Warum Wohnen (für manche) unerschwinglich geworden ist
23. Mai 2018 01:22
2018-05-23 01:22:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 2:30
Eine wachsende Anzahl von Österreichern hat ein zentrales existenzielles Problem: Sie finden keine Wohnung zu Preisen, die sich junge Familiengründer leisten könnten. Das Hauptproblem mit diesem Problem: Es wird meist nicht als ökonomisches Problem erkannt, sondern lediglich als soziales, demographisches, stadtplanerisches.
Das ist es natürlich auch. Aber es gibt keine Chance, auch nur eines dieser sekundären Probleme zu lösen, wenn nicht das Hauptproblem angegangen wird. Nur wenn man das Verhältnis von Angebot und Nachfrage, also die ökonomische Marktentwicklung versteht, kann jemals das Wohnungsproblem gelöst werden.
Angebot und Nachfrage haben sich aber durch gleich fünf Faktoren grundlegend verändert:
- Das vorhandene Angebot ist deutlich geringer geworden, weil jeder Österreicher heute im Schnitt doppelt so viel Wohnfläche bewohnt wie noch vor wenigen Jahrzehnten. Das ist an sich erfreulich und beweist anschaulich einen steigenden Wohlstand. Das ist insbesondere Folge des massiven Trends zu Single-Haushalten, der wachsenden Zahl von Wochenendhäusern und der Tatsache, dass Wohnungen, die man eigentlich gar nicht mehr braucht, angesichts der zwangsgeregelten Niedrigmieten nicht freigegeben werden und daher nicht in den Markt kommen, selbst wenn man schon im Altersheim wohnt.
- Das Angebot neugebauter Wohnungen wird durch überregulierende und daher verteuernde Bauordnungen behindert.
- Die Nachfrage ist massiv gestiegen, weil binnen weniger Jahre die Zahl der Menschen in Österreich (trotz negativer Geburtenentwicklung) um fast zwei Millionen ansteigt.
- Die Nachfrage konzentriert sich ganz auf die Städte, auch weil am Land die Internet-Verbindungen für moderne Online-Arbeitsplätze oft schlecht sind.
- Die Nachfrage verfügt in Summe über deutlich mehr Geldmittel, weil durch die massive Geldproduktion der Europäischen Zentralbank viel mehr Geld im Markt ist, das nach Anlagen sucht, wo eben Immobilien neben Wertpapieren die häufigsten Ziele sind (Nur sind es oft nicht die Jungfamilien, in deren Händen das Geld ist).
Es ist ein ehernes ökonomisches Gesetz: Wenn sich der Markt solcherart krass verändert, schlägt sich das massiv im Preis nieder. Deshalb sind die Preise neuer Wohnungen in den letzten Jahren bis zu zehn Prozent jährlich gestiegen. Normalerweise führen höhere Preise binnen kurzem immer dazu, dass sich das Angebot erhöht. Dass also im konkreten Fall mehr gebaut wird, und dass vor allem viel mehr vorhandene Wohnungen in den Markt kommen. Worauf sich die Preise wieder normalisieren.
Wenn aber Preise weit unter dem Marktpreis geregelt sind, passiert das nicht. Dann wird die Wohnraum-Knappheit immer schlimmer. Dann wird die Verteuerung der wenigen nichtgeregelten Wohnungen noch deutlich schlimmer, dann entstehen illegale Konstruktionen.
Aber die Politik verspricht "Mehr Wohnungen", glaubt aber zugleich offensichtlich, die ökonomischen Hauptursachen des Mangels nicht ändern zu müssen …
Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".
zur Übersicht
Solange es Politiker gibt, die in Parteisekretariaten groß geworden sind, niemals unter marktwirtschaftlichen Bedingungen wertschöpfend tätig sein mussten, wird sich am ökonomischen Analphabetismus dieser Politikerkaste nichts ändern. Dann glaubt man schon einmal, dass - wenn Brot knapp und damit teurer wird - man dieses Problem mit Preisregulierungen in den Griff bekommen kann.
Diese Ignoranz zieht sich durch die ganze rot-grün-linke Politik, etwa wenn es um Mindestlöhne geht, oder auch um die Beurteilung der aktuellen Situation in Venezuela oder auch um die EU-Bankenrettung oder um die EU-Staatsfinanzierung von Pleitestaaten.
