Der Gehaltsabschluss für die Eisenbahner ist eine Provokation für alle Beamten. Sie werden sich rächen. Wo aber drastische Gehaltserhöhungen wirklich dringend wären, das ist der Bereich der Ärzte. Auch wenn die Ärzte nicht streiken, sondern einfach auswandern.
Die Eisenbahner bekommen jetzt eine deutlich höhere Gehaltserhöhung als die Beamten. 3,4 Prozent plus sowie mehr freie Tage sind deutlich mehr als die 2,76 Prozent, die der öffentliche Dienst im Schnitt bekommen hat. Und die Einstiegsgehälter der Eisenbahner – also vor allem ÖBB-Mitarbeiter – steigen sogar um 8,5 Prozent.
Völlig unverständlich, dass Verkehrsminister Hofer dieses Ergebnis emphatisch bejubelt: "Dieser Anstieg der Löhne zeigt die Wertschätzung, die der Arbeit der Eisenbahner von Seiten der ÖBB-Führung und den anderen Bahnunternehmen entgegengebracht wird." Erstaunliche Worte. Hat etwa Vizekanzler Strache weniger Wertschätzung für die Beamten, die ja deutlich weniger Erhöhung bekommen?
Diese Worte sind auch deshalb erstaunlich, weil Hofer mit keinem Wort sagt, ob die Erhöhungen nun vom Steuerzahler oder den Bahnkonsumenten getragen werden müssen. Es zahlt ja weder der Verkehrsminister noch die ÖBB-Führung aus der Portokassa. Oder ist ihm dies wurscht, denn bei fünf Milliarden Euro jährlich für die ÖBB aus dem Steuertopf ist das auch schon gleichgültig?
Ein schlimmer Verdacht: Ist es Hofer mehr um die Stimmen der ÖBBler gegangen als um die Interessen der Steuerzahler und Bahnfahrer? Das qualifiziert nicht gerade für den Job eines Verkehrsministers.
Auch das jetzt von der ÖBB-Leitung ausgestreute Beschwichtigungsargument hinkt auf beiden Beinen: Die Staatsbahn würde Tausende Mitarbeiter benötigen und müsse daher attraktivere Gehälter zahlen.
Wenn das wirklich stimmen sollte, dann war alles andere total unlogisch, was sich da in den letzten Wochen abgespielt hat.
Denn wenn die ÖBB – trotz der ja schon bisher durchaus attraktiven ÖBB-Bezahlung – neuerdings angesichts des ausgetrockneten Arbeitsmarktes für neue Mitarbeiter attraktiver werden müssen: Warum lockt man diese auf dem Arbeitsmarkt nicht von vornherein mit besseren Gehältern, ganz unabhängig von der Gewerkschaft? So wie es jeder normale Arbeitgeber tut, wenn er zu wenig Mitarbeiter findet. Wenn die ÖBB sowieso mehr zahlen müssen und wollen, weil sie am Arbeitsmarkt attraktiver werden müssen, wieso hat es dann erst einen Streik zu Lasten der Bahnfahrer gebraucht?
Hat da die ÖBB-Führung am Ende eine Inszenierung der Gewerkschaft mitgespielt, die von vornherein einen Streik vorgehabt hatte, weil es der ÖGB und die SPÖ seit dem Sommer ja so geplant haben? Versteht sich die ÖBB-Führung am Ende also noch immer bloß als verlängerter Arm der Gewerkschaft – auch wenn sie es nicht mehr so offen praktiziert wie in den Zeiten eines Christian Kern oder dessen Vorgänger?
Jedenfalls aber trifft dieses Argument des Nachwuchsmangels auch auf den öffentlichen Dienst zu. Auch dort – etwa bei Lehrern und Polizisten! – fehlt es dringend an qualifizierter Erneuerung. Das heißt, dass also auch dort kräftigere Erhöhungen gerechtfertigt wären.
Jedenfalls wird sich die Regierung spätestens im kommenden Herbst warm anziehen müssen, wenn die Beamten wieder Lohnverhandlungen führen. Diese haben sich mit Sicherheit sehr genau gemerkt, was sich da abgespielt hat. Und streiken wie die Eisenbahner können sie allemal.
