Der Vormarsch der Zweiklassen-Medizin
14. April 2019 01:23
2019-04-14 01:23:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 2:00
Österreich steuert auf einen veritablen Ärztemangel zu – obwohl wir überdurchschnittlich viele Ärzte haben. Dieses Paradoxon ist entstanden, weil das Problem immer nur aus sozialpolitischer, nie aus ökonomischer Perspektive angegangen worden ist. Aber in Wahrheit lässt es sich nur so lösen.
Denn die Ärzte suchen für ihre Berufsentscheidung die optimale Work-Life-Balance, also die beste berufliche und private Lebensqualität. Das lässt sie immer stärker den Weg eines "Wahlarztes" wählen, also eines Arztes, der sowohl seine Tarife wie auch seine Arbeitszeit wie auch die Menge der Patienten selbst bestimmt. Solange sie auf diesem Weg auch ausreichend verdienen (und insbesondere der immer größer werdende Anteil weiblicher Ärzte begnügt sich auf der Suche nach Teilzeitjobs mit deutlich geringerem Einkommen), wird ein immer größerer Anteil der Ärzte diesen Weg gehen.
Gleichzeitig strömen aber auch immer mehr Patienten zu ihnen. Stundenlange Wartezeiten in Spitalsambulanzen mit häufig gewordenen Konflikten unter Patienten und ihren Angehörigen und in Kassenarzt-Ordinationen mit Drei-Minuten-Medizin sind die Hauptursachen, warum Patienten zu den teuren Wahlärzten gehen, statt sich in den verstopften Kanälen der staatlichen Gratismedizin hinten anzustellen, obwohl sie diese mit ihren Sozialabgaben oft viel intensiver finanziert haben als viele der in den Wartesälen sitzenden Menschen.
Das alles ist eine völlig logische Konsequenz ökonomischer Anreize. Auch im Gesundheitssektor wiegt jeder Akteur nicht nur den Preis, sondern auch die Leistung gegeneinander ab.
Während Politiker in Bund, Ländern und Sozialversicherungen noch immer realitätswidrig behaupten, dass es keine Zweiklassenmedizin gäbe, gibt es diese längst. Und sie wächst immer mehr. Denn wenn es bei Kassa und Spitälern immer weniger Ärzte gibt (altersbedingte Pensionierungswellen werden das noch gewaltig verstärken), denn wenn Spitalsärzte laut einem neuen EU-Gesetz nicht mehr so lang arbeiten dürfen, sind die Folgen völlig klar. Es wird noch längere Wartezeiten geben, immer mehr Ärzte und Patienten werden ausweichen.
Dieser Trend wird immer weitergehen, solange man ihm nicht mit ökonomischen Mitteln begegnet: Also mit Wettbewerb unter den Versicherungen, mit Ärzte-Bezahlung auf Grund der Marktlage (und nicht als Ergebnis kollektivvertragsartiger Verhandlungen), mit Selbstbehalt bei jedem Besuch einer Ambulanz.
Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".
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Das österreichische Gesundheitswesen ist ein prototypisches Beispiel für planwirtschaftliche Organisation. An diesem Beispiel lässt sich in extenso studieren, wohin Planwirtschaft führt, nämlich letztendlich zu Mangelversorgung.
Natürlich lässt sich dauerhaft kein Arzt von einer Krankenkasse vorschreiben, wie hoch sein Honorar zu sein hat und ob er am Wochenende frei haben darf - was ja für Angestellte der Krankenkasse eine Selbstverständlichkeit ist.
Im Gesundheitswesen ist es wie im öffentlichen Dienst. Es gilt die Regel: wer unfähig ist, die Arbeit zu verrichten, wird befördert - die anderen, die produktiv sind, werden ja gebraucht.
Früher habe ich das für übertrieben gehalten, jetzt weiß ich aus meinem beruflichen Umfeld, dass das Realität ist. Tatsächlich sind die Dampfplauderer, die fachlich keine Ahnung haben, in Spitzenpositionen der Verwaltung gehievt worden, wo dann "Strukturpläne" ersonnen werden, die nicht funktionieren und nicht funktionieren können. Dabei sind diese Leute vollends von sich überzeugt, das Richtige zu tun. Man fühlt sich an Greta Thunberg erinnert. Jedenfalls ist diesen Leuten nicht bewusst und auch nicht klarzumachen, dass *sie selbst* das Problem sind.
