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Schafft die Männer ab!

Die Vorsitzende der sogenannten Bioethikkommission der österreichischen Regierung will die In-Vitro-Fertilisation für alleinstehende Frauen öffnen. Damit steht der letzte Schritt zum Matriarchat bevor. Damit brauchen Frauen nicht einmal mehr zum Zeugen von Kindern einen Mann. Das bietet gute Gelegenheit, Zwischenbilanz über den Siegeszug der feministischen Bewegung zu ziehen, die ja täglich die traditionellen Medien beherrscht, wo immer mehr Journalistinnen werken, die den Einsatz für die Sache der Frau als ihre oberste Aufgabe ansehen.

Diese Verweiblichung der Medien ist, so sei am Rand vermerkt, zweifellos mit ein Grund (unter mehreren) für die Existenzkrise vieler Medien, für den Verlust der Zeitungen an Käufern und Lesern. Denn es ist ihnen trotz aller feministischer Schlagseiten, trotz allen krampfhaften Genderns nicht gelungen, das immer schon schwach ausgeprägte Interesse von Frauen für politisch oder wirtschaftlich ausgerichtete Medien zu erhöhen. Dabei war genau das Gewinnen von Frauen als Leserinnen das Hauptmotiv vieler Verlage, so stark auf Frauen in den Redaktionen zu setzen.

Aber es hat alles nichts genutzt. Weder das dadurch fast täglich gewordene Klagen der Medien über angebliche Benachteiligungen von Frauen noch die Ausrufung eines Equal-Pay-Days alle paar Wochen, in denen mit Entsetzen darüber berichtet wird, dass Männer für die gleiche Arbeit mehr verdienen als Frauen ( weil formal "gleiche" Arbeit halt in Wahrheit nicht gleich ist, weil Männer viel öfter Workaholics sind, weil sie mehr Überstunden machen als Frauen – was die von den Kampffeministinnen zitierten Statistiken nicht messen können –, weil Männern der Beruf und der Erfolg im Beruf viel öfter als Frauen das Wichtigste ist, weil Männer viel gezielter gut bezahlte Jobs suchen und nicht primär solche, wo sie sich wohl fühlen, wo sie die angenehmste "Work-Life-Balance" bei halt geringerer Bezahlung haben) hat Frauen nicht dazu bewogen, in wahrnehmbarer Zahl zu Käuferinnen von Zeitungen zu werden. Und die früher zeitungslesenden Männer sind durch die Verwandlung fast aller traditioneller Medien in kampffeministische Pamphlete noch rascher Richtung Internet vertrieben worden, als sie dort ohnedies schon hinströmen.

Zurück zum Wunschtraum der Frau Druml nach väterlosen Kindern, den sie vor ein paar Tagen in einem (völlig kritiklos geführten) Interview mit einer einst bürgerlichen Zeitung geäußert hat. Wenn sie sich durchsetzt, dann können sich auch in Österreich wie in etlichen anderen Ländern Frauen künftig einfach aus einem Katalog – mit anonymisierten Angaben über die Spender – wie in einem Blumengeschäft Samen, die irgendein Mann einmal gespendet hat, zur In-Vitro-Befruchtung ihrer Eier aussuchen. Der Spender hat dafür ein paar Euro und die Garantie bekommen, nie für diese mit seinen Genen ausgestatteten Kinder finanziell oder sonstwie verantwortlich gemacht zu werden.

Damit setzt sich endgültig der feministische Zentralspruch durch, der immer beginnt mit: "Ich habe das Recht auf –". Und danach ist beliebig einzusetzen: "ein Kind", "meinen Bauch", "die gleiche Bezahlung als Kosmetikerin wie ein Überstunden machender Mechaniker" ...

Hinter den feministischen Ego-Sprüchen verstummt völlig ein anderer Anspruch, der einst die gesamte psychologische und pädagogische Literatur beherrscht hat: "Ein Kind hat das Recht auf beide Eltern."

