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Hurra, die Arbeit wird abgeschafft

Uns geht es gut. Immer weniger Mitmenschen haben es offensichtlich nötig, den ganzen Tag im Schweiße ihres Angesichts zu arbeiten. Schon jetzt arbeitet bereits jeder achte Mann nur noch Teilzeit, und bei den Frauen tut das bereits mehr als die Hälfte, was aber nur zwei von fünf Teilzeitfrauen wegen Kinder-Betreuungspflichten tun. Beim AMS sind weit mehr offene Stellen als – angeblich – Arbeitssuchende gemeldet. Bei Bewerbungs-Gesprächen dominieren die Themen Work-Life-Balance und Home-Office-Möglichkeit (etwas, was während Corona noch als ganz schlimm dargestellt worden ist). Und seit zwanzig Jahren traut sich keine Partei mehr, trotz rapide gestiegener Lebenserwartung von einem höheren Pensionsantrittsalter zu sprechen; statt dessen reden manche Politiker von der 32-Stunden- und Vier-Tage-Woche bei gleichbleibend vollem Lohn.

Das scheint eine wunderbare Welt zu sein, in der das "Arbeitsleid", das von der Bibel bis Karl Marx immer im Zentrum der menschlichen Existenz gestanden ist, verschwindet.

Die Wahrheit aber ist eine andere: Wir arbeiten viel zu wenig und steuern dadurch in noch viel größeres Leid, als es das Arbeitsleid ist. Denn die Liste an Berufen, an Menschen, die dringend benötigt und nicht gefunden werden, wird immer länger, könnte ganze Zeitungsseiten füllen. Das ist schlimm: Denn es sind ja immer andere Menschen, die dringend diese Tätigkeiten benötigen und nicht mehr bekommen (wenn man vielleicht von jenen Beamten absieht, die unnütze, aber einst von der Politik angeordnete Bürokratie und Kontrollen ausüben). Die Notwendigkeit der Arbeit ist bei Bauern wie Dienstleistern von den Kindergärtnern bis zu den Altenpflegern unmittelbar evident. Das gilt aber auch für die Industrie, die ja jenes Volkseinkommen schafft, mit dem dann Autos, Medikamente, Öl (beziehungsweise für Grüne Solarpaneele und Windmühlen) eingeführt werden.

Nach allen zur Verfügung stehenden Daten wird der Mangel an arbeitswilligen Menschen das zentrale Zukunftsproblem Europas. Die Kinder, die seit den 70er Jahren nicht in die Welt gesetzt worden sind, können aber nicht mehr geschaffen werden. Lange haben wir da kein Problem erkannt, da seit den 90er Jahren Hunderttausende tüchtige Menschen aus Mittelosteuropa die Arbeit für uns gemacht haben. Aber auch die kommen nicht mehr, weil in ihrer Heimat Arbeitskräfte ebenfalls rar geworden sind. Und bei denen, die noch in großer Zahl kommen (wollen), fehlt meist jeder kulturelle und bildungsmäßige Hintergrund, der für Jobs in einer fortgeschrittenen Dienstleistungs- und Industrie-Gesellschaft nötig wäre. Jetzt ist guter Rat teuer. Sehr teuer.

Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

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