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Wien, die Stadt der Antifa und des Corona-Hotspots

In ganz Österreich ist die Epidemie so gut wie verschwunden – nur in einer Stadt ganz im Osten leistet das Virus tapfer Widerstand und tobt munter weiter, trotz des eigentlich fast in der ganzen Welt zu sehenden signifikanten Rückgangs während der warmen Sommermonate. Fast so spannend wie die hauptstädtische Entwicklung der Epidemie ist die Frage, ob es Rotgrün weiterhin gelingen wird zu verhindern, dass die katastrophale Entwicklung in Wien von den meisten Mainstream-Medien auch nur erwähnt wird. Mit nachträglicher Ergänzung.

Tatsache ist, dass in sechs österreichischen Bundesländern nur noch zehn oder weniger Menschen als aktuell an dem Virus erkrankt gemeldet werden. Etwa in der ganzen großen Steiermark mit mehr als 1,2 Millionen Einwohnern gibt es nur noch einen einzigen Erkrankten. Nur in drei Bundesländern gibt es mehr Krankmeldungen als zehn: Oberösterreich 37, Niederösterreich, das Bundesland rund um Wien, 55 – aber aus Wien selber werden 272 gemeldet. Und das mit starker Zunahme in den letzten Tagen: binnen 24 Stunden wurden zuletzt 25 Neuerkrankungen gemeldet.

Das ist eine dramatische Situation für Wien. Sie hat klare Ursachen. Während man die Seuche im anfänglich stark getroffenen Tirol mit strikten Maßnahmen sehr gut unter Kontrolle gebracht hat (nur noch acht Erkrankte), laufen in Wien die Dinge bis heute extrem lax:

  • Als einziges Bundesland hat Wien der Polizei verboten, Neuerkrankte nach ihren Kontaktpersonen zu befragen, obwohl das Kontakt-Tracing mittlerweile als eine der wichtigsten Anti-Epidemie-Maßnahmen gilt;
  • In Wien ließ man in einem städtischen Quarantäne-Zentrum für Asylanten die Infizierten ungehindert arbeiten gehen – sie haben dadurch in einem Postverteilungszentrum am Stadtrand den schlimmsten Ansteckungs-Hotspot der letzten Monate ausgelöst;
  • In Wien fand die weitaus größte Demonstration der letzten Monate statt – dabei wurden unter dem Banner von "Antirassismus" und "Antifa" von vielen Tausenden weder der theoretisch geltende "Abstand" eingehalten, noch sind Gesichtsmasken getragen worden;
  • Am Wiener Donaukanal feiern jede Nacht Tausende Jugendliche – nicht zuletzt Migranten-Massen – ohne Abstand oder sonstige Corona-Regeln einzuhalten, die Gemeindeverwaltung bleibt aber tatenlos.

Da etwa die Antifa-Demonstration von roten und grünen Aktivisten organisiert und beschickt worden war, da prominente rote und grüne Genossen daran teilgenommen hatten, hat der grüne Gesundheitsminister nicht einmal im Nachhinein Kritik daran zu üben gewagt, sondern sich ganz im Gegenteil vor laufender Kamera begeistert über die Kundgebung gezeigt, deren einziger aktueller Anlass ein Mord in Amerika(!) gewesen ist.

Dennoch hat kaum eine einzige Zeitung, und der ORF schon gar nicht, das Thema Wien kritisch oder sonstwie aufgegriffen. Man erinnere sich zum Vergleich, wie großflächig alle Medien über Tirol berichtet haben, als dort Anfang März in den Skiorten viele Infektionen entstanden sind. Der große Unterschied: Damals war in den Köpfen weder der Touristen noch der Kellner noch der Behörden die Gefährlichkeit der Infektion durch das chinesische Virus angekommen. So sind auch am Wiener Flughafen noch Passagiere aus China ohne Kontrolle ins Land gekommen.

Es gibt auch in der Gesamtbilanz einen zweiten interessanten Unterschied zwischen Tirol und Wien: Mittlerweile ist die Zahl der Menschen, die da wie dort als erkrankt gemeldet worden sind, in beiden Bundesländern gleich (jeweils zwischen 3500 und 3600) – jedoch: In Tirol gab es 108 Tote, in Wien hingegen 177.