Gewiss: Es gibt Unglücksfälle, es gibt Scheidungen, nach denen eine Mutter, ein Vater plötzlich das Eigenschaftswort "alleinerziehend" bekommt, wo also jetzt schon das Recht der Kinder auf beide Eltern ganz oder weitgehend verletzt wird. Wenn durch ein solches Ereignis ein Kind einen Elternteil verliert, ist das aber etwas total anderes, als wenn der Gesetzgeber vaterlose Kinder a priori zum Normalfall macht. Genau das wäre aber der Fall, wenn sich die – schon häufig als Problemfall aufgefallene – Bioethikkommissionsvorsitzende durchsetzen sollte.

Dabei ist ganz eindeutig: Wenn ein Elternteil den Partner aus einem der zuvor genannten Gründe verloren hat, dann ist dieser nunmehr Alleinerziehende im Interesse der Kinder fast immer sehr interessiert, einen neuen Partner zu finden. Denn die allermeisten Alleinerziehenden spüren, dass nicht nur sie selber gerne wieder einen Partner hätten, sondern dass vor allem die Kinder wieder einen Elternteil auch des anderen Geschlechts haben wollen, weil sie eben – simplifiziert formuliert – mit Müttern kuscheln und bei kleinen Verletzungen andocken wollen, Väter hingegen zum Fußballspielen und als Vorbild brauchen, vor allem wenn sie Buben sind.

Kinder wissen jedenfalls ganz genau, was sie wollen. Die Frau Druml weiß es halt nicht oder kümmert sich nicht darum, behauptet aber, etwas von Ethik zu verstehen. Sie erklärt mit ihrem Vorschlag de facto Väter für überflüssig und zwar von vornherein. Was etwas ganz anderes ist als das Bemühen, mit einem späteren Verlust eines Vaters zurechtzukommen.

Und jenseits der für manche offenbar irrelevanten Frage, was gut oder schlecht ist für Kinder, darf man sich noch über eine weitere Folge der von Frau Druml ersehnten Welt wundern: Wenn Väter ohnedies von vornherein als überflüssig gelten, wenn Frauen eh alles alleine können, warum müssen die Väter dann nach einer Scheidung eigentlich noch Unterhalt zahlen? Logisch weitergedacht, ist in der fortschrittlichen Welt, wo man die Männer für überflüssig erklärt, ja auch der Unterhaltanspruch gegenüber den Ex-Männern nur noch Teil eines völlig überholten Familienbildes, in dem die Männer noch wichtig gewesen waren, wo man sie noch als Haupt-Ernährer oder gar als Beschützer oder gar als Oberhaupt der Familie benötigt hatte. 

Wenn die Männer im gesellschaftlichen Weltbild von Rot, Pink und Grün ohnedies überflüssig sind, warum müssen sie dann eigentlich in Scheidungssituationen meist auch für die Frauen und nicht nur die Kinder zahlen – und seit einiger Zeit sogar bisweilen dann, wenn sie an den Ursachen der Scheidung keinerlei Schuld tragen? Da geht der kampffeministischen Logik wohl die letzte Luft aus. Zumindest in Deutschland hat man ja als logische Folge in der Tat den Unterhaltsanspruch von Frauen zeitlich limitiert.

Noch eine weitere ganz andere Meldung hat dieser Tage aufhorchen lassen. Auch hier geht es um einen ganz klaren Erfolg des feministischen Machtfeldzuges. Auch hier darf man – wenn man den Mut hat, politisch inkorrekt zu sein – einige kritische Überlegungen anstellen.

Die Regierung hat nämlich stolz und als "Erfolg" verkündet, dass in staatsnahen Aufsichtsgremien der Anteil der Frauen bereits 53 Prozent erreicht hat. Sie hat aber verabsäumt, uns mitzuteilen, worin denn eigentlich der Erfolg liegt, außer in einem weiteren Etappensieg des Kampffeminismus.

