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Abtreibung: Kein Recht der Frau!

 Den Konservativen hierzulande fehlt es eklatant an Profil, an Werten und an Mut. Beispielsweise ist die Familienpolitik ein wichtiger Bereich, der den sogenannten konservativen Parteien völlig gleichgültig ist.

Geht es um Familienpolitik, laufen manche gutmeinenden Konservative nur allzu leicht Gefahr, in einen moralischen Voyeurismus zu verfallen. Es ist aber nicht Aufgabe eines Staates zu kontrollieren, wer mit wem das Bett teilt, der libertär-konservative Geist ist sich dessen bewusst. Natürlich treten Konservative entschlossen für die Familie als Kern der Gesellschaft ein und betonen den Wert der „traditionellen“ Familie.

Kinder sind in der Tat ein Glücksfall im Leben jeder Familie. Eine Gesellschaft, die dies erkennt und fördert, ist auf einem guten Weg. Dies führt uns aber an eine Frage heran, die seit Jahrzehnten tabuisiert wird, die sogenannte „Fristenlösung“.

Genau an diesem Punkt scheidet sich der Libertäre vom Verständnis des „Liberalen“ in unseren Landen und genau aus diesem Grunde sollte man eigentlich von Libertär-Konservatismus und nicht von Liberal-Konservatismus sprechen, denn unter libertär versteht man im Gegensatz zu liberal nicht automatisch Wertebeliebigkeit. Beim Lebensschutz vertritt der Libertär-Konservatismus den unerschütterlichen Standpunkt, dass Abtreibung ein Verbrechen ist und dass jedwede „Fristenlösung“ reine Willkür darstellt.

Selbstverständlich hat der Mann dabei genauso Verantwortung zu tragen wie die Frau. Der ebenso dämliche wie linke Satz: „Mein Bauch gehört mir“ ist materialistischer und brutaler Egoismus. Der Bauch gehört ab dem Zeitpunkt der Empfängnis nicht mehr der Frau alleine. Und schon gar nicht darf die Schwangerschaft wie eine Krankheit dargestellt werden, auch wenn das die lebensfeindliche Linke gerne so haben will.

Auf einem Kongress des IMABE-Instituts machte ein Philosoph einen zentralen Punkt klar: Wenn ich von mir selbst ein Ultraschallbild in den Händen hielte, könne ich nicht sagen: Das bin ich nicht. Diese Weisheit mag auf den ersten Blick simpel erscheinen. Aber die Frage, wann Leben entsteht, ist eben simpel: mit der Empfängnis und nicht, wie viele suggerieren, nach irgendeiner Woche.

Die ÖVP rüttelt in ihrer Mehrheit heute nicht mehr am staatlich-sanktionierten Massenmord an Ungeborenen. Die Fristenlösung bleibt aber eine Ungerechtigkeit, ein staatlich-sanktionierter Mord an Unschuldigen.  Die „wirtschaftlichen Gründe“, die eine Frau angeblich oft zum Abtreiben zwingen, sind lächerlich. Eine Gesellschaft, wo über Leben und Tod eines Unschuldigen aus materiellen Erwägungen und oder Bequemlichkeitsgründen entschieden wird, ist von der Mentalität der beiden großen Totalitarismen des 20. Jahrhunderts nicht mehr weit entfernt. Die Menschen werden nach Nützlichkeit schablonisiert. Und wenn diese Nützlichkeit nicht mehr gegeben ist, dann ist der Mensch nichts mehr wert. Diese Haltung wird irgendwann einmal dazu führen, dass alte Menschen „eingeschläfert“ werden können, weil sie zu teuer werden und ihre Pflege der Bequemlichkeit im Wege steht. Schöne neue Welt.

Die linke Schickeria verkauft das Verbrechen der „Fristenlösung“ als Teil des Fortschritts, der schließlich schon den Totalitarismen des 20. Jahrhunderts als Rechtfertigungsgrundlage für ihre Grausamkeiten galt. Der Libertär-Konservative allerdings, der stets den Schutz jeden Individuums in seinem Wert als Person vor Augen hat, wird niemals einer Maßnahme zustimmen, die Ungerechtigkeit und Willkür befördert. Er wird stets gegen den Egoismus und für das Leben eintreten. Dass bei uns die sogenannten konservativen Parteien in Angst und Schrecken verfallen, wenn man sich im Lebensschutz engagiert, hindert den echten Konservativen nicht daran, an dieser Grundwahrheit und an diesem fundamentalen Wert festzuhalten und für die ungeborenen Kinder einzutreten.

Der US-Kongressabgeordnete Ron Paul ist eine der interessantesten Gestalten des heutigen libertären Denkens. Er führt mit seinen Grundsätzen klar vor Augen, was den Unterschied zwischen libertär und dem hiesigen Verständnis von liberal (a la Liberales Forum) ausmacht.

Folgenden Gedanken hat er anlässlich seiner Präsidentschaftskandidatur im Jahre 2008 formuliert: Man sollte ihn sämtlichen „konservativen“ Parteien ins Stammbuch schreiben: „Als Geburtshelfer und Gynäkologe habe ich über 4.000 Neugeborene entbunden. Diese Erfahrung hat mich zu einem unerschütterlichen Abtreibungsgegner gemacht. Viele von Ihnen werden vielleicht mein Buch "Challenge To Liberty" gelesen haben, das sich für die Idee einsetzt, dass es keine Freiheit in der Gesellschaft geben kann, wenn nicht die Rechte aller Unschuldigen geschützt sind." Dem ist nichts hinzuzufügen.

 Johannes Auer, 1982, ist konservativer Publizist. In seiner Arbeit beschäftigt er sich hauptsächlich mit der Europäischen Integration, den Grundlagen des Konservatismus und der Geschichte des Judentums.

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