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Wenn man eine Krise zu intensiv bekämpft

Die massive Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise schießt eindeutig übers Ziel. Das zeigt sich nun sogar im Arbeitsmarkt – trotz der massiv gesteigerten Zahl der Menschen in Kurzarbeit. Dennoch gibt es im Arbeitsmarkt ein Phänomen, das man in einer schweren Krise eigentlich für undenkbar gehalten hätte: nämlich einen Fachkräftemangel.

Einen solchen gibt es keineswegs nur im Gesundheitssektor – wo er ja in Zeiten einer Pandemie geradezu zwingend ist –, sondern auch in anderen Bereichen. Das zeigen Daten aus den USA wie auch aus Österreich. Der Grund ist eindeutig: Die Staaten tun zu viel an Krisenopfer-Förderung. Sie tun jedenfalls zu viel, als dass auch die positiven Seiten einer Krise wirksam werden könnten. Die es im Gegensatz zur allgemeinen Meinung durchaus gibt.

Die Überförderung besteht vor allem in zwei Elementen: In der an sich gut gemeinten Kurzarbeit und in der Ausschaltung des Konkursrechtes. Es kann kein Zweifel bestehen, dass wegen der gegenwärtigen Insolvenz-Sistierung eigentlich Tausende konkursreife Unternehmen weiterbestehen. Und von der Kurzarbeit haben nicht weniger als 61 Prozent der österreichischen Betriebe Gebrauch gemacht. Das wird sogar von der Gewerkschaft bestätigt und gelobt, weil dadurch viele Kündigungen vermieden worden seien.

Als Folge haben sich viel zu wenige gerade der tüchtigsten Arbeitskräfte auf dem Markt nach interessanten Aufgaben umgeschaut. Obwohl dort durchaus echte Arbeit auf sie warten würde und nicht nur ein zwar fast voll bezahlter, aber arbeitsfreier Arbeitsplatz. Gleichzeitig bedeutet der massive Rückgang der Insolvenzen trotz der größten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit, dass auch in diesen künstlich am Leben gehaltenen Firmen viele Arbeitskräfte gehalten werden, die weit sinnvolleren Tätigkeiten nachgehen könnten.

Beides führt dazu, dass zu wenige Menschen nachdenken, ob sie sich nicht mit ihren persönlichen Fähigkeiten und Ideen am besten selbständig machen sollten. Und es führt dazu, dass sich jene Unternehmen nicht so gut entwickeln, die Mangel an qualifizierten Arbeitskräften  haben. Und die mit diesen sogar etwas schaffen würden, was derzeit in der Wirtschaft ein totales Fremdwort ist: nämlich Wachstum.

Damit ist geradezu garantiert, dass das Wachstum nach Ende der Pandemie viel langsamer sein wird, als es sein könnte und sein müsste. Es wird sogar einen empfindlichen Rückschlag geben, wenn jene Unternehmen, die längst konkursreif sind, dann alle in die Insolvenz gehen und zwingenderweise viele Gläubiger mit sich reißen. Das alles sind langfristig noch gefährlichere Folgen der Krise als jene, welche die Staatsverschuldung des Corona-Jahres ohnedies auf Wohlstand und Geldstabilität haben wird.

Das alles scheint aber in der ganzen Politik niemand zu verstehen.

Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

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