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Corona und die infame Erpressung durch Iran

Noch nie hat eine Katastrophe gleichzeitig alle Länder der Erde getroffen oder bedroht. Höchstens einige Inseln und Nordkorea sind möglicherweise noch infektionsfrei (das wäre freilich die einzige Freiheit in Nordkorea). Zu den am härtesten getroffenen Ländern zählt hingegen Iran. Das dortige Regime klagt in Zusammenhang mit der Seuche besonders über die internationalen Sanktionen, die es erschweren würden, an Medizinprodukte heranzukommen (vielleicht glauben die Mullahs in ihrer Weltfremde überdies auch, irgendwo im Ausland gäbe es ein Wundermittel gegen Corona). Aber auch der Papst hat jetzt fast gleichlautend zu Ostern zu einer Aufhebung der Sanktionen aufgerufen. Freilich: Während man dem Papst dabei nur die übliche naive Einäugigkeit seiner Äußerungen vorhalten kann, sind die Versuche des Teheraner Mullah-Regimes, unter Verweis auf Corona eine Aufhebung der Sanktionen zu verlangen, eine absolute Infamie.

Diese Infamie der iranischen Machthaber ist noch größer als die der Türkei, obwohl auch die groß ist: Hat Ankara doch genau zu dem Zeitpunkt, da man überall die Bedrohung durch das Virus erkannt hat, mit aller Gewalt tausende Migranten aus Pakistan, Afghanistan und anderen islamischen Ländern Richtung Griechenland abzuschieben versucht. Zum Glück für Europa hat das die konservative griechische Regierung konsequent verhindert – gegen den vehementen Psychoterror durch viele linke Medien, Politiker und NGOs aus dem Rest Europas.

Aber Teheran ist noch infamer: Denn es hat nicht nur fremde Länder als Migranten-Abschiebeort zu missbrauchen versucht, sondern sogar die eigene Bevölkerung zynisch zu Geiseln gemacht. Die Mullahs lassen lieber die Seuche unter den ihnen ausgelieferten Bürgern wüten, als dass sie alles täten, um an Schutzkleidungen und ähnliches heranzukommen – oder gar die geheime Corona-Therapie, an die man möglicherweise in Teheran glaubt.

Um all das Erwünschte zu erhalten, hätte Iran nur seine aggressiven Militäraktionen in anderen Ländern, seine mehr als dubiosen Atom-Anreicherungen und die Unterstützung für terroristische Milizen beenden müssen. Für Irak, für den Libanon, für den Gazastreifen, für Jemen würde das Frieden, zumindest eine drastische Abnahme des Blutvergießens bringen. Und vor allem würde das die Gefahr einer nuklearen Eskalation im Nahen Osten beenden.

Würde das Mullah-Regime seine sogenannten Revolutionsgarden zurückpfeifen und die finanzielle Unterstützung für Milizen und Terroristen in anderen Ländern einstellen, dann:

  • würde sich der ohnedies erschöpfte Iran viele militärische Ausgaben ersparen, und könnte allein mit diesem Geld die medizinische Betreuung für seine eigenen Bürger dramatisch verbessern (selbst wenn die Sanktionen weitergehen würden);
  • käme es mit Sicherheit binnen weniger Wochen zu einem Ende der Sanktionen und Iran könnte sein Öl wieder verkaufen;
  • hätte Iran also auch dadurch viel mehr Geld für honorige Zwecke;
  • bekäme Iran mit hoher Sicherheit aus Dankbarkeit für den Friedenswillen sogar bald unentgeltliche Hilfslieferungen von Ländern mit einem moderneren Gesundheitssystem, als der Steinzeit-Mullahismus aufbauen hat können.

Das müssten doch die hasserfüllten schiitischen Mullahs eigentlich begreifen, denkt man. Oder wollen sie das gar nicht begreifen, weil ihnen ihr antiisraelischer, antisunnitischer, antiamerikanischer, antisaudiarabischer Hass wichtiger ist als die eigenen Bürger? Das wäre absolut widerwärtig, ist aber keineswegs auszuschließen.

Jedenfalls ist es absolut gut und richtig, dass die Welt bisher den iranischen Mitleids-Erpressungsversuchen nicht nachgegeben hat.

So richtig sich die Außenwelt derzeit gegenüber Iran und der Türkei verhält, so falsch agiert sie gegenüber einem weiteren asiatischen Land, nämlich Taiwan. Das gilt insbesondere für die Weltgesundheitsorganisation WHO und den hinter der WHO stehenden UNO-Apparat. Die Welt stünde insbesondere aktuell in der Corona-Krise deutlich besser da, hätte sie, hätte die WHO auf Taiwan gehört.