Als einmal mein Vorgänger einen jungen Turnusarzt ausbildete, stellte er sich damals die Frage, was man in Zukunft wohl mit so einem Arzt anfangen soll, der zu nichts, aber auch gar nichts zu gebrauchen. 20 Jahre später erhielt er die Antwort: der besagte damalige Turnusarzt steht mittlerweile an der Spitze eines staatlichen Gesundheitskonzerns.
So wird das nix!
Früher ging ein Arzt ein großes Risiko ein, wenn er beschlossen hatte, sich als Wahlarzt niederzulassen. Heute treiben ihm die üblen Zustände, verursacht durch v.a. moslemische Ausländerclans "bereicherte" Wartezimmer oder Ambulanzen, die Patienten richtiggehend zu. Ich war in letzter Zeit mehrmals bei Wahlärzten und war froh, dort keine "Schutzsuchenden" vorzufinden.
Ich verstehe jeden Arzt, der es sich nicht antun will, in einer Kassenpraxis meist für dreiste, fordernde unangenehme Muselmanen besonders viel Zeit für wenig Honorar aufwenden zu müssen.
Der Begriff "Zweiklassen-Medizin" wird immer von den Linken so vorwurfsvoll ausgesprochen. Es gibt auch Zweiklassen-Zugabteile, Zweiklassen-Flugzeugplätze, billigere und teurere Hotels usw.. Das ist halt nun einmal so. Und gerade unsere Politiker reisen auf unsere Kosten erster Klasse und steigen in teuren Hotels ab---ja, und in den Spitälern liegen sie, auch auf unsere Kosten, in Einzelzimmern und werden von Spezialisten behandelt, die dann auch noch in Wahlzeiten gratis Wahlwerbung für ROTE oder GRÜNE Politiker machen und sogar einem alten Kettenraucher eine "herrliche Lunge" attestieren!
PS: Wenn jemand bereit ist, viel Geld für eine Zusatzversicherung zu berappen, dann darf er auch erwarten, in einem KKH das Zimmer nicht mit Zugereisten teilen zu müssen, die dann auch noch den ganzen Tag von zahllosen lautstarken, unzivilisierten, meist muselmanischen Familienangehörigen Besuch erhalten!
PPS: Besonders schlimm ist es in den Ambulanzen, wenn dann nach "Auseinandersetzungen" in den "multikulturellen" Milieus zu Verletzungen kommt, die dann SOFORT behandelt werden müssen!
… und das perverse an der Geschichte ist, dass die, die zu einem Wahlarzt gehen, auch meist die Beitraege derer finanzieren, die das oeffentliche Gesundheitssystem verstopfen und nichts oder kaum beitragen.
Das ist der "Sozialstaat" heute.
Gsundheit GenossIn!
Der erste Satz im AU-Kommentar gehört korrigiert, auch wenn dies die Ärztekammer und die Krankenkassen so behaupten.
Österreich steuert nicht einem Ärztemangel zu, sondern es gibt nur einen Mangel an niedergelassenen Ärzten mit vorwiegend GKK-Kassenvertrag.
Die Anzahl der Mediziner hat sich in den letzten Jahren stark vergrößert, aber die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern und auch bei den niedergelassenen Kassenärzten sind nicht gut. Daher suchen diese Leute andere Möglichkeiten, ihr erworbenes Wissen zu verwerten und gehen auch teilweise ins Ausland, wo sie bessere Arbeits- und Einkommenbedingungen vorfinden.
Das Interesse am Medizinstudium ist ungebrochen, wie eben 16.000 Interessenten für 1.600 neue Studienplätze zeigen. Leider müssen einige dieser Plätze an EU- und Nicht-EU-Ausländer vergeben und vom Steuerzahler finanziert werden, welche nach dem Studienabschluss wieder ins Ausland verschwinden.
Nur eine radikale Reform wird dies ändern. Dies beginnt beim Ablegen der sog. Vollkaskomentalität der Bürger, d.h. mehr Eigenverantwortung und etwas Selbstbehalt bei medizinischen Leistungen ist gefordert. Außerdem muss das Vergütungssystem der Krankenkassen den tatsächlichem Arbeitsaufwand angepasst werden. Schließlich sollten die Krankenhäuser besser aufeinander abgestimmt/spezialisiert, die stationären Aufenthalte reduziert und die dortigen Ambulanzen radikal verringert werden.
