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Sterben gehört zum Leben der Wirtschaft

Viele Politiker glauben, das Hauptproblem der Wirtschaft sei, wenn Firmen bankrott gehen, wenn Kredite platzen. Um das zu verhindern, haben sie seit der Krise 2008 national wie international eine Fülle von Gesetzen, Verordnungen, Regulierungen beschlossen.

Sie haben damit freilich genau das Falsche getan. Sie haben nicht begriffen, dass das Verschwinden einzelner Unternehmen, einzelner Arbeitsplätze wie Branchen absolut essenziell ist, damit Entwicklung und Wohlstand möglich werden. So schlimm das auch manchmal – keineswegs immer – für die Betroffenen ist.

Nur durch das wirtschaftliche Sterben wird neue Dynamik möglich. Wäre das nicht so, würde noch der Großteil von uns in der Landwirtschaft arbeiten. Was heute zwar manche romantisch verklären. Was aber in Wahrheit bitter hart war: für die meisten Bauern und erst recht für Mägde und Knechte, die oft nur einen Strohsack im Stall hatten. Für sie war die Industrialisierung der große Aufstieg – auch wenn eine unhistorische Geschichtsschreibung nur die Nöte des neuen industriellen Proletariats sieht, nicht aber das noch viel größere Elend, in dem die "nichtbesitzenden Klassen" vorher stets vegetieren mussten. Einer der Haupttäter dieser Geschichtsverfälschung war Karl Marx, der derzeit von manchen erstaunlicherweise trotz all seiner Irrtümer, trotz der vielen Millionen Toten, die seine Ideen gefordert haben, wieder gefeiert wird.

Als Folge der Pleiten-Verhinderungs-Manie sind etwa in Österreich in den letzten zehn Jahren weit mehr als 3000 Jobs im Finanzbereich (von der FMA bis zu den Banken) entstanden, die absolut unproduktiv nur kontrollieren und Berichte schreiben, weil das neue Vorschriften vor allem aus Basel und Brüssel verlangen. Diese sollten neue Kredit- und Unternehmens-Flops verhindern.

Als Ergebnis vor allem von "Basel 3" haben europäische Klein- und Mittelbetriebe inzwischen 500 Milliarden Euro weniger Kredit bekommen. Dafür boomen jetzt hochbürokratische KMU-Förderprogramme auf allen möglichen Ebenen – die wieder viele Förderungsbeamte beschäftigen.

Als Ergebnis der Angst vor Banken-Crashs gibt es heute etwa in Italien viele Banken, die zehn oder mehr Prozent ihrer Bilanzsumme an faulen ("non performing") Krediten mitschleppen: in Summe rund 190 Milliarden Euro allein in diesem Land. Dabei hilft den maroden Banken ohnedies enorm, dass sie sich dank der EZB und zu Lasten der europäischen Sparer fast unentgeltlich refinanzieren können. Die Katastrophe wird aber dann eintreten, wenn der italienische EZB-Chef Draghi eines Tages keine Ausrede mehr finden wird und die Zinsen doch erhöhen muss. Etwa als Folge der steigenden Ölpreise.

Aber die manischen Retter und Umverteiler haben auch dafür ein "Rezept": eine europäische Einlagensicherung. Deren Ergebnis ist freilich ebenso klar: Dann würden auch die gesunden Banken Europas heillos in den Strudel der Schulden Italiens und der anderen Mittelmeerländer gezogen werden.

Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

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