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Was Linke dürfen, dürfen Katholiken noch lange nicht

Am kommenden Donnerstag darf es erstmals seit dem Krieg in ganz Österreich keine Fronleichnamsprozessionen geben, nicht einmal die weltberühmten auf den Salzkammergutseen. Logisch in Zeiten der Corona – oder? Oder haben die Katholiken vielleicht nur die falsche Religion? Denn würden sie die linken Phrasen-Götter der Antifa/Antirassimus-Religion anbeten, dann können sie sogar Prozessionen mit 50.000 Teilnehmern abhalten, weil ihnen der grüne Gesundheitsminister dann alles erlauben würde. Wie bei der Wiener Antifa/Antirassismus-Demonstration in der Vorwoche. Da hat nicht ein einziger der Teilnehmer die geltenden "Abstandsregeln" eingehalten, wie man allen Bildern über das linke Hochamt entnehmen kann. Es gibt dennoch keine einzige Anzeige irgendeiner Behörde deswegen.

Denselben Fehler wie die Katholiken haben auch alle Gastwirte, Fußballvereine und Hotels des Landes begangen. Hätten sie alle ihre Veranstaltungen, Gasthaus-Feiern, Gottesdienste und Fußballspiele in Sympathie-Versammlungen für die amerikanischen Randalierer und Plünderer umbenannt, und hätten sie dafür gesorgt, dass die linke "Elite" des Landes dabei auch noch ein paar Kirchen und Priesterseminare beschmiert, dann müssten sie nicht weiter unter den Schikanen des Herrn Anschober leiden, der ihnen nur Fußballspiele ohne Zuschauer und Wirtshausbesuche für maximal vier Personen erlaubt. Selbst am kommenden langen Wochenende, dem allerletzten des Jahres 2020 (fallen doch die restlichen Feiertage weitgehend auf Wochenenden), gelten die Anschober-Schikanen weiter.

Ziemlich dumm diese Wirte, Hoteliers und Katholiken, wenn sie sich da auch noch zu wundern wagen! Wie können sie nur gute (=linke) Demonstrationen mit bösen (=rechten) Veranstaltungen, Wirtshausbesuchen oder katholischen Gottesdiensten verwechseln!

Nun, in Wahrheit war die ohne irgendeine Auflage genehmigte Demonstration der übelste Skandal der gesamten an solchen Skandalen durchaus nicht armen Corona-Zeit. Dieser Skandal fand in einer grün-roten Pressekonferenz im Gesundheitsministerium eine "würdige" Fortsetzung. Mit dieser wollten die roten und grünen Genossen die Empörung über die 50.000-Mann-Kundgebung der Antirassismus/Antifa-Volksfront offenbar beruhigen.

Sie agierten dabei aber so, dass die Empörung nur noch weiterwachsen wird. Statt auch nur mit einer Silbe die Zusammenrottung zu bedauern, war man (wohl schon ganz im Zeichen des anrollenden Wiener Wahlkampfs) ausdrücklich "stolz" auf die große Viren-Verbreitungs-Aktion in Wiens Straßen.

Hauptschuldig ist zweifellos der grüne Gesundheitsminister Anschober. Das ist derselbe Mann, der seit drei Monaten das gesamte Leben aller Österreicher in einer seit Kriegsende noch nie dagewesenen Brutalität auf das Schikanöseste niederreguliert. Der aber plötzlich einer linken Großkundgebung keine einzige Zeile seiner vielen totalitären Verordnungen in den Weg stellt. Ganz im Gegenteil: Er jubelte sogar ganz ausdrücklich und öffentlich darüber, dass statt der angekündigten 2000 "erfreulicherweise" 50.000 gekommen waren. Denn die jungen Menschen wollen ja "Gutes bewirken".

Wir lernen: Für den Gesundheitsminister ist neuerdings eine massenhafte Neuausbreitung des Virus etwas "Gutes". Zumindest wenn es unter Gebrüll linker Parolen passiert.

Weil die grün-roten Genossen aus Gesundheitsministerium und Rathaus aber sehr wohl die wachsende Empörung der Menschen über die ungehinderte Duldung der Veranstaltung spüren, haben sie jetzt verkündet, dass die lieben "jungen Leute" beim nächsten Mal halt einen Mund-Nasen-Schutz tragen sollten.

Halt beim nächsten Mal. Vorher ist Anschober nicht einmal das eingefallen.

Für die Rathaus-Stadträte Hacker und Hebein war das überhaupt eine "phantastische Demonstration", denn wir – also Österreich! – hätten eine "Krise der Gerechtigkeit" und einen "strukturellen Rassismus". Das ist ihnen jetzt offenbar durch den Mord in Amerika klar geworden.