Was braucht eine Wiener GKK ein eigenes Spital (Hanusch-KH) und warum müssen sich im hochspezialisierten AKH mit 12.000 Mitarbeitern (davon 1.200 Mediziner) um viele Bagatellfälle kümmern und dadurch die dort angesiedelten Forschungsaufgaben reduziert werden? Ich stelle fest, dass viele Leute (besonders die sog. Flüchtlinge) wegen jeder Kleinigkeit die Spitalsambulanzen und niedergelassenen Praxen blockieren, was enorme Kosten verursacht. Viele Urlaube und Rehaaufenthalte werden oft nur als zusätzlicher Urlaub verstanden.
Ob die nun beschlossene Zusammenlegung der Krankenkassen dazu einen wesentlichen Beitrag leisten wird?
In diesem Zusammenhang muss auch erwähnt werden, dass viele Kosten im Gesundheitsbereich durch schlechte Lebensführung verursacht werden. Dazu gehört falsche Ernährung, Alkohol-, Nikotin- und Drogenmissbrauch, wenig bis gar keine Bewegung, riskante Freizeitgestaltung im Straßenverkehr und Freizeitsport. Nur durch einen finanziellen Selbstbehalt über das eigene Geldbörsel ist da eine Verbesserung möglich, alle anderen Bemühungen sind zwecklos.
Alle von mit genannten Empfehlungen sind völlig gegen die linken Ideologien, denn dort will man nach marxistischer Ideologie alles immer kostenlos verfügbar haben.
P.S.: Der verstärkte Besuch bei sog. Wahlärzten mit sehr geringer Refundierung der Ausgaben durch die KK zeigt doch, dass viele Leute bereit sind, zusätzliches Geld für die medizinische Betreuung auszugeben. Auch die Millionenumsätze der sog. Wohlfühlmedizin (oft nicht erforderliche Nahrungsergänzungsmittel und zweifelhafte homöopathischen Globoli) beweist, dass durchaus zusätzliches Geld für die Gesundheit aufgewendet wird.
Gesundheitsministerium zusammen mit Ärztekammer und Krankenkassen sind nur gefordert.
Sozialismus endet immer im Mangel.
Hören Sie sich, bitte, diese großartige REDE des AfD-Politikers Dr. Roland HARTWIG an, eine Rede, wie sie auch bei uns gehalten werden müßte, die man aber leider bei uns schmerzlich vermißt!
"Die deutsche Regierung erfüllt ihren Auftrag gegenüber dem deutschen Volk nicht mehr"
https://www.youtube.com/watch?v=lvr4c1Y-G7o
Eine Zweiklassenmedizin ist das Normalste auf Erden, selbst die UdSSR hatte zwei Eingänge in die Medizin, einen für die normalen Bürger, einen für die Nomenklatura.
Daher ist die moralische Keule hier wohl wenig hilfreich. Daher fordere ich eine Drei-Klassenmedizin!
Diejenigen, welche Privatpatienten sind sollten weiterhin ihre persönliche Leistung kaufen können, damit entscheidet jeder was er an Leistungen haben will.
Aber den Rest würde ich teilen. Arbeitende Menschen und eben nicht-arbeitende Menschen. Es ist volkswirtschaftlicher Wahnsinn, wenn ein werteschaffend tätiger Arbeitnehmer endlos auf Diagnosen und Behandlungen warten muss und daher für lange Zeit keinen Beitrag zum allgemeinen Wohlstand leistet. Nur weil die Arbeitgeber das Entgelt fortzahlen, womit den staatlichen Zentralplanern keine Kosten entstehen, heißt das ja nicht, daß die Arbeitgeber diese Kosten nicht an die Konsumenten weiterverrechnen würden (sonst gehen die nämlich pleite). Mit anderen Worten, die Konsumenten zahlen wieder einmal die Zeche, für eine perverse Interpretation von "Gerechtigkeit". Wobei diese unvermeidlichen Kosten dann nicht einmal in der Staatsquote auftauchen – es kommt also zu volkswirtschaftlichem Wahnsinn, Konsumentenbetrug auch noch die Wählertäuschung!
p.s. Bevor mir hier jemand Sterne verleiht, bitte bedenken, wer erst einmal in Pension und nicht Privatpatient ist, der sitzt dann mit den islamischen Familienclans im Wartezimmer der Dritten Klasse. Womit wir aber wieder beim Hauptthema wären ...