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Ihr mutiger Weg hilft den Schweden leider gar nicht

Keine Frage: Die Pandemie – genauer: Die Reaktion auf sie – hat global schweren Schaden angerichtet, an dem Milliarden lange leiden werden. Wir können aus ihr aber auch viel lernen – etwa in Hinblick auf die internationale Vernetzung und den Welthandel, die gerne unter dem Begriff "Globalisierung" zusammengefasst werden.

Zum einen medizinisch: So wenig wie in früheren Jahrhunderten Pest, Pocken, Kinderlähmung oder Cholera hat sich das Corona-Virus durch Grenzen nicht von globaler Ausbreitung abhalten lassen. Allen Grenzschließungen zum Trotz. Zugleich steht jetzt schon fest: Nur globale Kooperation bringt Chancen, das Virus zu besiegen. Bei den Suchen nach Impfungen wie auch neuen Therapien, die Schwere und Mortalität der Krankheit beenden können, werden seit Wochen blitzschnell rund um den Globus neue Forschungsergebnisse ausgetauscht. Auch wenn da ein Wettbewerb zwischen den Universitäten und Pharma-Firmen in Gang ist, so wissen doch alle, dass Alleingänge keine Chance haben.

Ganz Ähnliches spielt sich ökonomisch ab: Jedes Land hat seit März unterschiedliche Regeln dekretiert – das hat den Schaden noch vergrößert. Inzwischen wissen alle, dass eine Erholung aus der größten Krise seit dem Krieg nur gemeinsam geht, nur bei möglichst rascher Wiederherstellung des freien Welthandels. Kein Land kommt darum herum, so sehr das auch Autarkie-Träumer erhoffen.

Das beweist das Beispiel Schweden. Es ist jener EU-Staat, der weitaus am wenigsten in die Wirtschaft eingegriffen hat, der auf einen kompletten Lockdown verzichtet hat. Daher müsste eigentlich in Schweden auch der wirtschaftliche Schaden am geringsten sein. Jedoch: Die offizielle EU-Prognose sagt den Nordländern für heuer sogar ein größeres BIP-Minus voraus als Österreich: minus 6,1 versus minus 5,5. Dabei müsste Österreich als Tourismus-Land eigentlich viel schwerer leiden.

Aber es hilft den Schweden offensichtlich (leider) gar nicht, dass sie auf scharfe Maßnahmen verzichtet haben. Ihr Wohlstand, ihre Arbeitsplätze sind dennoch abhängig von der internationalen Wirtschaftslage. Sie leiden genauso wie die Länder mit scharfem Lockdown, wenn Lieferungen hängenbleiben, wenn man auf den Weltmärkten nichts verkaufen kann.

Das haben Lehrbücher immer schon gewusst. Jetzt aber erlebt es die Welt auch hautnah, wie wir die Globalisierung brauchen.

Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

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