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In begründeter Sorge: Aufruf zur Volksbefragung

Wir, die Unterzeichneten, fühlen uns verpflichtet und herausgefordert, vor der Volksbefragung unsere Stimme zu erheben. Wir wissen, dass unsere Ansicht auch von der überwiegenden Mehrheit der Offiziere und Unteroffiziere getragen wird.

Wir haben in den letzten Jahrzehnten in den verschiedenen Führungsebenen des Bundesheeres Verantwortung getragen und entsprechend dem Primat der Politik für die Einsatzbereitschaft der Armee oft unter schwierigsten Bedingungen gesorgt. Und dieses Bundesheer hat sich bei allen Einsätzen im In- und im Ausland mit viel Wertschätzung und Lob bewährt.

Wir kennen durch unsere Tätigkeiten die komplexen Verhältnisse im Bundesheer im Rahmen der staatlichen Verwaltung genau, wissen von den Bedingungen anderer Armeen in Europa und bewerten unser auf Österreich zugeschnittenes Wehrsystem der allgemeinen Wehrpflicht als das geeignetste für unser Land. Nach Auswertung mehrerer seiner Aussagen gehen wir davon aus, dass auch der Herr Bundespräsident als Oberbefehlshaber diese Ansicht teilt.

Gleichgültig wie man dazu steht, die Volksbefragung ist nun beschlossen und wir rufen daher zur Stimmabgabe auf, damit nicht eine Minderheit über eine wesentliche Frage unserer Sicherheit entscheidet.

Unser Mahnruf ist kein Votum für eine Partei! Wir fühlen uns nach wie vor an unser Gelöbnis gebunden, der Sicherheit und dem Schutz unserer Bürger zu dienen.

Wir stellen dazu nachdrücklich fest, dass die bisherigen Leistungen unserer wehrpflichtigen, einsatzfreudig ihre Aufgaben erfüllenden Soldaten, volle Anerkennung erfahren haben und jegliche herabsetzende Feststellung als ungerechtfertigt und entwürdigend zurückzuweisen ist.

Wir sind der Überzeugung, dass die in Zukunft erforderlichen Leistungen z.B. zum Schutz der kritischen Infrastruktur oder zur Hilfe bei Katastrophen größeren Umfanges (wie etwa bei einem längeren „Blackout“) nur im Rahmen der allgemeinen Wehrpflicht erbracht werden können und nur so zu einem effizienten Instrument der staatlichen Sicherheit führen. Dabei ist eine Reform und bessere Sinngebung des Wehrdienstes unerlässlich. Ähnlich handelt auch die Mehrheit der acht vergleichbaren Länder in Europa.

Wir sind in Sorge, dass durch einen Übergang zu einem Berufsheer eine wesentliche Leistungsbeeinträchtigung des Bundesheeres herbeigeführt würde. Die Erfahrungen aus der Geschichte seit den Anfängen der Republik Österreich und die Erkenntnisse über die Entwicklungen von Berufsarmeen in Europa weisen darauf hin, dass diese Art eines Wehrsystems nicht für jedes Land nachahmenswert ist und unter normalen Umständen kaum – und dann oft nur zu spät – rückgängig gemacht werden kann.

Wir rufen daher unsere Bürgerinnen und Bürger auf, die Volksbefragung als Grundsatzentscheidung für das Wohl unseres Landes zu sehen, daran teilzunehmen und für die Beibehaltung der Wehrpflicht zu stimmen.

Folgende Generalsoffiziere iR sind die Unterzeichner dieses Aufrufs. (In Klammer die letzte Verwendung und Tätigkeit):

Richard BONDI (Leiter der österreichischen Militärmission Brüssel)
Mag. Dr. Peter CORRIERI (Leiter Sektion IV / Verteidigungsministerium)
Prof. Mag. Johann CULIK (Militärkommandant Niederösterreich)
Dipl. Ing. Mag. Günther GREINDL (Leiter der Militärvertretung und erster österreichischer Militärrepräsentant in der EU.)
Mag. Dr. Friedrich HÖTZL (Leiter der Sektion I / Verteidigungsministerium)
Mag. Günter HOCHAUER (Leiter der Generalstabsgruppe B / Verteidigungsministerium)
Prof. Mag. Ernest KÖNIG (Kommandant der Landesverteidigungsakademie, Militärpublizist)
Mag. Engelbert LAGLER (Kommandant des Korps II)
Karl MAJCEN (Generaltruppeninspektor)
Prof. Mag. Dr. Horst MÄDER (Leiter der Abteilung Truppendienst / Verteidigungsministerium, Militärpublizist)
Johann MITTENDORFER (Kommandant des Korps II)
Othmar PABISCH (Kommandant der Fliegerdivision)
Prof. Mag. Horst PLEINER (Generaltruppeninspektor, Militärpublizist)
Johann PHILIPP (Armeekommandant und Leiter der Sektion III / Verteidigungsministerium)
Mag. Alfred PLIENEGGER (Kommandant des Korps I)
Gerald PROPST (Leiter der Sektion III / Verteidigungsministerium)
Mag. Adolf RADAUER (Adjutant des Bundespräsidenten)
Mag. Karl REDL (Militärkommandant Vorarlberg)
Mag. Raimund SCHITTENHELM (Kommandant der Landesverteidigungsakademie)
Prof. Mag. Rolf URRISK-OBERTYNSKI (Leiter der Ausbildungsabteilung B / Verteidigungsministerium, Militärpublizist) 

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