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Kern und ORF-Redakteure: ein unschlagbares Team

Eigentlich sind Auftritte von Christian Kern in ihrer wirren Widersprüchlichkeit samt devoter ORF-Unterstützung ja geradezu amüsant. Da sorgt sich doch ausgerechnet der Chef seiner mit dem Strafgesetz in unangenehmen Kontakt gekommenen Mitarbeiter Silberstein und Fußi in einem Fernseh-Interview um den "Rechtsstaat".

Und er wird natürlich vom ORF nicht darauf angesprochen, ob das nicht ein gewisser Widerspruch ist. Kern sieht sogar einen "Anschlag auf den Rechtsstaat" durch "diese Regierung". Diese Formulierung bedeutet ja eigentlich etwas ganz Schlimmes: einen Putschversuch, einen Terroranschlag, eine Revolution, jedenfalls etwas massiv Strafbares. Aber offenbar nimmt Kern niemand mehr ernst, sonst würde darüber doch eine gewisse Aufregung entstehen.

Das Nicht-ernst-Nehmen ist offenbar auch voll berechtigt: Denn Kern nennt als Beweise für seine Anschuldigungen etwa Dinge wie einen "Shitstorm" gegen den einst prominenten Liedsänger Ambros!

Wui, das ist wirklich schlimm. Jetzt wird die einstige linke Erfindung eines "Shitstorms", wo ein paar hundert Menschen in den "sozialen" Medien irgendjemanden beschimpfen und denunzieren, auch schon gegen einen "Künstler" angewendet, der noch für jeden SPÖ-Auftritt zur Verfügung gestanden ist. Ja dürfen die denn das? Da wankt ja wirklich der Rechtsstaat!

Und kaum hat sich Kern lang genug über seine angebliche Sorge um den Rechtsstaat ausgelassen, findet die devote ORF-Moderatorin die unglaublich schlagseitige Überleitung zu "Auch in Deutschland" gebe es Probleme mit den "Rechtsextremisten". Indirekt sagt die Dame damit eindeutig: Österreichs Regierung sei rechtsextrem. ORF 2018 halt.

Von "Rechtsstaat" zum "Rechtsextremismus": Damit haben sie ihr gemeinsames Feindwort: "rechts". Das ist für SPÖ und ORF, wie wenn der Satan im Petersdom einmarschieren würde. In diesem Geist können die Moderatoren selbst auch allen Ernstes behaupten, dass die Armen immer ärmer würden.

Womit Kern freilich wieder beruhigt sein kann: Im Vergleich zu dieser ORF-Redaktionsmannschaft sind seine (sich bis auf das Schimpfen auf die Regierung um jede konkrete Aussage drückenden) Aussagen ja geradezu noch hochintellektuell.

In Summe gibt das freilich für beide eine verheerende Mischung: Haben im Vorjahr noch 943.000 dem Sommergespräch mit Kern zugeschaut, so waren es heuer bloß noch 626.000. Wir sehen also auch diesbezüglich ORF und SPÖ in trauter Gemeinsamkeit: auf steiler Abwärtsfahrt.

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