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Und was tut Europa?

Die Türkei hat aus chauvinistischer Hysterie einen neuen Eroberungskrieg begonnen. Sie greift ohne jede Not Syrien und das dortige von Kurden (in Einklang mit der syrischen Regierung) kontrollierte und durchaus stabile und friedliche Gebiet an. Was aber tut Europa, was tut die Außenwelt gegen einen wahnsinnig gewordenen Diktator, der außer den in der sunnitischen Welt – und übrigens auch in Österreich, wo aber eine linke Justiz verbietet, dass man sie beim Namen nennt, – sehr regen Muslimbrüdern eigentlich keine Verbündeten hat?

Man kann die Frage kurz beantworten: Europa tut absolut nichts gegen den von einem manischen Hass auf die Kurden getriebenen Kriegstreiber in Ankara. Ein paar papierene Proteste und Sicherheitsratssitzungen können ja nur von Diplomaten als ernsthafte Reaktion gewertet werden.

Dabei hat der türkische Kriegsbeginn über das Kriegsleid hinaus eine gerade für Europa katastrophale Folge: Die Kurden haben umgehend ihren bisher so erfolgreichen Kampf gegen den "Islamischen Staat" eingestellt und wenden sich nun ganz dem Feind aus dem norden zu.  

Dennoch stellt Europa nicht einmal das Weiterlaufen der Milliarden-Zahlungen an die Türkei gemäß dem Merkel-EU-Deal ein. Es beendet nicht einmal den formalen Status der Türkei als EU-Beitrittskandidat. Europa kündigt auch keinerlei Sanktionen an, deren Spannweite ja von einem Handelsboykott nach US-Vorbild über Grenzschließungen und über die Einführung der Visapflicht bis zum Verbot reichen könnte, dass europäische Tourismusbüros Reisen in die Türkei anbieten.

Europa ist damit (vorerst?) noch feiger und jämmerlicher als US-Präsident Trump, der unmittelbar vor der türkischen Offensive die amerikanischen Soldaten aus dem Kriegsgebiet abgezogen hat, der aber der Türkei jetzt wenigstens scharfe Sanktionen angedroht hat.

Wie war das schnell noch wenigen Wochen, als man des 80. Jahrestags jenes Tags gedacht hat, da ein anderer wahnsinniger Diktator unter ebenso lächerlichen Vorwänden ein millionenfaches Schlachten begonnen hat, der in den Monaten davor schon zwei andere Nachbarländer konsequenzenslos erobert hat, der ebenfalls von einem manischen Hass auf ein anderes Volk getrieben war. Haben sie da nicht alle heuchlerisch gerufen "Nie wieder!" und "Aus der Geschichte lernen!"? Oder habe ich mich da verhört?

Aber halt, ich hätte es fast vergessen: Europa kann sich ja um solche Kleinigkeiten nicht mehr kümmern. Es kann sich auch nicht ernsthaft darum kümmern, dass durch deutsche Städte Schwerbewaffnete fahren, um Synagogen anzugreifen und Leute niederzuschießen. Denn Europa muss gerade zum Gelächter der restlichen Welt den Planeten retten, dem ein schwedischer Autisten-Teenager den Untergang prophezeit hat …

PS: Empörend: Die Kurden wollen sich wehren und nicht von den Türken abschlachten lassen. Da muss man jetzt aber energisch dagegen vorgehen, oder zumindest beide(!!) Seiten zur Zurückhaltung auffordern. Wo leben wir denn, da sich ein Angegriffener wehrt!

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