamtheit werden aufgehetzt (Hetzen gegen Österreich hat der famose österreichische Gesetzgeber ja erlaubt …). Und es wird so getan, als ob das islamische Kopftuch das zentrale Ziel beim Aktionspaket der Regierung wäre.
  2. Aber auch in Hinblick auf die Koalition dürfte das groß angekündigte und an sich lobenswerte Anti-Islamismus-Projekt von Bundeskanzler Sebastian Kurz auf einem Denkfehler beruhen. Nämlich jenem, dass mit den Grünen Sinnvolles möglich wäre. Denn es ist nicht viel Zeit nach der Ankündigung von Kurz vergangen, da hat die grüne Justizministerin Zadic schon kaum verschlüsselt gesagt: Nix da. Sie denkt nicht daran, an der Verfassung etwas zu ändern, damit der Anti-Terrorismus-Kampf effektiver werden könnte (was ja gemeinsam mit FPÖ oder SPÖ möglich wäre). Nicht einmal die elektronische Fußfessel soll ihr zufolge länger als bis zum Ende der im Urteil ausgesprochenen Haftdauer möglich sein. Dann sollen nach ihren Vorstellungen offenbar zahllose Polizisten jeden freigelassenen Terroristen überwachen. Was natürlich denkunmöglich ist. Damit sind wir bald wieder bei Null im Anti-Terrorkampf. Und irgendwann werden in der ÖVP wohl doch Zweifel aufkommen, ob mit diesem Koalitionspartner irgendetwas möglich ist. Außer ein Corona-Lockdown.
  3. Auch bei diesem Thema Corona ist die Regierung nach einem hochinteressant klingenden Vorstoß von Sebastian Kurz wieder denkbefreit unterwegs: Denn es ist ein absoluter Widerspruch, gleichzeitig anzukündigen, dass Österreich erstens dem Beispiel der Slowakei folgen werde, das ganze Land durchzutesten, und zweitens zu garantieren, dass alles auf Freiwilligkeit beruht.
    Die Slowakei agiert hingegen mit eindrucksvoller Konsequenz: Es wird zwar niemand zwangsgetestet, aber jeder, der sich in der Öffentlichkeit bewegen will, muss in den nächsten Wochen einen PCR-Test vorweisen können, sonst ist er zu Zwangsquarantäne verpflichtet, darf also nicht einmal arbeiten gehen. Das bedeutet natürlich, dass die Testteilnahme alles andere als freiwillig ist.
    Wer in Hinblick auf die Slowakei (und ihren Corona-Erfolg) von Freiwilligkeit spricht, muss folgerichtig auch sagen, dass es in Österreich keineswegs einen Zwang für alle jungen Staatsbürger gibt, Präsenz- oder Zivildienst zu leisten: Sie können sich ja auch freiwillig fürs Gefängnis entscheiden …
  4. Dieser Denkfehler, zu glauben, dass eine allgemeine Testung rein freiwillig funktionieren kann, hängt mit einem zweiten zusammen: nämlich mit dem Irrglauben, die Menschen wären eh alle selbst interessiert zu wissen, ob sie Corona-infiziert sind. Das stimmt aber nur für eine verantwortungsbewusste Minderheit und jene mit klaren Symptomen. Der Rest ist aber viel größer – was man etwa auch seit Monaten am Desinteresse an der Corona-App ablesen hat können.
    Dieser Rest geht von dem Faktum aus, dass gesunde Menschen auch oft ohne irgendwelche Symptome Virus-Träger sein können; er fürchtet sich daher oft primär vor Quarantäne, Isolation, Einkommensverlusten und Mobbing (als Infektionsspreader). Viele  Menschen neigen nun einmal zu einer Verdrängung unangenehmer Fakten, also zu einem Vorgang, der keineswegs zufällig einst von einem Österreicher entdeckt worden ist.
  5. Der nächste schlimme Denkfehler der Regierung geht eindeutig auf das Konto der Grünen. Zwar stimmen sie der Abschaffung der unglückseligen Hacklerregelung zu, mit der gesunde und noch viele Jahre arbeitsfähige Menschen deutlich vor dem gesetzlichen (und ohnedies viel zu niedrigen) Antrittsalter abschlagsfrei eine Pension beziehen können, die weit höher ist als das, was sie versicherungsmathematisch mit ihren Beiträgen angespart haben. Statt dessen haben die Grünen aber eine andere Skurrilität durchgesetzt, nämlich einen "Frühstarter-Bonus".
    Dieser belohnt Menschen dafür, dass sie gleich nach der Schulpflicht in einen Job gehen, ohne eine Lehre oder sonstige Ausbildung zu absolvieren. Also genau für das Gegenteil von dem, was seit Jahrzehnten wirklich allen jungen Menschen gepredigt wird. Dümmer geht’s nimmer.
  6. Fast glaubt man fünf Sekunden, dass der oberösterreichische Volksschullehrer, der als Minister dafür verantwortlich ist, die Folgen dieses Denkfehlers erkannt hätte, als er in einem Interview von einer "großen Lücke" zu sprechen begonnen hat. Jedoch hat er damit nicht die jedes Jahr größer werdende und alle Ökonomen extrem besorgt machende Lücke gemeint, die im Pensionssystem zwischen Beiträgen und Rentenzahlungen klafft, sondern die Tatsache, dass Frauen deutlich weniger Pensionsversicherungsbeiträge einbezahlt haben und daher logischerweise auch weniger Pension bekommen als Männer mit hohen Einzahlungen (zumindest solange es das von den Linksparteien und vor allem den männlich dominierten Gewerkschaften bisher stets abgelehnte verpflichtende Pensionssplitting nicht gibt).
