Buchbesprechung: Die Klimakatastrophe – ein Fehlalarm?

Menschenverachtung, Hybris und Machbarkeitswahn – gewürzt mit dem ebenso romantischen wie unsinnigen Glauben an ein konservierbares, „natürliches Gleichgewicht“ des Weltklimas. So könnte man jene Gedanken zusammenfassen, die das Fundament des Kampfes gegen den angeblich vom Menschen verursachten Klimawandel bilden. Die Menschheit erscheint darin als Masse vernunftbefreiter oder gar bösartiger Schädlinge, die eine – ohne ihr Zutun – perfekte Welt rücksichtslos zerstört. Für die Protagonisten dieses seltsamen Menschenbildes ist die behauptete, bis dato indes unbewiesene, Zunahme der CO2-Emissionen als Ursache des Ansteigens der globalen Temperatur das ideale Vehikel zur Durchsetzung der von ihnen angestrebten, totalitären Politik.

In einer allen Regeln der Wissenschaft zuwiderlaufenden Weise werden nicht etwa sämtliche das Klima beeinflussenden Faktoren zur Beurteilung und Prognose der künftig zu erwartenden Veränderungen untersucht, sondern aus deren gewaltiger Fülle wird – willkürlich – ein einzelner herangezogen, um eine dräuende Apokalypse zu konstruieren. Dass die wechselnde Sonnenaktivität, Veränderungen des Magnetfeldes der Erde, die Ausrichtung der Erdachse, die Wasserdampfsättigung der Erdatmosphäre und Dutzende andere Parameter, sowie deren bis heute nicht geklärte Rückkoppelungseffekte, einen der CO2-Konzentration mindestens gleichwertigen Einfluss auf die Klimaentwicklung haben, wird vom Hauptstrom der Klimawissenschaften totgeschwiegen.

Der These von der anthropogenen Erderwärmung zuwiderlaufende Fakten werden ausgeblendet. Dass aus Gletschern in den Schweizer Alpen heute Jahrtausendealte Baumstämme ausapern, die einen eindeutigen Beleg dafür liefern, dass lange vor der industriellen Revolution (und der damit verbundenen Kohldioxidproduktion) weit höhere Temperaturen geherrscht haben – das Klima sich also ständig massiv verändert – wird glatt ignoriert.

Dass seit nunmehr 15 Jahren keine Zunahme der Durchschnittstemperaturen gemessen wird – was völlig unmöglich wäre, wenn die behauptete Zunahme der Kohlendioxidemissionen dafür tatsächlich ursächlich sein sollte – wird entweder nicht zur Kenntnis genommen oder durch wissenschaftstheoretisch unzulässige Hilfshypothesen erklärt. Schlag nach bei Popper.

Den der politischen Klimareligion kritisch gegenüberstehenden Geistern wird entweder Korruption unterstellt, indem etwa faktenwidrig behauptet wird, sie alle stünden im Sold der Ölindustrie, sie werden der Lächerlichkeit preisgegeben, oder man verweigert ihnen schlichtweg jeglichen Dialog. Die als „Klimaskeptiker“ denunzierten Wissenschaftler werden behandelt, als würden sie völlig abwegige Behauptungen aufstellen, so als würden sie behaupten, der Erdmond bestünde aus Emmentaler Käse.

Ein seriöser wissenschaftlicher Diskurs sieht anders aus! Eine Wissenschaft, die sich gegen ihre Kritiker zu immunisieren trachtet, indem sie ihre Thesen durch deren quasireligiöse Überhöhung der Falsifikation entzieht, mutiert zur puren Ideologie. Es geht bei diesem Thema schon lange nicht mehr um Wissenschaft, sondern um politische Macht und viel, viel Geld.

Der Mensch ist, als Warmblüter, seiner Natur nach der geborene Energieverschwender. Er produziert sein Leben lang, durch seine bloße Atmung, Unmengen von Kohlendioxid. Wer also die Kontrolle über die CO2-Emissionen der Menschheit anstrebt, der strebt nach der totalen Macht. Hier scheinen die wahren Motive der Klimareligiösen zu finden zu sein.