Erstaunlich ist auch die Aussage des Gesundheitsministers, dass das "Grundrecht auf Demonstration" über seinen eigenen Verordnungen stünde. Das ist uns ja ganz neu: Denn Herr Anschober war selbst der Haupttäter beim Aushebeln aller anderen zentralen Grundrechte der Verfassung: der Gewerbefreiheit, der Bewegungsfreiheit, der Meinungsfreiheit, der Religionsfreiheit.

Der oberösterreichische Volksschullehrer hat damit eine absolut neue Hierarchie der Grundrechte entwickelt. Es gibt für ihn also Grundrechte erster Klasse und solche letzter Klasse. Erster Klasse sind die, die von Linken in Anspruch genommen werden. Alle anderen Grundrechte hingegen stehen weit unter den Verordnungen des Herrn Anschober. Bundesverfassung neu nach grüner Art.

Zumindest seltsam ist auch das Verhalten der Wiener Polizei: Sie hatte, so der SPÖ-nahe Wiener Polizeipräsident Pürstl, bei der Kundgebung nur ein Ziel, die "Deeskalation". Das ist die gleiche Polizei, die der ÖVP-Innenminister noch vor Wochen auf die Jagd nach "Lebensgefährdern" ausgeschickt hat, die er in zwei Leuten gesehen hat, die nebeneinander auf der Parkbank sitzen und die – genau so wie die 50.000 – nicht den Ein-Meter-Abstand gehalten haben.

Fast noch widerlicher verhält sich der Großteil der Medien dieses Landes: Fast keines kritisiert die 50.000-Mann-Demonstration und die Ungleichbehandlung anderer Veranstaltungen durch Gesundheitsminister und Stadtverwaltung. Dafür sind sie alle seit Wochen in Schnappatmung über den amerikanischen Präsidenten verfallen, weil sich dieser für "Recht und Ordnung" ausgesprochen und Plünderern wie Randalierern den Einsatz der Schusswaffe angedroht hat.

Ähnlich aufgeregt haben es alle Medien und SPÖ-Politiker kommentiert, als sich ein paar Dutzend Kleinwalsertaler ein paar Sekunden an den angereisten Bundeskanzler herangedrängt haben und dessen Aufforderungen "Abstand halten" nicht nachgekommen sind; oder als der Bundespräsident die Sperrstunde an einem einsamen Schanigarten-Tisch überzogen hat. Das waren beides Petitessen in Sachen Rechtswidrigkeit und in Sachen Ansteckungsgefahr im Vergleich zu den Antifa/Antirassismus-Demonstrationen.

Viele Medien sehen es jedoch umgekehrt und haben daher dem Antirassismus/Antifa-Hochamt der linken Gutmensch-Religion nur Weihrauch und kein Wort der Kritik gespendet. Der ORF hat sogar – wie einst in den Februartagen 2000 – schon vorher direkt zur Teilnahme an der Kundgebung animiert. Womit er eigentlich zum Beitragstäter geworden ist.

Dabei wäre Kritik viel eher angebracht. Hat doch die 50.000-Teilnehmer-Demonstration ausgerechnet in Wien stattgefunden, also ausgerechnet im einzigen Bundesland, das das Virus überhaupt nicht im Griff hat.

Alleine die Zahlen der bisher im Juni neuinfizierten Wiener Fälle überragt die aller anderen Bundesländer weit: In Wien sind es 176, in den anderen Bundesländern hingegen 59. Wohlgemerkt in allen acht zusammen! Damit sind im Juni schon genau drei Viertel aller Neuinfektionen Österreichs in Wien aufgetreten. Damit hat sich das Verhältnis gegenüber dem für die Bundeshauptstadt ohnedies schon katastrophalen Mai noch weiter verschlechtert: Damals war der Wiener Anteil an allen Neuinfektionen Österreichs auch schon bei 63 Prozent gelegen.

Noch besorgniserregender: Während die Wiener Neuinfektions-Daten bis 4. Juni wenigstens eine leicht abwärtsgeneigte Tendenz – wenn auch auf eben sehr hohem Niveau – hatten, steigen sie ausgerechnet seit diesem Datum wieder. Natürlich reiner Zufall: Der 4. Juni war das Datum der großen Antirassismus/Antifa-Demonstration mit prominenter Teilnahme roter und grüner Politiker …

Aber im ORF und in den meisten anderen (anzeigengefütterten) Medien befasst man sich nicht mit den Wiener Skandalen, sondern täglich nur damit, wie schlecht und fahrlässig die Präsidenten der USA oder Brasiliens agieren würden.

Wenn jedoch irgendwer bei ÖVP oder FPÖ die Zustände in Wien zu kritisieren wagt, wird das sofort von allen linken Medien als "Wahlkampf" verhöhnt. Dabei können sich die Wiener Stadtbehörden jetzt nicht einmal mehr darauf ausreden, dass es auch in Niederösterreich relativ hohe Infektionszahlen gäbe. Im Mai haben diese zwar noch fast ein Drittel der Wiener Zahlen ausgemacht – im Juni betragen sie aber überhaupt nur noch ein Zehntel.

