Zur Geschichte Westchinas 2015 - 2089

Auszug aus einer Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades im Fachbereich Geschichte an der Universität Peking in Jahre 2118, übersetzt von Willi Sauberer.

Die jüngere Geschichte Westchinas, bis 2045 "Europa" und in der Folge bis 2089 Westarabien genannt, beginnt im Jahre 2015. Sozusagen als fernes Donnergrollen nahm die Welt im Herbst 2014 unaufgeregt zur Kenntnis, dass in Afrika die Bevölkerungszahl die Milliardengrenze überschritten hatte. Das scheint meinen hier zugrunde liegenden Untersuchungen zufolge wie ein Signal gewirkt zu haben, den westlichsten Teil des asiatischen Großkontinents zur Eroberung freizugeben.

Der unorthodoxe, bei Anschlägen auch blutige Krieg begann im April 2015 mit dem Eindringen großer Massen islamischer Kämpfer in weite Teile des damals so benannten "Europa". Wie in Kriegszeiten üblich, wurden dabei die lokalen Gesetzesnormen zunächst außer Kraft gesetzt. Mit der zweiten Welle dieser vorwiegend aus jüngeren Männern bestehenden Bodentruppen kamen auch die politischen Führungsinstanzen, die als erste Aktion den Islam als festen Bestandteil Europas dekretierten.

Der Widerstand der europäischen Gesellschaft war erstaunlich gering, um nicht zu sagen: Sie sind den neuen Machthabern großzügig entgegengekommen. Während etwa im Mai 2015 der Angriff schon rein zahlenmäßig nicht mehr übersehen werden konnte, erklärte der Präsident der damaligen Europäischen Union, die Entwicklung auf die Tagesordnung einer Sitzung im November(!) des betreffenden Jahres setzen zu wollen.

In Deutschland trat ein Bundeskanzler (der dortige Titel der Ministerpräsidenten) an die Spitze der Befürworter einer ungebremsten Zuwanderung. Die Industrie dieses Landes, deren Bosse schon im 20. Jahrhundert ihre politische Unbeholfenheit bewiesen und Europa in ein unvorstellbares Kriegschaos getrieben hatten, hoffte nun im 21. Jahrhundert auf den Zustrom billiger Arbeitskräfte. (Schon zwei Jahre später wusste man, dass sich die Kanzlerberater bei der Berechnung der erhofften Eingliederung der Zuzügler um 40 Jahre verrechnet hatten.)

Warner, die auf die drei K-Folgen der Massenimmigration – Krankheiten, Konflikte, Kriminalität – hingewiesen hatten, wurden erst einmal ignoriert und später durch Gesetze mundtot gemacht, die jede mündliche oder schriftliche Verbreitung von Tatsachen unter dem Schlagwort "Hetze" kriminalisierten. Hartnäckige Wertkonservative und ein Teil der Liberalen, die von Gedankenfreiheit faselten, wurden in die neu errichteten Kommunikationszentren (KZ) zur Umerziehung verbracht und bei Misserfolg endgelagert.

Bei den Medien hatte die neue Welle leichtes Spiel. Bis 2031 gab es noch den Brauch, Nachrichten in sogenannten Zeitungen auf gedrucktem Papier zu verbreiten. In Schweden wurden von den neuen Machthabern und deren journalistischen Kollaborateuren Polizeimeldungen über kriminelle Handlungen von Migranten mit dem vereinbarten Aktenvermerk "291" von der Veröffentlichung ausgeschlossen, um den Linksparteien bei den anstehenden Wahlen nicht zu schaden. In den übrigen Staaten des damaligen "Europa" übten sich die meisten Redaktionen unter Berufung auf die Pressefreiheit im Mut zur eingeschränkten Berichterstattung. Diese "Lückenpresse" wurde daraufhin von vielen Bürgern als "Lügenpresse" verkannt, was zum endgültigen Verschwinden dieser Art "Zeitungen" vom Markt wesentlich beigetragen hat.

Eine im Rückblick sonderbare Rolle spielten die christlichen Kirchen, die in der Hoffnung, sich als Wegbegleiter der Islamisierung Europas Dankbarkeit erkaufen zu können, zu unbedankten Wegbereitern wurden. Weder die brutale Unterdrückung christlicher Menschen in den islamischen Staaten und Gesellschaften noch das tägliche Auftreten der Muslime nach ihrer Ankunft in Europa fanden sich in Gedanken, Worten und Werken der Kirchenoberen wieder.

Schon Mitte 2015 brannte eine Kirche im evangelischen Hannover und wurde das Innere von katholischen Kirchenräumen zerstört. Ein erwähnenswertes Ereignis spielte sich in Wien ab, einem der damals, 2015, und heute, 2118, wieder bedeutenden Kulturzentrum Westchinas: Unter Führung ausländischer Aktivisten wurde die "Votivkirche" von Muslimen wochenlang besetzt. Eine bedeutende Unterorganisation der katholischen Kirche ermöglichte eine längere Dauer der gesetzwidrigen Okkupation des damals so bezeichneten "Gotteshauses". Dass sich unter den Besetzern auch kriminelle Elemente befanden, hinderte die Helfer nicht.

