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Es wird immer absurder. Selbst Aussagen, die für die allermeisten Menschen verständlich und selbstverständlich sind, werden von den verzweifelt um ihre Deutungshoheit kämpfenden Linken zum Anlass eines empörten Aufschreis genommen. Neuester Anlass ist die kritische Bemerkung des deutschen Bundeskanzlers Friedrich Merz zum durch die Massenmigration immer problematischer werdenden "Stadtbild" der deutschen Städte sowie seine Empfehlung, doch die eigenen Töchter zu fragen, was sich denn in den Städten verändert habe, wenn man schon vorgibt, selbst nichts bemerkt zu haben. So recht Merz auch mit seinen beiden Aussagen hat, so absurd und selbstbeschädigend ist die Empörung der Linken, dass das "Rassismus!" sei. Aber auch wenn bis auf ein paar durch einen ideologischen Virus ihrer Sehkraft beraubten Linken alle ganz genau erkennen, was sich in den deutschen wie österreichischen Städten von Jahr zu Jahr immer mehr verschlechtert, so sehr muss sich aber auch Merz ein paar kritische Fragen vorwerfen lassen.
Der Hinweis auf das "Stadtbild" ist nur eine höfliche Umschreibung für die katastrophale Entwicklung, die viele Stadtteile in Mittel- und Westeuropa genommen haben:
Doch die Linke und die meisten Medien greifen – natürlich – auch nach dem Merz-Sager nicht die Sorgen der Bürger auf, sondern erregen sich in absurder politischer Correctness über einen angeblich dadurch ausgedrückten "Rassismus" von Merz. In der deutschen SPD reden manche sogar davon, dass jetzt ein Bruch der Koalition mit der CDU am Platze wäre.
Das zeigt aber, dass weder Rot noch Grün noch die Medien in irgendeiner Weise die Zeichen der Zeit verstanden haben. Den traditionellen Medien rennen die Leser und Zuseher nach jeder solchen Aufregung noch rascher davon, ebenso wie den Sozialdemokraten die Wähler.
Vor allem führt ihr ständiger Schrei "Das ist ja Rassismus!", " Das ist ja Faschismus!" zu einer klaren Konsequenz: Die Menschen, die sich in der Regel nie mit diesen Worten auseinandergesetzt haben, können nur zu einer Schlussfolgerung kommen: Rassismus und Faschismus müssen etwas Gutes und Richtiges sein, wenn sie ständig für eine Sichtweise verwendet werden, die auch die ihre ist.
In zweierlei Hinsicht könnten die Linken freilich mit ihrer "Rassismus!"-Kampagne Teilerfolge haben:
Auszuschließen ist hingegen, dass wegen dieser leicht durchschaubaren siebenundneunzigsten Folge der immer gleichen Aufregungs-Inszenierung auch nur ein einziger Unions-Wähler zu einer der Linksparteien wechselt.
Viele werden Merz hingegen fragen: "Und jetzt? Was folgt aus dieser richtigen Analyse eines zentralen Problems? Eine Handvoll – nach unglaublich mühevoller Überwindung der Sabotage durch einzelne Richter – erfolgter Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan kann doch nicht alles sein?"
Was könnte Merz nun tun, was müsste er tun, wenn es ihm über einen Sager hinaus ernst wäre?
Er müsste all das, was in breiten Kreisen der CDU in Sachen Migration und Islamisierung als dringlich und richtig erkannt worden ist, als Gesetzesvorschläge einbringen. Ohne sich dadurch abhalten zu lassen, dass diesen dann auch die AfD zustimmt; ohne sich dadurch beirren zu lassen, dass die SPD dann vielleicht die Koalition kündigt. (Haargenau dasselbe müsste übrigens auch die ÖVP machen, ohne dass sie deswegen bereit sein sollte, mit der FPÖ eine Regierung zu bilden, solange diese in Sachen Russland-Unterstützung und Impf-Ablehnung weiterhin einen zynischen und verantwortungslosen Kurs fahren will, den sie genauso wenig akzeptieren kann).
Merz müsste zugleich – zusammen mit vielen gleichgesinnten Ländern von Italien über Österreich bis Dänemark, Schweden und den Niederlanden – ein Paket an ganz konkreten Forderungen zum zentralen Paket seiner EU-Politik machen.
Auf beiden rechtlichen Plattformen, der europarechtlichen wie der nationalen, muss es der CDU wie der ÖVP um das Gleiche gehen:
Wenn die CDU und in Österreich die ÖVP einen solchen Kurs verfolgen, dann werden sie wieder voll glaubwürdig. Dann haben CDU beziehungsweise ÖVP riesige Chancen, wieder zu jener Größe anzuwachsen, die sie einst hatten.
Wenn sie nicht jeden einzelnen Punkt unterstützen, werden die Sozialdemokaten auf der Linken endgültig entlarvt als Hauptschuldige an Migration und Islamisierung.
Wenn sie nicht jeden einzelnen Punkt unterstützen, werden umgekehrt die AfD beziehungsweise die FPÖ entlarvt als Gruppierungen, denen ihre Russlandfreundschaft und ihre Impfneurosen wichtiger sind als die Bekämpfung des größten Problems der Bürger.
Wenn Merz das tut, dann bekommt der von ihm kritisierte Stadtbild-Torso Füße, um sich in die richtige Richtung in Bewegung zu setzen. Denn die von ihm angesprochene Stadtbild-Zerstörung ist noch viel schlimmer als die korrupte Errichtung eines Hochhauses mitten im historischen Zentrum einer der schönsten Städte der Welt. So schlimm diese auch ist.