Der Autor Ulfried Weißer tritt der These entgegen, wonach auf der Agenda der Klimaretter in Wahrheit der Kampf gegen den Kapitalismus steht, der sich als wahrer Wohlstandsgenerator erwiesen und dadurch den Kampf der Systeme gegen den Sozialismus für sich entschieden hat. Er billigt den Protagonisten des Kampfes gegen die Erderwärmung tatsächlich das aufrichtige Ansinnen zu, die Welt retten zu wollen. Gut gemeint ist indes stets das Gegenteil von gut gemacht.

Der billionenschwere Kampf gegen das CO2 bedeutet eine auf katastrophale Weise in die falsche Richtung führende Politik. Eine Politik, die auf die weltweite zentrale Planung und Lenkung allen menschlichen Handelns – und damit auf eine unangebrachte Anmaßung von Wissen hinausläuft. Damit verbunden ist eine unverantwortliche Ressourcenvergeudung, die am Ende zur Verarmung großer Teile der Menschheit – und damit zu gewaltigen internationalen Verwicklungen – führen wird. Deren Folgen werden sich als weit kostspieliger erweisen, als es eine mit kühlem Kopf angegangene Vorbereitung auf eine allfällige globale Klimaänderung je sein könnte.

Schon in der Vergangenheit lieferte die Wissenschaft reihenweise Fehlprognosen: In den 60er Jahren wurde vor einer bevorstehenden Eiszeit gewarnt. Danach vor dem Waldsterben infolge „sauren Regens“. In den 70er Jahren vor dem unmittelbar bevorstehenden Ende der Rohstoffreserven (Eröl und -gas). Dann kam das Ozonloch in Mode, das uns allen Hautkrebs bescheren sollte.

Nichts davon wurde wahr und jedermann kann sich davon überzeugen. Nun treibt die Wissenschaft die nächste Sau – den Klimawandel – durchs globale Dorf. Der allerdings entzieht sich der unmittelbaren Überprüfbarkeit, da dessen behauptete Konsequenzen nur in den Modellrechnungen der „Fachleute“ stattfinden. Dass die wenigsten davon übrigens Meteorologen sind, sondern die Szene vielmehr von Mathematikern und Computerexperten dominiert wird, die sich lediglich auf die Entwicklung von Klimamodellen verstehen, ist ein nicht uninteressanter Aspekt dieser Thematik.

Bertrand Russel stellte einst treffend fest: „Wenn alle Experten sich einig sind, ist Vorsicht geboten.“ Alle Experten? Keineswegs! Der von den Hohepriestern des Klimawandels behauptete Konsens hinsichtlich der vom Menschen produzierten CO2-Emissionen als Ursache der globalen Temperaturzunahmen existiert nicht. Namhafte Fachleute, darunter auch Nobelpreisträger, bestreiten sowohl die Temperaturrelevanz der CO2-Konzentration, als auch eine nennenswerte Beteiligung des Menschen daran.

Dass diejenigen, die am lautesten gegen dem Klimawandel trommeln allesamt mittelbar oder unmittelbar im Sold jener Regierungen stehen, die sogar mit dem Teufel paktierten, würde sie das in die Lage versetzen, dadurch ihre Macht weiter ausdehnen, sollte zu denken geben.

Fazit: die staatlich finanzierten Klimawissenschaften sind mindestens genauso verhurt wie der staatsnahe Kulturbetrieb: Wes´ Brot ich ess´, des´ Lied ich sing´. Wer als „Experte“ der hohen Politik keine deren Zielen dienenden Ergebnisse liefert, ist schnell weg vom Fenster. Keine Forschungsmittel, keine hoch dotierten Beraterposten, keine Karriere, keine Macht. Staatlich besoldeten „Wissenschaftlern“ weiter über den Weg zu trauen, als man sie schmeißen kann, läuft unserer Tage auf puren Leichtsinn hinaus!

Das Buch von Ulfried Weißer ist – wenn auch passagenweise etwas ermüdend und redundant geschrieben – eine Pflichtlektüre für alle Zeitgenossen, die eine erschöpfende Zusammenfassung der an der Klimadebatte beteiligten Institutionen und deren jeweiliger Positionen suchen. Hier werden sie fündig.

Die Klimakatastrophe – ein Fehlalarm
Ulfried Weißer
Diplomica-Verlag 2012
375 Seiten, broschiert
ISBN 978 3 8428 8408 3
€ 49,50,-

Andreas Tögel, Jahrgang 1957, ist Kaufmann in Wien.

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