Gegenüber ihren Gläubigen behalfen sich die christlichen Kirchen damit, die in Europa beinahe täglichen Vorkommnisse als "Einzelfälle" zu bagatellisieren. Insbesondere die österreichischen Bischöfe kamen den islamischen Glaubensvorstellungen weit entgegen. Schon drei Jahre nach Beginn des Einmarsches fanden als Symptom der Unterwerfung teilweise keine katholischen Schulschlussgottesdienste mehr statt, Landpfarrer waren bereit, Liturgie und Bräuche der in den südlichen Teilen Europas als heilig verstandenen Karwoche ("semana santa") abzuschaffen, und die österreichische Bischofskonferenz beteiligte sich mit einem offiziellen Vertreter am islamischen "Fastenbrechen" nach dem "Ramadan". Damit fühlten sich jene österreichischen Institutionen bestätigt, die sich im vorauseilenden Gehorsam mit dem Verzicht auf Schweinefleisch bereits den islamischen Speisevorschriften angepasst hatten.

In ihrem Argumentationsnotstand fühlten sich die "Hirten", wie die Bischöfe zuweilen auch genannt wurden, zu keinen Erklärungen gegenüber ihren "Schafen" verpflichtet, und aufmüpfigen Kritikern verweigerte man die Antworten auf ihre vorgebrachten Fragen.

In der westasiatischen Politik nicht zu unterschätzen war bis 2033 der Einfluss der "Nicht Gewählten Organisationen" (NGOs), die an der Grundstruktur der europäischen Demokratien vorbei die Beschlüsse der auf Grund von Wahlen gebildeten Gremien wie Parlamente und Regierungen mit Hilfe ihrer Komplizen in den verschiedenen Medien erfolgreich unterlaufen konnten. Dabei war etwa in Österreich bereits im Herbst 2017 die Hälfte aller Straftäter keine Staatsbürger. Den aktenmäßigen Nicht-Staatsbürgern ist noch ein nennenswerter Prozentsatz an Gesetzesbrechern mit sogenanntem Migrationshintergrund zuzurechnen, also an gebürtigen Ausländern, die auf verschiedenen Wegen zu österreichischen Pässen gekommen waren. Die Rechtsanwälte klagten, wie aus einer von mir durch Zufall entdeckten Zeitungsmeldung aus 2018 hervorgeht, dass sie bei Gewalt- und Drogendelikten kaum noch Klienten mit deutscher Muttersprache zu vertreten hätten.

Die Zeit nach 2020 im heutigen Westchina wurde in der bekannten Habilitationsschrift an der Nankinger Politologenfakultät vor einigen Jahren ausführlich behandelt. Hier sollen nur zur Erinnerung einige Eckdaten angemerkt werden: 2033 wurden von der noch bestehenden Europäischen Union der Ehrenmord legalisiert und die islamische Scharia verfassungsmäßig anerkannt, nachdem Teile davon schon vorher in die Rechtsprechung der nationalen und internationalen Höchstgerichte Eingang gefunden hatten. Nach einigen vom Verfasser durchgesehenen Prozessakten wurde bereits 2018 die anders geartete Kultur der Straftäter in Verfahren wegen Mordes oder Gruppenvergewaltigungen als mildernde Umstände geltend gemacht.

2045 wurde die Union der Staaten Westarabiens unter muslimischer Dominanz gegründet und 2046 der Besitz christlicher Bibeln unter Strafe gestellt. Damit wurde realisiert, was der hochrangige türkische Politiker Necmettin Erbakan im April 2001 in Deutschland angekündigt hatte: "Wir werden ganz sicher an die Macht kommen. Ob dies jedoch mit Blutvergießen oder ohne geschieht, ist eine offene Frage." Er hatte tatsächlich "mit Blutvergießen" gesagt, ohne dass von Seiten der Politik, der christlichen Kirchen und der Medien ein Aufschrei gekommen wäre.

Der Gefahr der Säkularisierung des Islams durch den grassierenden Wohlstand breiter Massen konnte bereits vor 2045 durch gezielte Verarmung wirksam entgegengetreten werden.

Von der Weltenwende 2089, als unser starkes China das Gebiet von Westarabien, also das frühere Europa, befreite und als Westchina unserem ehrwürdigen Altreich mit seiner 4000-jährigen ruhmreichen Geschichte anschloss, handelt das nächste Kapitel der vorliegenden Dissertation.

Willi Sauberer, Schüler Hugo Portischs, war Mitarbeiter der ÖVP-Politiker Gorbach, Klaus und Withalm und von 1971 bis 1994 Chefredakteur einer kleinen Salzburger Tageszeitung. Der katholische Journalist publiziert zu zeitgeschichtlichen, lokalgeschichtlichen und volkskulturellen Themen.

Kommentieren (leider nur für Abonnenten)
Teilen:
  • email
  • Add to favorites
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Twitter
  • Print



© 2024 by Andreas Unterberger (seit 2009)  Impressum  Datenschutzerklärung