Der verlogene Griechenland-Jubel
09. Juli 2018 01:34
2018-07-09 01:34:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 3:00
Europaweit wird gejubelt, weil Griechenland jetzt angeblich zum letzten Mal Geld überwiesen bekommt. Man begeistert sich an einem Wunder von Athen, und verkauft alles als richtig, was man währungspolitisch im letzten Jahrzehnt gemacht hat.
Dabei müsste man sich aber in Wahrheit eigentlich eine Magenverstimmung durch all das holen, was man bei solchem Jubel verschweigt und hinunterschluckt. Denn:
- Griechenland hat – angeblich "nur" als Folge der italienischen Regierungsbildung – den schon seit Monaten angekündigten Gang an die Märkte zur Aufnahme einer normalen Anleihe wieder einmal absagen müssen.
- Griechenland hat heute noch immer mit 191 Prozent die allerhöchste Staatsverschuldung der ganzen EU.
- Griechenland hatte auch selbst noch nie eine so hohe Verschuldung gehabt wie heute.
- Griechenland hat in acht Jahren mehr als 288 Milliarden Hilfe von außen bekommen.
- Griechenland bekommt jetzt sogar die Zinsen zurück, die für diese Kredite verbucht worden sind.
- Griechenland hat von diesen 288 Milliarden nicht nur nichts zurückgezahlt, sondern jetzt sogar eine Stundung bis 2033 erhalten. Es dauert also mindestens weitere 15 Jahre, bis der allererste Euro – vielleicht – zurückfließt.
- Griechenland profitiert überdies durch seine ständig weiter steigende Inanspruchnahme des sogenannten Target-Systems, das eigentlich nur als verrechnungstechnische Plattform im Euro-System gedacht war, was aber de facto benutzt wird, um sich weitere Megakredite zu holen.
- Griechenland würde von der von der EZB geplanten europaweiten Einlagensicherung enorm profitieren, weil dann deutsche und österreichische Banken für die griechischen mithaften!
- Griechenland profitiert natürlich vom derzeitigen globalen Boom, der ausgerechnet von den USA ausgegangen ist, der aber nicht ewig anhalten kann, weil noch nie ein Konjunkturhoch ewig war.
- Griechenland profitiert wie alle Euro-Staaten von der völlig marktwidrigen Nullzins-Politik der EZB, die ja erst 2019 beendet werden soll (wobei es nicht sonderlich überraschen würde, wenn sie auch dann doch weiterginge, weil halt das Wachstum – ganz überraschend natürlich – nicht mehr so hoch sein wird).
- In Griechenland betragen die sogenannten "non-performing loans" (Kredite, welche seit mehr als 90 Tagen nicht mehr bedient werden) 47,2 Prozent aller Kredite, in Zypern 40 Prozent und in Italien 14,5 Prozent. In Deutschland sind es gerade einmal 2,5 Prozent.
- Eine weitere drohende und gerade intensiv diskutierte Umverteilung zugunsten der unsoliden EU-Südstaaten wie Griechenland ist das französische Projekt eines Eurozonen-Budgets, dem Angela Merkel schon halb zugestimmt hat.
- Kaum hat der deutsche Bundestag der nächsten Zahlung für Griechenland zugestimmt, hat Griechenland jetzt auch schon eine der wichtigsten Sanierungsmaßnahmen abgesagt, obwohl diese fix vereinbart war: nämlich die Streichung der Steuerprivilegien für die griechischen Inseln.
Das alles ist aber noch die harmlosere Seite der Griechenlandrettung. Gewiss ist anzuerkennen, dass es unter äußerem Druck einige Sanierungsmaßnahmen gegeben hat – wenngleich etliche merkwürdigerweise erst 2019 kommen. Kommen sollen. Und ebenso sei anerkannt, dass Griechenland derzeit einen Primärüberschuss hat – sollten die griechischen Statistiken diesmal stimmen.
Das viel Schlimmere ist die völlig falsche Botschaft, welche die Griechenland-Politik von EU und EZB an Resteuropa gesandt hat: Ihr braucht euch eh nicht anzustrengen! Euch wird immer geholfen werden! Ihr braucht das altmodische Prinzip Eigenverantwortung nicht ernst zu nehmen!
Die Botschaft ist angekommen. Das zeigt derzeit vor allem Italien, die drittgrößte Euro-Ökonomie. Dort wurden jetzt wirtschaftspolitische Versprechungen ins Amt gewählt, die sämtliche Sparbeschlüsse brutal über den Haufen zu werfen drohen. Dabei ist völlig klar: Ein Kollaps in Italien wäre eine EU-weite Katastrophe.
Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".
