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Wenn in Wiener Museen Hetze pur stattfindet

Schon das "Haus der Geschichte" bot ob strammer ideologischer Töne etlichen Anlass zum Ärger. Aber diese Anlässe sind geradezu harmlos gegen das, was sich in einem scheinbar so harmlosen Haus wie dem Wiener Volkskundemuseum abspielt. Das Museum in der Josefstädter Laudongasse wird zwar in aller Regel durch keinerlei Besucher belästigt – aber das, was sie dort zu sehen bekämen, wenn sie kämen, ist schlicht skandalös.

Aber vielleicht geht einmal der neue Generaldirektor der Bundesmuseen dort hinein, um richtig ins Staunen zu kommen. Allerdings ist das Volkskundemuseum ein seltsamer Zwitter. Es wird eigentlich von einem Verein getragen, aber hauptsächlich eben vom Bund finanziert und ein wenig vom Wiener Rathaus.

In manchen Museen hat, ohne dass es die zahlende Öffentlichkeit gemerkt hätte (die Feuilleton-Schreiber verheimlichen so etwas gerne), ein ähnliches Zerstörungswerk begonnen, wie es das Regietheater auf etlichen Bühnen schon weitgehend vollendet hat: die große Publikumsvertreibung. Beispielsweise steht das besonders Regietheater-wütig gewesene Volkstheater heute jeden Abend buchstäblich halb leer. Und es wird schon dort in brutaler Offenheit debattiert, ob das Volkstheater ein Theater bleiben solle.

Aber zugegeben: Bei einem Museum, das schon lange praktisch besucherfrei ist, fällt es weiter nicht auf, wenn nur noch die halbe Besucherzahl zu finden ist …

Noch viel merkwürdiger als die rechtliche Ambivalenz ist die inhaltliche Entwicklung, die das Museum genommen hat. Denn ganz offensichtlich hat in den letzten Jahren eine linksradikale Museumsszene schwere allergische Reaktionen allein ob des Namens "Volkskunde" entwickelt. Ist aber auch irgendwie verständlich: sich um das "Volk", um die österreichische Identität zu kümmern, ist so ungefähr das Letzte, was Alt-68er im Sinn haben. Diese zu Museumsleitern zu machen ist so, wie wenn man einen Bordellbetreiber zum Leiter eines Internats machen wollte.

Erster Tiefpunkt der Entwicklung war der schon weitgehend gediehene Plan einer Fusion mit jenem Museum, des inhaltlich so ziemlich das genaue Gegenstück zum Volkskundemuseum darstellt: nämlich mit dem "Weltmuseum", wie das ehemalige Völkerkundemuseum heute heißt, das sich eben – mit übrigens sehr eindrucksvollen Exponaten – um die ganze weite Welt kümmert.

Diese eine Zeitlang Furore machenden Fusionspläne hat man dann aber wieder abgeblasen – mit der Begründung: Man sei draufgekommen, dass man dann ja der Leitung des großen Kunsthistorischen Museums unterstellt wäre. Was man in der Laudongasse auch nicht will. Da zieht man dann doch wieder völkische Eigenständigkeit vor.

Statt dessen ist etwas noch Schlimmeres passiert: Linke Phrasen und inhaltsarmes Politologengewäsch haben in breiter Front Einzug ins Volkskundemuseum gehalten. Seither gehe es um "Diskurs und Gesellschaftspolitik", schreibt voll Begeisterung der "Standard". Seither wird das Haus oft schon außen von schwulen Regenbogenfahnen geziert. Seither finden dort Ausstellungen statt wie "40 Jahre Wiener Frauenhäuser" oder "Roma in der Ostslowakei". Der "Standard" zitiert den Direktor des Hauses sogar wörtlich mit: "Uns obliegt die Reflexion der Gesellschaft."

Der Gesellschaft sollte daher nun ihrerseits den Sinn eines solchen Museums reflektieren, in dem gegen alles, was österreichische Tradition und Identität ausmacht, ebenso gehetzt und gespottet wird …

… wie etwa gegen die FPÖ.

Wenn man Sprüche wie diese liest, hat man wirklich nur noch eine einzige Frage: Wie kann es das geben, das eine solche Hetze aus Steuergeldern finanziert wird?

PS: Die Schaffung der Funktion eines Museumsgeneralsekretärs ist übrigens generell gesehen eine der wenigen wirklich hoffnunggebenden Maßnahmen im Kulturgetriebe. Gerade in der Museumswelt ist nämlich unterhalb der Ebene der stets politisch erpressbaren und ideologisch ausgerichteten Politiker eine zusammenfassende und weisungsbefugte Koordination dringend nötig. Denn allzuoft haben die Stars unter den einzelnen Direktoren der großen Museen lieber gegeneinander als miteinander gearbeitet.

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