Noch schlimmer als die Ignoranz dieser Etatisten, die vermeinen, mit Regelungen und Verordnungen alles in den Griff bekommen zu können, ist deren Lernresistenz. Ich habe nicht den Eindruck, dass das Wiener Finanzdrama zu einem Lernprozess bei Michael Häupl oder dessen ehemaliger Gespielin Renate Brauner geführt hat. Ganz im Gegenteil beurteilen diese Leute ihre eigene Politik durchwegs positiv, genauso wie Erich Honnecker oder Erich Mielke das getan haben. Oder auch Fidel Castro, Mao Tse Tung und Stalin. Von keinem dieser Leute ist überliefert, dass sie - mit den Folgen ihrer katastrophalen Politik konfrontiert - kritisch nachgedacht oder gar ihre Meinung geändert hätten.
A.U. schreibt:
"3. Die Nachfrage ist massiv gestiegen, weil binnen weniger Jahre die Zahl der Menschen in Österreich (trotz negativer Geburtenentwicklung) um fast zwei Millionen ansteigt."
Wir hätten wesentlich weniger Probleme---auch auf dem Wohnungsmarkt!---wenn es in Ö bei den knapp 7 Millionen geblieben wäre. Für 7 Millionen Einwohner reicht der LEBENSRAUM und die gesamte Infrastruktur! Alles, was darüber geht, ist einfach negativ. Man muß bedenken, daß all diese jungen moslemischen Männer auch ein Auto besitzen wollen und dieses auch eifrig nutzen wollen---mit allen nur denkbar schlimmen Folgen. Die rasant angestiegene Einwohnerzahl durch zugezogene, uns wesensfremde Leute bringt uns NUR NACHTEILE!
Hätte man von Anfang an die "Schutzsuchenden"---statt Wohnungen für sie zu schaffen--- in Lagern an den Grenzen untergebracht, wäre kein Anreiz für weitere Zuwanderungswillige entstanden.
Aber man hat den Geldhahn aufgedreht und es ihnen so gemütlich gemacht bei uns, daß sie nicht mehr wegwollen, sondern zusätzlich noch auf verantwortungslose Weise zahllose Kinder zeugen, die WIR FINANZIEREN MÜSSEN!
Es ist wie in Venezuela - es ist überhaupt immer das gleiche wenn der Sozialismus am Werk ist; es ist wie in diesem schlechten politischen Witzchen: "Frage: Was passiert, wenn der Sozialismus in die Sahara kommt? Ein paar Jahre gar nichts - dann wird sogar der Sand knapp."
In Venezuela, wo sich der Staat um alles kümmert wurden auch die Raffinerien verstaatlicht, jetzt gibt es in einem der erdölreichsten Länder kaum mehr Benzin zu kaufen. Die Inflation liegt bei 1.800 %!
Bei uns hat der sozialistische Staat mittels Mietrechtsgesetz die Höhe der Mieten so festgesetzt, dass jemand, der in Wohnungen investieren will beim Vermieten nichts verdienen kann, bzw. Geld verliert - also stehen viele schöne Wohnungen einfach leer, weil sie nur als Geldanlage gekauft wurden.
Auch das ist ein Auswuchs, der durch Sozialisten verursacht wurde: hier haben die Planwirtschafter in vielen Ländern einfach zwei der wichtigste Parameter einer Wirtschaft staatlich gesteuert, in dem sie die Oberhoheit über die Notenbanken übernommen haben und den Zins (also den Preis für Kapital) künstlich niedrig gehalten, sowie die Geldmenge katastrophal ausgeweitet haben. Dies um es den sozialistischen Politikern weiterhin zu ermöglichen, Geld zu verteilen (und damit Wähler zu bestechen), das eigentlich gar nicht da wäre, bzw. wenn, dann zu viel höheren Zinsen. Dies hat zu gigantischen "Blasen" geführt und zwar bei Immobilien und bei Aktien. Beide können täglich platzen und werden zu einem Crash unglaublichen Ausmasses führen, spätestens wenn auch die EZB die Zinsen erhöhen muss.
DER MARKT SETZT SICH AM ENDE IMMER DURCH!!!!
Der Bedarf an Wohnungen steigt auch deshalb, weil die Ehen nicht mehr halten.
Aus einer ehemals gemeinsamen Ehewohnung müssen dann eben zwei Singlewohnungen werden, weil einer bleibt über und einer zieht aus.
Apropos Wohnungen:
Da hat doch der Rechnungshof kritisiert, dass in Wien Gelder, die für Wohnungen vorgesehen waren, in die von esoterischen Energiezonen umgebene Medizinruine im Norden umgeleitet wurden.