Gibt es auch nur den geringsten Beweis, dass die republikseigenen Unternehmen und Organisationen jetzt besser funktionieren würden als vorher? Oder zumindest gleich gut? Die Bürger haben ja oft den gegenteiligen Eindruck, ganz unabhängig vom Geschlecht der Aufsichtsrät_*Innen.

Gibt es zumindest einen Beweis, dass Staatsunternehmen jetzt erfolgreicher wären als Unternehmen der Privatwirtschaft, wo die Aufsichtsräte von den primär an einem Erfolg des Unternehmens interessierten Eigentümern noch überwiegend nicht nach dem Geschlecht, sondern nach persönlichen Fähigkeiten ausgesucht werden? In Wahrheit sollten es aber einzig diese Fragen sein, die aus einem höheren Frauenanteil einen Erfolg oder aber einen Misserfolg machen.

Gleichzeitig zeigt auch diese Erfolgsmeldung der Regierung, dass es dem Kampffeminismus immer nur um Aufsichtsratsposten und fast nie um jene Positionen gegangen ist, wo man wirklich die Letztverantwortung für eine Organisation, für ein Unternehmen tragen muss, wo ein CEO, ein Geschäftsführer, ein Chef oft wirklich Tag und Nacht nachdenkt, wie das Unternehmen erfolgreicher sein kann, wie es in Zeiten überleben kann, da eine Dauerrezession, die russische Kriegstreiberei, Energieprobleme, die Folgen der katastrophalen Wirtschaftspolitik zweier für Österreich ganz besonders wichtiger Länder – also die Politik Deutschlands mit der AKW-Abschaltung und der Planetenrettungspolitik und die irre Zollpolitik der USA – für viele Unternehmen das Überleben wirklich zur zentralen Herausforderung machen.

Kein Wunder, dass in diesem Bereich der Andrang von Frauen für Verantwortungs-Jobs ein sehr rasch endenwollender ist, dass sie sich lieber auf die viel weniger zeitintensiven Aufsichtratsjobs konzentrieren, dass sie den Staatsbereich lieber als die Privatwirtschaft haben, weil es dort als zentraler, nicht mehr zu hinterfragender Erfolg gilt, wenn der Anteil der Frauen über der Hälfte liegt.

Dort hat man wahrscheinlich dann auch Zeit, Geld und Muße, alleine Kinder in die Welt zu setzen und sie großzuziehen.

Aber offenbar liebt die Linke solche Vorschläge, weil sie damit rechnet, dass man damit bei jenem Teil der Frauen punkten kann, die immer bei anderen, bei der Gesellschaft Schuld an irgendetwas sucht. Da ist offenbar ein Wettbewerb im Gang, welche Partei sich noch kampffeministischer positioniert. Das führt dann zu immer skurrileren Blüten:

  • Das erklärt etwa auch, dass in Wien die Döblinger Grünen gegen den Vorschlag gestimmt haben, ein kleines Straßenstück nach dem wegen seiner bescheiden-unbeholfenen Art überaus – besonders bei Frauen – populären Schauspieler Helmut Lohner zu benennen. Aus dem einzigen Grund, weil er keine Frau ist.
  • Das erklärt etwa auch die rote und pinke Ablehnung für den Vorschlag, jenen Frauen, die in einem fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft eine Fehlgeburt und damit zweifellos eine schwere psychologische Belastung erlitten haben, eine Art Mutterschutz zu geben. Begründung: Das würde jene Frauen, die abtreiben, diskriminieren ...

Da bleibt nur noch die Frage übrig: Wenn die Linksparteien so sehr abtreibende Frauen als offensichtlich wichtigstes (und fast einziges) Zielpublikum im Auge haben, woher sollen dann eigentlich die Frauen kommen, die, ohne an einem dieser grauslichen Männer angestreift zu sein, dann plötzlich Kinder zu ihrem Privatvergnügen haben wollen?

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