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Wir retten, auch wenn wir nicht können

Österreich, Deutschland und viele andere Länder der Welt kaufen sich derzeit um gigantische Summen eine leider weitgehend substanzlose Wohlstandsillusion. Der Seenots-Spruch "Rette sich, wer kann," wurde zum Politiker-Spruch: "Wir retten, auch wenn wir nicht können." Denn auch wenn es unpopulär ist, das laut zu sagen, so ist klar: Je intensiver jetzt überall gerettet wird, umso länger muss eine echte Gesundung dauern.

Denn gerettet wird mit Hilfe reiner Luftbuchungen: Das Geld, das jetzt plötzlich in so gigantischen Mengen auf vielen Konten landet, ist ja nirgendwo vorhanden gewesen. So viel kann man den Sparern gar nicht mehr wegnehmen. Daher trifft die ganze Last künftige Generationen, denen dadurch aber logischerweise erst recht die Kraft für neue Wohlstandsschaffung genommen wird. Länder wie Italien oder Argentinien – die einst alle eine eindrucksvolle Wirtschaft hatten – sind lebende Beispiele, wohin die ständige "Rettung" durch Schulden statt Sanierung, Sparen und statt Konzentration auf das Wesentliche führen muss.

Noch viel problematischer (und der Politik noch viel weniger bewusst!) ist die Empfängerseite der Luftbuchungen: Denn alles zu retten heißt natürlich, dass man auch vieles rettet, was gar nicht mehr zukunftsfähig ist. Das erspart zwar kurzfristig viele Schmerzen. Und das ist für die Politik einzig entscheidend, hat sie doch weltweit das gleiche oberste Ziel: Wahlen zu gewinnen. Aber dadurch wird nicht die ganze Kraft auf die Suche gerichtet, was jetzt gebraucht wird, was in der Zukunft einen Markt haben dürfte.

Ein hart klingendes, aber sehr anschauliches Beispiel: Als in Österreich oder Deutschland 1945 fast alles zerstört war, als die Staaten nichts retten konnten, war es nur der Fleiß, die Eigeninitiative, die Flexibilität, die Kreativität, die Disziplin der Bürger (viel mehr noch als die Marshallplan-Hilfe der USA), die zusammen mit einer marktwirtschaftlichen, freiheitlichen und geldpolitischen Ordnungspolitik zum grandiosen Wirtschaftswunder der Fünfziger Jahre geführt hat. Während etwa Großbritannien, wo viel gerettet war, bis zu Margaret Thatcher ständig zurückfiel.

Gerade weil jetzt so oft die aktuelle Krise mit jener der Nachkriegszeit verglichen wird, sollten wir uns dieser damaligen Erfolgsrezepte erinnern – und den Unterschied zur Zwischenkriegszeit sehen, wo man mit inflationärem Gelddrucken kurzfristig eine Wohlstandsillusion, aber langfristig eine noch viel ärgere Krise ausgelöst hatte.

Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

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