Abgesehen davon, dass hier bei jedem Nicht-roten Politiker die Handschellen geklickt hätten, zeigt das den Dilettantismus roter Politik.
Weiters hört man, dass nicht wenige Gemeindewohnungen leer stehen? Warum eigentlich?
Was Venezuela betrifft, so liegt die Ursache der Misere in einer überbordenden Korruption, weil jeder Investor verpflichtend einen Venezolaner als Geschäftspartner braucht. Das musste zwangsläufig in eine Zweiklassengesellschaft führen: G'stopfte und korrupte Rote und die armen anderen.
Es ist schon richtig: Für die Verteuerung von Gütern gibt es immer mehrere Gründe, wenn sich aber Rote politisch einmischen, dann kriegt alles den Geruch und die Konsistenz von Naturdünger aus der Jauchegrube.
In Wien stehen 9 000 Gemeindewohnungen leer, offenbar kann sich die 'trotz Regelung' keiner leisten. Viele davon sind ganz und gar nicht billig, sonderbar.
Auch dieser Aspekt ist zu berücksichtigen: beide Eltern müssen arbeiten, um das Leben überhaupt zu meisten. Mein Vater hatte 8 Kinder und trotzdem ein Haus geschafft und zwar mit einem einzigen Lohn. Das geht heute nicht mehr. Da geht sich oft eine Wohnung nicht mehr aus.
Es gibt sie schon die Bauträger, die tatsächlich leistbaren Wohnraum schaffen wollen, wie geschrieben, sind es aber die Auflagen, die alles verteuern, es ist zu viel staatliche Einmischung dabei. Auch dieser Aspekt ist nicht zu vernachlässigen.
Am meisten gibt mir zu denken, dass gerade die jungen Leute aber das Geld nicht aufbringen können, sich überhaupt eine Wohnung leisten zu können, aber die Asylsuchenden bekommen so was gratis, was ich als ganz schlimme Benachteiligung unserer jungen Leute werte.
Es ist sehr schwer, eigenverantwortlich selbst tätig zu werden und sich was zu schaffen. In Niederösterreich ist das heute noch besser als in Wien.
So gut wie jedes österreichische Problem hat als Wurzel die Zuwanderung ungebildeter Massen. Denn wenn in ein dicht besiedeltes Land, Massen an Zuwanderern strömen, egal ob die fleißige Arbeiter sind oder nicht, dann wird der wenige freie Boden sehr, sehr teuer.
Immerhin, würden die in den letzten Jahrzehnten gekommenen Zuwanderer den Wohlstand heben, dann würde auch Wohnraum gebaut, privat finanziert. Das die Zuwanderer offensichtlich in ihrer Mehrheit seit Jahren im Sozialsystem gelandet sind, erkennt man am fehlenden privaten Wohnbau. Denn die Entscheidung, ob ein Sozialhilfeempfänger eine bestimmte Wohnung bezahlt bekommt, liegt beim Staat, einem Staat der regelmäßig die Rahmenbedingungen ändert. Baut ein Privater also eine Wohnimmobilie, dann braucht er für mindestens 30(!) Jahre solide Mietzahlungen, ändert aber der Staat die Rechte der Sozialhilfeempfänger, oder will einfach weniger zahlen, dann ist der Bauherr in groben Nöten. Daher riskieren nur ein paar staatsnah vernetze Leute ein Investment in den Wohnbau.
Generell ist der Wohnungsmarkt ein guter Beweis, was uns diese Zuwanderung bringt: Nämlich nur Kosten und Ärger.
Und nebenbei, ich würde momentan niemals in österreichische Immobilien investieren!
1. Sehr schnell machen nachträgliche Regulierungen die Sache unrentabel.
2. Wenn die Steuereinnahmen wegbrechen, dann kommt der Staat schnell auf die Idee mit Sachleistungen für die Kulturbereicherer, z.B. gratis wohnen.
3. Kommt es zu Unruhen, welche woanders bereits ganz normal sind, so werden wohl die Immobilien am meisten leiden und keine Versicherung wird zahlen.
4. Kommt es hoffentlich zu einem Alle Raus, dann hat man einen gigantischen Leerstand.
Der Punkt 5., nämlich steigende Zinsen, sollte sowieso im Alter des typischen Mitbloggers keine Rolle mehr spielen, aber sehr wohl für jüngere Leute.