Jenseits aller läppischen ÖGB-Spielchen ist noch etwas anderes viel wichtiger: Wo eine kräftige Erhöhung der Bezüge noch viel dringender wäre als bei allen genannten Berufen, das ist der gesamte Bereich der Ärzte und medizinischen Versorgung. Denn
- dort stürzen wir angesichts der bevorstehenden Pensionierungswelle in einen gewaltigen Ärztemangel;
- gleichzeitig gehen alljährlich 40 Prozent der fertigen Mediziner nach der Uni aufs Nimmerwiedersehen ins Ausland, wo sie mehr verdienen können (bei uns verdienen ja nur die Primare und Professoren toll, die anderen Ärzte sehr schlecht);
- gleichzeitig liegt das, was die Gebietskrankenkassen den normalen Kassenärzten für eine Behandlung zahlen, an der Grenze zur Beleidigung;
- gleichzeitig werden jetzt schon aus dem Wiener AKH regelmäßig von Patienten Wartezeiten von 8 bis 12 Stunden berichtet;
- gleichzeitig wird in diesen Ambulanzen nur noch türkisch geredet, sodass der gesamte AKH-Ambulanz-Bereich als erobert anzusehen ist, sodass die zunehmend verzweifelten Österreicher kaum noch Alternativen haben, als auf teure Wahlärzte und die (deshalb boomenden) Privatspitäler auszuweichen – aber sie müssen natürlich weiterhin die Beiträge zur Sozialversicherung zahlen;
- gleichzeitig explodiert auf Grund der (nicht zuletzt vom Wiener Rathaus unter Michael Häupl verursachten) Massenmigration die Bevölkerung vor allem Wiens, sodass sogar eine kräftige Erhöhung der Kassenärzte und der Spitalsambulanzen dringend notwendig wäre – an Stelle des drastischen Schrumpfens, das derzeit im Gang ist.
zur Übersicht
OT
Die PRESSE hat die Kolumne von Martin Leidenfrost eingestellt.
Meinungen, die betont konservativ, christlich, antiislamisch und antischwulenlobbymäßig sind, können in der linken PRESSE natürlich nicht mehr geduldet werden.
Im medizinischen Bereich sind die relativ niedrigen Gehälter der Ärzte nur die Spitze des Eisberges. Die Budgets für die Krankenhäuser sind gedeckelt, man bekommt nicht einmal mehr dringend notwendige Gerätschaften, man bekommt keine Schreibkräfte, man bekommt kein zusätzliches Personal, trotzdem sich der Arbeitsaufwand vervielfacht hat.
Letzteres ist buchstäblich keine Übertreibung. An meinem Institut hat sich der Präparateeinlauf in den letzten 20 Jahren verzehnfacht (!!), das Personal ist von der Größe her im Wesentlichen gleichgeblieben. Man kriegt das eine Zeitlang hin, indem man automatisiert, was das Zeug hält, doch irgendwann ist einmal das Ende der Fahnenstange erreicht.
In Gesprächen mit Verantwortlichen habe ich immer betont, dass nur eine Privatisierung die prekäre Situation verbessern kann. Man muss den Ärzten die Möglichkeit geben, neben ihrer Tätigkeit als Spitalsarzt auch privat zu ordinieren. Das ist zwar jetzt schon möglich, aber eben nur mit Einschränkungen. So darf ein Spitalsarzt keine Kassenverträge haben, das ist einfach nicht gestattet.
Wenn man an diesen Stellschrauben dreht, kostet das gar nichts, ändert aber sehr viel.
Zumindest sind die ÖBB-ler jetzt einmal ruhiggestellt,die ja bim Grunde nichts als eine SPÖ-Waffe sind.Das kostet.Auch die Pam.und der Sebastian hat wieder einmal was getan-nur die Pam wirds nicht freuen.
Was die Ärzte betrifft-eh volle Zustimmung.Nur-die Ärzte haben keine Freunde,werden von keiner Gruppierung wirklich unterstützt.Seit Jahrzehnten wird die Aufwertung des Hausarztes gefordert-und v.a. versprochen-nie ist etwas passiert.
Die oftmals menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen der Spitalsärzte interessieren auch niemanden.denn:
Die Ärzte sind eh reich.
Die FPÖ hat leider auch sehr ausgeprägte Sozialistische Züge.
Man denke an die 7te Urlaubswoche für Gemeinde Bedienstete in Wien.
Die FPÖ kauft sich offensichtlich schon mal Wähler für die nächste Wahl, auch wenn die erst in Jahren stattfindet.
Kein Wunder, denn obwohl in der Kurz Regierung nicht öffentlich Medial aufeinander eingedros geb wird, jubeln die altschwarzen Sozis in der ÖVP, den Blauen immer wieder einen Skandal unter, der letztendlich keiner ist.
Siehe Liederbuch "Affäre"
Siehe Drasenhofen "Affäre"
Weitere werden folgen....
