Das „Wunder“ Javier Milei: Argentinien als Blaupause für den Rest der Welt?

Autor: Andreas Tögel

Der Austro-Wirtschaftsfaschismus

Autor: Josef Stargl

Sind Windkraftwerke wirklich preiswert?

Autor: Gerhard Kirchner

Nach der Wahl: Österreich dank ÖVP weiter auf linkem Crashkurs

Autor: Werner Reichel

Die Mullahs vor den Toren Jerusalems

Autor: Leo Dorner

Die ÖVP kassierte die Rechnung für ihren unverzeihlichen Fehler

Autor: Andreas Tögel

Weg mit überbordender EU-Bürokratie!

Autor: Norbert Zimmermann

Grüne Bürgerräte: Autoritäres Gegenmodell zur Demokratie

Autor: Werner Reichel

Flauten und deren Lösung

Autor: Gerhard Kirchner

Die mangelnde Professionalität bedroht unsere Demokratie

Autor: Christian Klepej

Alle Gastkommentare

Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung. 

weiterlesen

Haltet die Kinder fern vom ORF

Es ist ein absoluter Skandal, dass ein "öffentlich-rechtlicher" Radio- und Fernsehsender an mehreren Glücksspielunternehmen beteiligt ist. Das ist ein doppelter Skandal, weil man für dessen Programm bezahlen muss, egal, ob man es sehen oder hören kann oder will. Und ein dreifacher Skandal wird das, weil dieser "öffentlich-rechtliche" Sender mit großer Intensität in seinem eigenen Programm für die Teilnahme an diversen Glücksspielen wirbt. Schließlich können Glücksspiele auf finanziellem Gebiet zu ähnlich katastrophalen Folgen führen wie Zigaretten oder Alkohol für die Gesundheit. Für diese beiden Produkte darf hingegen nicht einmal auf Privatsendern geworben werden. Aber das ist noch lange nicht das einzige Widerliche an den miesen, aber von der Republik erlaubten, ja geförderten kommerziellen Geschäften des ORF.

Seit einiger Zeit ist der ORF vor allem für Eltern von Kindern ein zusätzliches riesiges Problem geworden. Denn noch VOR Beginn des Hauptabendprogrammes, also etwa rund um die Sportnachrichten, die Kinder oft mehr interessieren als die politischen Nachrichten, werden sie vom ORF mit einer Fülle von Werbeeinschaltungen eingedeckt, die, höflich ausgedrückt, für Kinder oft erklärungsbedürftig sind: Da geht es fast täglich um Impotenz, um Kondome, um Menopause…

  • Es ist nur noch zynisch, wenn der ORF da protestierenden Eltern mitteilen lässt, sie sollen halt schon früher den Fernseher abschalten.
  • Es ist eine ziemliche Zumutung, an den Rechtsstaat glauben zu sollen, wenn er uns zwingt, Glücksspiel- und Kondomwerbung nicht nur zu tolerieren, sondern dafür auch zu bezahlen.
  • Und es bleibt einem der Mund offen, wenn man entdeckt, dass die Familienministerin auch gleichzeitig die für Medien zuständige Ministerin ist, aber noch kein einziges Mal gegen all das protestiert hat.

Oder will der ORF als Entschuldigung anführen, dass junge Leute, also auch Familien mit Kindern, ohnehin fast kaum mehr das Bezahlfernsehen einschalten, sondern sich längst via Youtube oder Netflix oder Tonies das holen, was sie wirklich sehen oder hören wollen? Eine solche Entschuldigung wäre in der Tat erstaunlich – aber gar nicht unzutreffend. Denn der ORF ist ja in der Tat ganz überwiegend ein bloßer Pensionistensender geworden, der schon bei der ZiB ein Durchschnittsalter von weit über 60 Jahren vor dem Bildschirm hat. Dieser Umstand wird auch durch jene Werbungen bestätigt, die man rund um die homöopathischen (also ohnedies unwirksamen) Potenzmittel in der ORF-Werbung zu sehen bekommt: Da wimmelt es nur so von Produkten, die praktisch nur für Pensionisten ansprechend sind, wie etwa jene, die angeblich bei Gelenksproblemen helfen.

Zu jenen Spots der ORF-Werbung, die hingegen für Kinder und Jugendliche anziehend sind, gehört fast nur noch die Glückspielwerbung. Für Glücksspiele sind nämlich gerade junge Menschen leider sehr anfällig, sind sie doch nicht imstande, die extreme Unwahrscheinlichkeit wirklich zu begreifen, bei einem solchen Glücksspiel auch etwas zu gewinnen. Und noch weniger sind sie imstande, den Suchtcharakter zu begreifen, der im Glücksspiel lauert. Dabei ist es nachweislich, wie viele gerade junge Menschen dadurch süchtig gemacht worden sind.

Eine weitere Sauerei, mit welcher der ORF ebenfalls jede Korrektheit rund um das Thema Werbung verletzt, sind schließlich die sogenannten Produktplatzierungen etwa durch Bandenwerbung bei Fußballspielen. Diese richtet sich ganz gezielt an das Fernsehpublikum. Und dürfte ohne Zustimmung des übertragenden Senders gar nicht aufgestellt werden.

Aber offenbar sind die Gesetzgeber – und zwar alle, die wir in den letzten Jahrzehnten in den verschiedensten Farbkombinationen hatten – nicht mehr imstande, den Erpressungen durch den ORF entschieden entgegenzutreten, mit denen er durchgesetzt hat, das alles tun zu dürfen – oder verhindert hat, dass ihm das verboten wird.

Dabei kommen diese hier angesprochenen Sauereien noch zusätzlich zu den politischen Einseitigkeiten der sogenannten redaktionellen Berichterstattung, die trotz gesetzlichem Objektivitätsgebot praktisch komplett in roter und grüner Hand ist. Wie man täglich massiv merkt.

Kommentieren (leider nur für Abonnenten)
Teilen:
  • email
  • Add to favorites
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Twitter
  • Print




© 2024 by Andreas Unterberger (seit 2009)  Impressum  Datenschutzerklärung