Wie lässt sich dieser Unterschied in Sachen Mortalität erklären? Wohl eher nicht damit, dass in Wien die Spitäler so viel schlechter wären. Und überlastet waren sie schon gar nicht (hat man doch fast alle anderen Patienten über die Grenzen des Vertretbaren hinaus ausquartiert). Daher bleibt als einzig mögliche Erklärung: In Wien wird im Verhältnis viel weniger getestet als in Tirol. Daher ist in Wien die wahre Zahl der Infizierten mit Sicherheit viel größer als die Zahl der als erkrankt Gemeldeten. Daher entdeckt man in Wien logischerweise auch nur einen geringeren Prozentsatz der symptomlos infizierten Virusträger. Daher können diese die Krankheit ungehindert ausbreiten (zumindest, wenn die Aussage der Mehrheit der Mediziner stimmt, dass auch ein Symptomloser ansteckend ist).

Das sind alles hochspannende Themen, die auch die Leser und Seher brennend interessieren würden. Aber die Medien schweigen sie weitgehend tot. Oder sagen gar zynisch, das sei ja nur "Wahlkampf", als der Innenminister zwei Tage lang gewagt hat, das fehlende Kontakt-Tracing durch die Experten der Polizei in Wien öffentlich anzusprechen.

Damit eröffnet sich ein weiteres trauriges Kapitel im Niedergang des österreichischen Journalismus. Diese Entwicklung hat zwei Ursachen:

  1. Die eine ist der Umstand, dass mittlerweile über 80 Prozent der Journalisten klar links der Mitte stehen; die wenigen verbliebenen konservativen oder bürgerlich-liberalen Medienmitarbeiter können sich in den Redaktionen dagegen nicht mehr durchsetzen. Lediglich der Privatsender Servus TV und teilweise der "Kurier" bilden da eine Ausnahme (die Eigentümer der anderen Medien nehmen diese Entwicklung entweder zustimmend hin – oder sie begreifen gar nicht, dass diese Schlagseite der Redaktionen eine Hauptursache des Leser- und Seherverlustes ist). Vor allem im ORF wissen die linken Redakteure, dass der Kampf ums Wiener Rathaus für die SPÖ ein absoluter Überlebenskampf ist, weil die Partei nur mit den Steuergeldern aus dem Rathaus die vielen linken Vorfeldvereine und -NGOs finanzieren kann. Die ORF-Mannschaft wird daher bis zum Oktober nie auch nur ein einziges kritisches Wien-Thema zulassen.
  2. Die zweite Ursache ist die inzwischen massiv gewordene finanzielle Abhängigkeit der Medien von Geldflüssen aus Steuertöpfen (die einerseits durch die Flucht von immer mehr Konsumenten und Werbetreibenden zu Internet-Medien notwendig geworden ist, andererseits durch den fast totalen Ausfall auch der verbliebenen Inserate als Folge der Corona-Wirtschaftskrise). Die Politik schüttet mittlerweile sowohl auf Bundesebene wie auf jener des Wiener Rathauses soviel Geld an Bestechungsinseraten wie auch direkter Förderung aus, dass kein Medium in der heutigen Form ohne diese Gelder überleben könnte. Jetzt will die schwarz-grüne Bundesregierung noch dazu den ohnedies schon halbierten Mehrwertsteuersatz für Medien noch einmal halbieren.

Und noch viel mehr trifft dies auf den ORF zu. Da eine unabhängige Meinungsumfrage nach der anderen zeigt, dass die Mehrheit der Österreicher das Vertrauen zum ORF verloren hat und für die Abschaffung der Zwangsgebühren eintritt, weiß der Gebührensender ganz genau, dass er komplett von der Politik abhängig ist. Und in der Regierung sind jedenfalls die Grünen absoluter Garant, dass die Wünsche der Bürger nach Abschaffung der Gebühren nicht realisiert werden. Sollte es hingegen ein neues Schwaz-Blau geben, dann wird Wrabetz & Co nicht einmal mehr ein Superkleber helfen können, ihre Sitze zu verteidigen.

Nachträgliche Ergänzung: In New York, wo sich ähnliche Szenen abspielen, hat der Gouverneur laut und öffentlich mit einem neuen Lockdown gedroht. In Wien bleiben alle Politiker still. Und der Innenminister auch - wohl aus Furcht, die gesamte Mainstream-Presse würde sofort wieder mit dem vom Rathaus ausgegebenen Spin antworten, das seien alles nur Wahlkampfbehauptungen.

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