Super, erhöht die ÖBB nun die Preise, so werden die Pendler weniger werden und der Steuerzahler muss für allerhand begünstigte Gruppen, man denke an die Schülerfreifahrten, zahlen müssen und danach auch noch für die Ausfälle bei den Pendlern.
Bleiben die Preise gleich, so zahlt gleich der Steuerzahler.
So oder so, eine Steuererhöhung ist wohl geplant. Nebenbei, werden die Pensionsprivilegien im Gegenzug reduziert?
Und die junge Ärzteschaft fällt nur über das von ihren Eltern gestellte Bein! Miese, überfüllte Unis. Schulmäßiges Vortragen und auswendig lernen, anstatt eigenverantwortliche, Innovation und reales Können stärkende, Ausbildung. Dazu noch eine Überfrachtung mit "gesellschaftspolitischen" Vorlesungen. Die Wirtschaft hat schon reagiert, längst ist der typische Arzt nur mehr ein Zuträger, er bedient Apparate, er entnimmt Proben, er appliziert die andernorts festgelegten Medikamente, eine Gesellenprüfung würde da auch reichen; denn die Wirtschaft hat Labore und Spezialkliniken, wo zuerst eine passende Diagnose herkommt und dann ein punktgenaues Behandlungsschema. Für Privatpatienten, versteht sich … Wer es nicht glaubt, der soll sich die Krebstoten anschauen! Salzburg, mit einer teuren(!) Privatuni, wo Leistung und Können im Vordergrund stehen, wo Kooperation mit den "Konzernen" nicht an linx/grünen Studenten scheitert, mag als Beispiel dienen.
Zum Ärztemangel und mancher schlechter Bezahlung ein paar Erfahrungen:
° Die Krankenhäuser und niedergelassenen Kassenärzte sind deswegen überlaufen, weil in unserem Sozialsystem (der minimale Selbstbehalt für KH-Aufenthalte, Medikamente und Kuraufenthalten wird vielen erlassen) die Leute mit den kleinsten Wehwehchen zu den Ärzten treibt.
° Bei Dauermedikation werden vielfach nur kleine Packungen verschrieben, somit muss der Patient regelmäßig die Ordination aufsuchen, wobei die Rezepte dann immer die Ordinationshilfe ausstellt. Größere Packungen, welche auch die Kasse bezahlt, wären angebracht, aber da ist vermutlich die KK wegen des nur einmaligen Medikamentenselbstbehaltes dagegen.
°Auch die sog. Chefarztbewilligung ist oft nur ein administrativer Aufwand, welcher in fast allen Fällen genehmigt wird.
°Außerdem gibt es einige niedergelassene Ordinationen, welche auf Massenbesuche eingestellt ist und dabei die Ärzte (besonders bei eigenen Hausapotheken am Land) sich über schlechte Bezahlung nicht beschweren können. Ebenso sind - im Gegensatz zu den praktischen Ärzten - die Fachärzte finanziell wesentlich besser gestellt.
°Neben den Quartalspauschalen werden die Zusatzleistungen von den Krankenkassen nur sehr bescheiden vergütet.
°In den Krankenhäuseren beschäftigen sich ausgebildete Mediziner vielfach auch mit administrativen Aufgaben, welche durchaus auch von Nichtmedizinern erledigt werden könnten.
°Hier im Ort kommen die sog. Flüchtlinge wegen kleinster Probleme laufend in die Ordination, für die verordneten Medikament fällt der Selbstbehalt weg. Laut Flüchtlingsbetreuer liegen in den Unterkünften sehr viele angebrochene und nicht mehr weiter verwendete Medikamente herum.
In den ungarischen Nachrichten vorige Woche gesehen:
Um das Lohnniveau so bald wie möglich budgetär an das West-EU-Niveau anzunähern und die Auswanderung von Arbeitskräften in den Westen zu bremsen, hat die ungarische Regierung folgendes fixiert:
Der Lohn der im Gesundheitssektor Arbeitenden wird in den kommenden 4 Jahren schrittweise um insgesamt 72% erhöht (nicht 7,2 %, sondern 72 %; Erhöhung auf Basis des jetzigen Lohns).
Und: Um ihnen Respekt und Wertschätzung entgegenzubringen und damit man nach Abschaffung der Wehrpflicht genug Soldaten im wehrwilligen Ungarn hat, wird der Lohn der Soldaten in den kommenden 4 Jahren schrittweise um insgesamt 35 % erhöht.
Dies nur als Info über Regierungsentscheidungen im Nachbarland, über die unsere Medien natürlich 0,0 % erzählen, weil Orbán ja eine satanische Ausgeburt ist.