  7. Weil wir gerade beim seltsamen Denken der Grünen sind: Sie schlagen lauten Alarm, weil es bei den jüngsten Wirtschaftskammerwahlen in drei Bundesländern zu Unregelmäßigkeiten und Manipulationen gekommen sei. Keine Ahnung, was daran stimmt. Es ist nur auffällig, dass die gleichen Grünen (und ihre Außenstellen in den Medien) gleichzeitig behaupten, mit absoluter Sicherheit zu wissen, dass es bei den amerikanischen Präsidentenwahlen zu keinerlei Unregelmäßigkeiten und Manipulationen gekommen sei. Aber was braucht eine Gutmenschpartei Logik …
  8. Die Grünen waren und sind auch die wildesten Kämpfer gegen jede Anwendung der Gentechnik, also auch in der ganzen Pharma-Industrie. So hatte ein Kongress der deutschen Grünen vor ein paar Jahren ausdrücklich verlangt, dass anstelle der "für alle Anwendungsbereiche" abgelehnten Gentechnik in der Medizin Homöopathie als "alternativer" Forschungsbereich gefördert werden solle. Jetzt aber kommen offenbar bald Corona-Impfstoffe auf den Markt, die mit Hilfe von Gentechnik entwickelt worden sind.
    Was jetzt, liebe Radfahrer- und Veganer-Partei? Werdet ihr euch eh alle nicht impfen lassen? Wird euer Volksschullehrer im Gesundheitsministerium eh die Anwendung der Impfung verbieten, so wie Grüne ja beispielsweise auch alle Schweine verbieten wollen, die vielleicht einmal genveränderten Mais gefressen haben?
  9. Inzwischen werden die Grünen in Wien von einer anderen Intelligenz-Partei überholt, die noch mehr grüne Unsinnigkeiten zum Ziel hat. Denn die Koalition der Stadtroten mit ihrem neuen Partner, den Pinken, hat ein Programm, das noch grüner ist als das der Rotgrün-Periode: Das reicht von einer Vervierfachung(!) des Radwegebudgets bis zu einer angekündigten Halbierung der Zahl der Autopendler. Die schlechten Zeiten für Fußgänger und Autofahrer gehen also munter weiter.
    Nicht einmal ein Hauch von liberal ist zu entdecken (was die Neos einst vorgegeben hatten zu sein). Keine Zeile von einer Reduktion der Bestechungsinserate, bei deren Vergabe die Stadt Wien Weltmeister ist, statt dessen wird ziemlich eindeutig angekündigt, dass solche künftig konzentriert an ideologisch nahestehende Medien vergeben werden, die man nur schlecht getarnt als Medien mit "journalistischer Sorgfalt" umschreibt (was bei "Falter" und "Standard" jedenfalls schon zu Champagner-Bestellungen führen kann und bei allen anderen zu noch mehr Bemühung um Rathaus-Frömmigkeit). Kein Wort von einer Reduktion oder Privatisierung des riesigen und ineffizienten Wirtschaftsimperiums der Stadt, in dem die Genossen all ihre Günstlinge versorgen. Keine Lockerung des ganzjährigen Sonntags-Lockdowns in Wien.
    Dafür gibt es weitere 1500 Gemeindewohnungen, deren Bau eine Zeitlang eingestellt gewesen ist. Dafür soll es ein wienweit einheitliches Parkpickerl geben, was in den Innenbezirken unweigerlich zu einem gewaltigen Verkehrszuwachs führen wird (anstelle des durchaus sinnvollen und verkehrsberuhigenden Bezirkspickerls) …
  10. Die immer ärger kartellartig agierenden Handels-Oligopolisten Spar, Hofer & Co weigern sich im Gleichschritt, auch während des Lockdowns, der ja ab sofort für den restlichen Handel gilt, auf den Verkauf jener vielen Dinge zu verzichten, die absolut nichts mit Lebensmitteln oder Drogeriewaren zu tun haben, wie Computer, Fahrräder, Sportutensilien, Heimwerkerzubehör, Geschirr. Denn im Gesetz sei keine solche Teilsperre von Geschäften vorgesehen, mit welcher der Gesundheitsminister den Verkauf solcher Dinge verbieten könnte.
    Das mag juristisch stimmen. Aber die Oligopolisten vergessen in ihrer provokanten Machtanmaßung (siehe zu diesem Stichwort übrigens auch die kollektiv vorgenommene Streichung von Inseraten in Medien, die angeblich unkorrekt berichtet haben) eine Kleinigkeit: Juristisch ist ja auch eine Änderung jener Gesetzesbestimmung möglich, die sie jetzt ausnutzen. Und ebenso sind juristisch Gesetze möglich, die den Handelsriesen zusätzliche Steuern auferlegen. Etwa als Corona-Profiteure.
    Wir sehen also auch in dieser Branche erstaunliche Denkfehler – so als ob Corona österreichweit nicht Lungen, sondern Gehirne beschädigen würde.

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