Bablers Förderpläne: Nur noch Geld für linke Medien

Autor: Werner Reichel

Das Unrecht im Rechtsstaat – am Beispiel des Falles Leon Apler

Autor: Volker Schütz

Wie die westliche Welt die KI-Bedrohung verschläft

Autor: Karl-Peter Schwarz

Was heißt kritisches Denken im KI-Zeitalter?

Autor: Leo Dorner

Wir können die Probleme mit Migration nicht mehr weiter ignorieren

Autor: Christian Klepej

Die „Russland-Versteher“ im Kalten Krieg

Autor: Johannes Schönner

Wenn der Amtsschimmel lauthals wiehert

Autor: Andreas Tögel

Das wirkliche Problem wird nicht erkannt

Autor: Gerhard Kirchner

Das DÖW und der „rechtsextreme“ Karolinger Verlag

Autor: Karl-Peter Schwarz

Der "Fall Anna" und der gesetzliche Schutz von Minderjährigen

Autor: Peter F. Lang

Alle Gastkommentare

Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung. 

weiterlesen

Dynamik = Asien, Dauerkrise = Europa

Es ist erschütternd, wie wenig bei uns zur Kenntnis genommen wird, was am anderen Ende der Welt passiert: Im asiatisch-pazifischen Raum ist jetzt der weitaus größte Wirtschaftsblock der Welt entstanden. 15 Staaten mit 2,2 Milliarden Einwohnern und 30 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung bilden eine gemeinsame Freihandelszone, in der auf fast alle Waren die Zölle abgeschafft werden, und in der auch zwei Drittel des Dienstleistungssektors geöffnet werden.

Im EU-Europa mit seinen knapp 450 Millionen Einwohnern werden manche sagen: Aber dafür haben wir eine viel dichtere Integration, die etwa auch die Außenpolitik, die Währung, gemeinsame Wahlen, den Sozialbereich, die Bildung und die Abschaffung der Binnengrenzen erfasst.

Gewiss. Aber zunehmend scheint genau das der Grund zu sein, warum es so massive Erosionserscheinungen in der EU gibt. Siehe Brexit; siehe den Konflikt mit Ungarn und Polen (mit denen sich inzwischen auch Slowenien ausdrücklich und Tschechien wie die Slowakei insgeheim solidarisieren); siehe das Auseinanderklaffen der Sozialstandards; siehe die für Italien & Co, aber nicht für Österreich & Co passende Gelddruckpolitik der EZB; siehe die gefährliche Schuldenentwicklung; siehe die Ablehnung der Schweiz oder Norwegen, bei etwas über eine Freihandelszone Hinausgehendes mitzumachen. Um nur die schlimmsten Symptome zu nennen.

Die Sorge wächst, dass die EU in ihrem Zentralisierungs- und Vereinheitlichungsdrang zu weit gegangen ist. Overstretching nennt man das auf Denglisch, wenn ein "Zu viel" zu einem "Viel weniger" als Ergebnis führt.

Die Asiaten hingegen konzentrieren sich auf das, was allen hilft: auf die Dynamik des Wirtschaftsraumes, auf das rasche Wachstum des Wohlstandes in allen Ländern, auf die Förderung des Wettbewerbs. Auf dieser Basis können eindeutig demokratische Rechtsstaaten wie Japan, Südkorea und Australien mit Diktaturen wie China und Vietnam dort zusammenarbeiten, wo sich alle einen Nutzen versprechen. Und wo sich nicht ein Teil entmündigt oder von anderen ausgebeutet fühlt.

Jetzt ignorieren wir das noch. Aber dennoch spricht viel dafür, dass man dort einen klügeren Weg geht. Uns hingegen wird unser ständiges Brüsten mit den "europäischen Werten" wenig nutzen – vor allem, wenn es nicht einmal einen Konsens darüber gibt, was das eigentlich sein soll.

Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

Kommentieren (leider nur für Abonnenten)
Teilen:
  • email
  • Add to favorites
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Twitter
  • Print




© 2025 by Andreas Unterberger (seit 2009)  Impressum  Datenschutzerklärung