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Wie heißt es doch so schön in Vergils "Aeneis": Quidquid id est, timeo Danaos et dona ferentes"!
Die Griechen haben sich im Laufe der Jahrtausende ihren fragwürdigen Ruf erhalten. In der Zusammenarbeit mit den Goldmännern sind sie ihrer betrügerischen Mentalität treu geblieben---und die Nachteile tragen die blöden Nettozahler der EU.
Wenn er's nur durchhält, der Matteo SALVINI:
"Italien will auch EU-Schiffen Einfahrt verweigern"
"Italien – Innenminister Matteo Salvini hat angekündigt, auch EU-Schiffen mit Immigranten an Bord das Anlegen in Italien zu verweigern. Via Twitter schrieb er am Sonntag, er werde das den EU-Innenministern auf ihrem Treffen am Donnerstag in Innsbruck mitteilen."
https://www.journalistenwatch.com/2018/07/09/italien-eu-schiffen/
Der Ruf Italiens in puncto Pakt-Treue ist ja nicht gerade der beste, aber vielleicht ist der neue Innenminister aus einem anderen Holz!
Es wäre einmal interessant festzustellen, wie solche Fake-News entstehen.
* Lügen die Griechen und alle glauben das?
* Lügt eine Nachrichtenagentur und alle Journalisten glauben das?
* Lügen EU-Behörden und alle glauben das?
* Lügt die EZB und alle glauben das?
* Lässt Merkel wieder einmal ihre Gschichterln los um in der Folge alle Widersacher bis zur völligen Erschöpfung auszusetzen?
Fragen über Fragen. Jedenfalls ist die systematische Großraumlüge verbunden mit linksdrehenden Ideologien _das_ Geschäfzsmodell vieler Medien. Wenn man das weiß, macht es fast schon Spaß, aber es fallen halt immer noch zu viele Leute auf die roten Orks herein.
Mach´Urlaub in Griechenland - dein Geld ist schon dort!
Dem Satz "Dabei ist völlig klar: Ein Kollaps in Italien wäre eine EU-weite Katastrophe." kann ich nicht zustimmen. Wenn es die Italiener wirklich ernst meinen und nicht nur taktieren - und so genau weiss man das nicht - dann sprengen sie wirklich die EU und kehren zur Lira zurück, denn die Europäer würden sich an diesem Stein überheben.
Wie man an einem der vergangenen FAZ-Artikel gesehen hat https://www.andreas-unterberger.at/2018/04/griechenland-hat-sich-nicht-gendert/?s=Griechenland ist vieles in der EU nur ein Lügengebilde. Ein Gebäude in dem die Justiz zu einem Drecksstall wird und in dem dem Vereinbarungen keinen Wert haben - das kann langfristig keinen Bestand haben.
Es ist wie bei dem Spiel, wo 10 Kinder um 9 Sessel herumtanzen, und wenn die Musik aufhört zu spielen muss sich jedes Kind einen Platz suchen, und ein Kind wird übrig bleiben.
In der EU tanzen ungefähr 15 Euroleins um 10 richtige Sessel aus realen Werten und 5 Luftsessel aufgeblasen von der EZB herum. Staatsanleihen ohne Gegenwert, "Rettungsfonds", Target-Salden, faule Bankbilanzen mit Segnung der EZB, usw. Die Musik wird dann aufhören zu spielen, wenn die Baby-Boomer Generation mit Pensionsantritt beginnen will, auf ihre Ersparnisse zurückzugreifen. Dann werden die ganzen bürgerlichen Gutmenschen merken, dass ihre Lebensersparnisse von Merkel, Juncker & Co verprasst wurden.
Und dann wird nicht nur ein bischen gleichmäßig für alle wertberichtigt werden, dann gibt's ein Blutbad. Einerseits ausgelöst von Europäern die ihre Existenz verloren haben, und andererseits von den jahrzehntelang alimentierten Migrantenmassen, weil ohne fetten Sozialstaat ist das letzte bischen Integrationsbereitschaft weg.
OT---aber ein Kommentar, den nicht nur der PAPST lesen müßte:
"IRANISCHE CHRISTIN: „Der Islam kommt nicht nach Europa, um zu bereichern, sondern um zu erobern!“"
Sie schreibt:
"Und nun schauen Sie sich die Geschichte der 57 islamischen Länder auf der Welt an. Ein Teil wurde kriegerisch erobert, aber ein nicht geringer Teil wurde durch Verdrängung in Besitz genommen.
Die Taktik ist immer die Gleiche:
– Einwandern,
– ruhig verhalten,
– vermehren,
– Moscheen bauen,
– Islamverbände gründen,
– in die Politk gehen,
– Übernahme"
Dieser Kommentar sollte möglichst viel Verbreitung finden!