FN 626: U-Bahn nur für Blasenakrobaten
06. Mai 2014 00:32
2014-05-06 00:32:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:00
Ab 1. Juli dürfen die Wiener wieder mehr für ihre Fahrscheine zahlen. Aber bald wird die Nutzung der Öffis ohnehin sprunghaft zurückgehen, denn die U-Bahnen werden nur mehr von Blasenakrobaten zu benützen sein.
Die Wiener Linien, die uns allen auf der Tasche liegen, sehen sich nämlich außerstande, die 71 Toilette-Anlagen, die sie in 61 Stationsgebäuden betreiben, allesamt weiter offen zu halten. Also wird man eine noch unbekannte Anzahl schließen. Das nennt man: sparen. Diesmal nicht nur am falschen Platz, sondern am stillen Örtchen. Aber man braucht ja auch viel Geld für die neue U 5 mit der grandios weltstädtischen Linienführung – vom Rathaus zum alten AKH. Dafür beherrschen wir doch alle gerne unsere Blasen!
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Ich bin dafuer, ueberall kostenguenstige Pissoirs einzurichten. Frauen koennen es sich ja jederzeit aussuchen, MaennerInnen zu werden. Ausserdem gibt es die Unterschiede nicht, werden alle nur von der Umwelt oktruiert. Wird schon an der Uni gelehrt, muss also stimmen.
De oidn Leit soin in'd Hosn brunzn, oba vian Liveboi 800.000 € oasse hoan ?
Wos büds eich den ei es grinan und rodn Scheissa ?
So ähnlich würde es tönen, wenn diese das nicht selbst verantworten müssten!
Da werden die Übergriffe gegen das Personal der Wiener Linien gleich sprunghaft ansteigen, wenn die Not mit der Notdurft in Zukunft so manchen Fahrgast in Rage bringt.
Ein klarer Fall für eine Gewerkschaftsversammlung, oder?
Sicher hängt die Entscheidung der Wiener Linien auf Reduktion der WC-Anlagen mit den damit verbundenen Kosten zusammen. Denn die laufende Reinigung und Instandhaltung kostet wegen der vielen "Schweinderln" eben auch viel Geld. Angeblich verbringen dort sogar Obdachlose und Fixer viel ihrer Zeit.
Es gebe aber auch Alternativen:
Privatisierung oder Auslagerung an die MA 48, welche schon viele andere öffentliche Toilettemanlagen betreut.
P.S.: wer kann sich noch an die Einrichtungen früherer Zeiten erinnern, wo eine Klofrau für Ordnung (und Inkasso!) sorgte? Im Ausland findet man solche "Respektpersonen" - auch männlich - noch vielfach, welche im englischsprachigen Raum sogar als "Manager" bezeichnet werden. :-)
Blogfreund @ Pumuckl ist heute sicher nicht zu toppen:
er hat - mit viel Humor - alles gesagt, was zu sagen ist!
Gratulation!!
Als bekennender Spargelesser (mit anschließend entwässerungsbedingtem Druck auf der Blase) würde ich mich derzeit bzw. künftig kaum in die Wiener U-Bahn wagen!
Das sind wahrlich keine Menschenfreunde, die Wiener Roten!
(mail to: gerhard@michler.at)
Wien 10:
Kinder müssen mal, Mütter lassen sie auf den Gehsteig machen, statt wenigstens ein Kanalgitter auszusuchen.
Betrunkene 'brunzen, scheißen und speiben' in Hauseingänge und auf die Gehsteige. Wien ist anders.
Toiletten der Stadtwerke: Verdreckt, verschmutzt, bevölkert von Strichbuben, die dort onanieren, ..., ohne WC-Aufsicht geht das nicht bei diesem Publikum, das Wien in den letzten 40 Jahren herangezüchtet hat, in diesem Vorschriftendschungel, den die Stadtregierungen aufgebaut haben. So was war vor 40 Jahren noch undenkbar.
Am Graben gibt es eine Anlage, die ernährt eine Klofrau. Wäre auch bei den Stadtwerken zu prüfen. Doch die wollen vermutlich das nicht auslagern sondern Gewerkschaftsgehälter zahlen und das geht sich nicht aus, oder Horrormieten für den 'guten Platz' verlangen von den Klofrauen, beim Ausnützen stehen die Wiener Magistrate ganz vorne und sind nicht zu übertreffen in ihrer Originalität.
Also entweder mehr Geld oder auflassen, auslagern wollten sie das nicht.
Die Wiener Lösung, Wien ist eben anders, mehr Geld und WCs schließen.
Weit haben wir es gebracht bei uns in Wien, in der Kloake.
Das Thema "Toiletten-Anlagen" - vor allem der Mangel an solchen - in Wien, ist nicht nur auf U-Bahnstationen beschränkt. Historische Toiletten, z.B. beim Wiener Stadtpark stammen aus der Zeit vor dem - gegenwärtig wegen 1914 2014 besonders bedachten - ersten Weltkrieg, wo im Straßenbild viele Militärpersonen vorkamen. Primär wurden deren Bedürfnisse in den öffentlichen Toiletten gestillt, damit nicht Randsteine und Gebüsche in Parks dafür benutzt werden mußten. Die menschlichen Bedürfnisse sind auch 2014 gleich geblieben, der Haus-Verstand von Entscheidungsträgern der Stadtverwaltung dürfte eher abgenommen haben. Jedenfalls haben Randsteine und Gebüsche wieder mehr Bedeutung erlangt.