Dabei hat sich Wien wochenlang perverserweise sogar stolz darauf gezeigt, dass es das einzige Bundesland ist, wo nicht die Polizei das sogenannte Kontakt-Tracing durchführt, also bei einem neuen Fall sofort alle bisherigen Kontakte des Erkrankten aufzuspüren versucht, bei denen ja ebenfalls eine Infektion stattgefunden haben könnte, und die daher sofort getestet werden sollten. Nichts da. In Wien machen das Rathausbeamte – mit einem so schlechten Ergebnis, dass zumindest der dafür hauptverantwortliche Stadtrat (der ständig im Vorstadt-Slang herumschimpfende Herr Hacker) eigentlich endgültig rücktrittreif ist.

Wiens dreifache Schuld

Der Wiener Skandal wird umso größer, als es die Gemeinde überdies verabsäumt hat, die Quarantäne-Einhaltung in einem von ihr selbst organisierten Asylantenzentrum zu kontrollieren. Weshalb die Asylanten von dort täglich ungehindert zur Arbeit fahren konnten. Dieses Asylantenzentrum ist dadurch zum größten Virus-Verbreiter Österreichs seit vielen Wochen geworden.

Es ist nur noch lächerlich, mit welchen pseudojuristischen Scheinargumenten sich Rot und Grün aus ihrer gemeinsamen Verantwortung für den Wiener Dreifachskandal herauszuwinden versuchen. Sie sind jedoch ganz eindeutig nicht nur durch Fahrlässigkeit, sondern durch Vorsatz verantwortlich für:

  • die Genehmigung der 50.000-Mann-Demonstration ohne irgendwelche Auflagen,
  • die Ausschaltung der Wiener Polizei vom Kontakt-Tracing,
  • das Ignorieren des massiven Quarantänebruchs im Wiener Asylantenzentrum.

Die Lage in Wien erinnert ganz massiv an die in Tirol in jenen Wochen, als dort über zwei Täler eine wochenlange Quarantäne verhängt worden ist.

Was beschäftigt hingegen Medien und Staatsanwaltschaft statt dieses Wiener Dreifachskandals? Sie erregen sich über völlig unbedeutende verbale Ausrutscher rechter Politiker, die aber von den Grünen zur Ablenkung riesig aufgeblasen werden:

  1. In Tirol hat ein schwarzer Politiker über das Verhalten einer grünen Aktivistin im Privatgespräch zu einer grünen Politikerin gesagt, die Aktivistin wäre ein "widerwärtiges Luder" (weil sie ihn nicht zu Wort kommen hat lassen), worauf die Linksparteien sofort die feministische Hysterie-Maschine angeworfen haben;
  2. Und in Wien hat ein blauer Politiker in Hinblick auf die Vorfälle im Asylantenzentrum den Ausdruck "Asylantenvirus" verwendet.

Das also sind für die Medien dieses Landes die wirklichen Skandale. Beschämend.

Noch einmal zurück zu Herrn Anschober. Sein Jubel über die Demonstration wird doppelt schlimm, wenn man diesen Jubel mit dem Ausland vergleicht, wo ebenfalls viele Antirassismus/Antifa-Demonstrationen angesagt waren:

  • Der deutsche Gesundheitsminister Spahn hat diese zwar nicht verhindern können, aber wenigstens scharf verurteilt: "Dicht gedrängte Menschenmengen mitten in der Pandemie besorgen mich."
  • Die australische Regierung hat die Versammlungen in Hinblick auf Corona sogar untersagt, aber ausgerechnet ein Gericht hat sie dann doch durchgesetzt.
  • Die französische Regierung hat sie überhaupt verboten. Es fanden zwar dennoch solche Aufmärsche statt, aber beim größten, jenem in Paris, gab es deshalb nur ein Zehntel der Wiener Teilnehmerzahlen. Dadurch hat sich logischerweise auch die Infektionsgefahr durch die Demo in Paris auf ein Zehntel reduziert.

Das einzige, was für Wien spricht: Hier gab es "nur" üble Schmierereien an Kirchen, aber, soweit bekannt, nicht den in vielen anderen Städten registrierten Vandalismus, keine Steinwürfe gegen Menschen, keine Brandstiftungen und Plünderungen.

PS: Besonders widerlicher Tiefpunkt der internationalen Gutmensch-Demos waren antisemitische Schmierereien und Plünderungen durch Randale-Teilnehmer in Los Angeles.

PPS: Wie lange glaubt die ÖVP eigentlich, zu den Vorgängen in Wien und zum Verhalten des Gesundheitsministers schweigen zu können? Wie weit kann Koalitionsräson noch gehen? Die zuletzt schon für tot gehaltene FPÖ kann sich jedenfalls freuen, wenn sie als einzige die Interessen der Kirchgänger, Wirte, Kulturveranstaltungsteilnehmer, Fußballer, usw. zu vertreten scheint.

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