Denn Taiwan hat schon vor Jahreswechsel so gute Informationen über die geheimnisvolle Seuche gehabt, dass es – trotz der intensiven Nähe zu China – schon im Dezember alle seine Reiseverbindungen mit der Region Wuhan gestoppt hat. Hätte die WHO oder hätte gar Österreich selbst auf Taiwan geachtet, wären beispielsweise die schlafenden österreichischen Gesundheitsbehörden weit früher aktiv geworden. So jedoch haben sie erst im Lauf des März angefangen, Passagiere aus China wenigstens auf erhöhte Temperatur zu testen; und noch zwei Wochen mehr haben sie gebraucht, die Flugverbindungen nach China einzustellen, beziehungsweise alle von dort Kommenden in Quarantäne zu stecken. Sie waren auch viel zu spät bei der Beschaffung aller notwendigen Dinge wie Schutzbekleidungen.

Aber die WHO ignoriert lieber Taiwan, statt von einem Land zu lernen und es mitarbeiten zu lassen, das seit vielen Jahrzehnten eine prosperierende rechtsstaatliche Demokratie ist, das ein zweieinhalb Mal so großes Pro-Kopf-Einkommen wie China hat. Sie tut das nur, weil China groß und aggressiv ist, und weil Taiwan "bloß" 24 Millionen Einwohner hat und friedlich ist. Taiwan wird einzig deshalb ignoriert, weil Peking mit viel Energie gegen jede Geste der Anerkennung Taiwans kämpft, ja sogar gegen Kontakte mit der Insel.

Auch Österreich macht seit den Kreisky-Jahren beim Ignorieren Taiwans mit. Das war schon damals charakterlos. Und das hat sich jetzt sogar als ziemlich dumm erwiesen. Denn sonst hätte man rechtzeitig auf die chinesische Epidemie reagieren können.

Daran ändert die Tatsache nichts, dass es eine propagandistische Ablenkungsaktion von Donald Trump ist, wenn er jetzt laut alle Schuld an den verspäteten Anti-Corona-Aktionen auf die WHO schiebt. Trump braucht in seiner bekannten Art immer einen Feind, auf den er losgehen kann. Die Fehler der WHO können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Trump und sämtliche amerikanischen Gesundheitsbehörden im Vergleich zu Österreich noch weitere Wochen geschlampt haben.

Aber dennoch bleibt ebenso Tatsache, dass die WHO um zwei Monate zu spät den weltweiten Alarm geschlagen hat, der eigentlich ihre Hauptaufgabe gewesen wäre. Sie hätte diesen Alarm schlagen können und müssen, würde sie ihren Aufgaben immer professionell und ohne politische Rücksichten nachkommen. Aber die WHO ist wie alle UNO-Organisationen suboptimal unterwegs, weil schon ihre Personalauswahl vielfach von den nationalen politischen Interessen der einzelnen Mitgliedsstaaten dominiert wird und nicht primär von der objektiven Eignung der einzelnen WHO-Beamten für die Aufgaben der Organisation. Die WHO war zu opportunistisch, zu vorsichtig, um rechtzeitig mit der notwendigen Lautstärke von der aus China ausgehenden Gefahr zu warnen.

Das hängt damit zusammen, dass

  • China rund zwei Monate gelogen hat;
  • China jedoch einer der größten Geldgeber der WHO ist;
  • und Taiwan, das der Wahrheit viel näher gewesen ist, auf Befehl Pekings von allen Gremien und Kommunikationskanälen ausgeschlossen ist.

Die Fehler der WHO entschuldigen aber auch Österreich nicht. Wenn man weiß, dass die WHO nur suboptimal funktioniert, wäre es Pflicht der einzelnen Staaten und auch der EU, selber etwas aufmerksamer die Welt zu beobachten, eben auch in Hinblick auf neue Seuchen. Das wäre Aufgabe der diversen internationalen Nachrichtendienste und das wäre bei fernen Weltgegenden insbesondere Aufgabe der Botschaften. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hätte Österreich viel früher reagiert, hätte es wie bis in die 70er Jahre einen Botschafter in Taiwan (natürlich einen, der seine Aufgabe nicht nur wie manche Diplomaten im Sektglashalten erfüllt sieht).

PS: Wie gut wäre es dem Papst angestanden, in seiner Osteransprache auf die Leiden der verfolgten Christen – vor allem – in islamischen Ländern einzugehen, statt die Anti-Sanktionen-Propaganda nachzubeten. Oder etwa die Bedrohung jenes Landes zu nennen, in dessen Orten vor 2000 Jahren Christus gelebt hat.

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