Wer eine Gesellschaft, wer eine Kultur zerstören will, der muss ihren wichtigsten Kern besiegen. Und das ist in allen Kulturen der Weltgeschichte immer die Familie. Wenn es einem Angreifer gelingt, diese zu zerstören, hat er gesiegt.
Nazis, Kommunisten, chinesische oder kambodschanische Kulturrevolutionäre: Sie alle haben es versucht. Sie alle haben die Familie gezielt attackiert. Sie alle haben die Söhne gegen die Väter aufgehetzt. Sie alle haben die Kinder zu Spionen gegen die eigenen Eltern zu machen versucht (ob diese "Feindsender" hören, usw.).
Wie die Geschichte erfreulicherweise zeigt, ist diesen totalitären Systemen die endgültige Zerstörung der Familie letztlich nie geglückt. Am Ende war immer die Familie als wichtigster Zellkern der menschlichen Zivilisation stärker – auch wenn es viele einzelne Familien tödlich zerrissen hat.
Nur eine einzige Ideologie scheint mit ihrem Angriff auf die Familie Erfolg zu haben: Das ist die sogenannte 68er Revolution. Sie hat nicht nur alle Vorfahren pauschal zu Nazis erklärt. Sie hat vor allem auch für die Zukunft tödliches Gift ausgestreut, dessen "Erfolg" man heute auf vielen, ganz verschiedenen Ebenen sieht.
Die wichtigsten davon:
- Am effizientesten war die Weigerung der 68er Generation, selbst Kinder in die Welt zu setzen. Damit war logischerweise automatisch für viele Familien das Aus gegeben.
Es ist kein Zufall, dass genau nach 1968 der scharfe Geburtenknick nach unten eingesetzt hat. Als Kinder und Familie als etwas Reaktionäres abgestempelt wurden, als der eigene Lustgewinn wichtiger denn Gesellschaft und Tradition wurde, da hatten Anti-Baby-Pille (genau in jener Epoche entwickelt!) und Abtreibung (die genau in jenen Jahren in immer mehr Ländern erlaubt wurde) plötzlich freie Bahn.
- Ein wichtiges Element dabei war auch die in jenen Jahren einsetzende steuerliche Diskriminierung des Großziehens von Kindern. In Österreich erfolgte das in den 70er Jahren durch die Abschaffung der steuerlichen Absetzbarkeit gemäß dem Kreisky-Motto "Alle Kinder müssen gleich viel wert sein". Was vielfach ein "gleich wenig" bedeutete.
Für Familien der Mittelschicht wurde es dadurch zum finanziellen Nachteil, Kinder zu bekommen. Durch die ganze Geschichte waren jedoch immer die Mittelschicht-Familien "der" Gegenpol zu staatlicher Machtanmaßung. Jene Familien hingegen, wo die betragsmäßig für alle gleiche Familienbeihilfe einen wirtschaftlichen Gewinn bedeutet, haben in aller Regel nicht die innere Stabilität, um ein Gegengewicht zum Staat zu werden.
- Wenn jetzt jemand einwenden sollte, es wäre unwürdig, Familie mit einer solchen finanziellen Frage zu verbinden, dann ist zu erwidern: Ganz im Gegenteil! Zusammenhalt und Solidarität, der Wert und die Kraft der Familie hatten immer mit ihrer wirtschaftlichen Bedeutung zu tun. Für Bauern – die historisch größte Gruppe der Menschheit – war es immer entscheidend, viele Kinder als Mithelfer auf dem Acker, aber auch die Großelterngeneration als Kleinkinderbetreuer am Hof zu haben.
- Diese Dimension von Familie hat sich auch immer rund um die Betreuung von Behinderten und Alten gezeigt. Die Hoffnung, im eigenen Alter gepflegt zu werden, war ein wichtiges wirtschaftliches Motiv, Kinder zu bekommen.
Genau dieser Zusammenhang ist als Nachfolge des 68er Giftes zerrissen worden: Zuerst wurde vom sozialdemokratisch geprägten Populismus die rechtliche Pflicht der Jungen abgeschafft, sich um die Alten zu kümmern. Dabei war das durch die gesamte Geschichte Europas selbstverständlich gewesen; und ist es außerhalb Europas auch heute noch.
Dann wurde als Wahlkampfgag auch der Pflegeregress abgeschafft, also der Rückgriff auf das Vermögen der Pflegebedürftigen selber zur Deckung der Pflegekosten. Das hat natürlich das Interesse von Söhnen und Töchtern weiter reduziert, sich selbst um ihre Eltern zu kümmern.
Und schließlich geht es seit ein paar Wochen darum, dass der Staat auch noch die Kosten der 24-Stunden-Pflege daheim weitgehend übernehmen soll. Woher auch immer der Staat das Geld für die explodierenden Pflegekosten nehmen soll.
In eine Pflegeversicherung hat ja niemand eingezahlt. Und jetzt entlässt man auch noch die Kinder aus der Pflicht.
- Seit Menschengedenken war jede Generation bestrebt, der nächsten mehr zu vererben, als sie selbst ererbt hat. Man denke etwa an Waldpflege und Aufforstungen, die immer erst der nächsten Generation zugutegekommen sind. Wer hingegen seinen Nachfahren Schulden hinterlassen musste, hat sich zutiefst geschämt.
Auch das hat sich im Zuge der Wertevernichtung durch die 68er total gewandelt. Die ersten Herrscher jener Epoche, also Kreisky, Androsch & Co, waren sogar stolz auf ihre Schuldenpolitik, welche die Lasten des damals aufblühenden Wohlfahrtsstaats (mit dem man herrlich Wählergruppen bestechen konnte) auf die kommenden Generationen umgewälzt hatte. Als endlich wieder ein nichtsozialistischer Kanzler ins Amt kam, war die Schuldenlast in Österreich bei weit über 60 Prozent des BIP (also einer ohnedies ständig steigenden Bezugsgröße!) gelandet, während sie bei Kreiskys Amtsantritt weit unter 20 Prozent gelegen war.
Mit anderen Worten: Jene Generation, die den Wiederaufbau zweier furchtbarer Kriege in 25 Jahren gemeistert hat, war stolz, das praktisch ohne Belastung der nächsten Generation geschafft zu haben. Die linke 68er Generation finanzierte ihr Highlife hingegen massiv durch Schulden – und hat es gleichzeitig in hohem Ausmaß als überflüssig angesehen, selbst Kinder in die Welt zu setzen. Das bedeutet eine doppelte Belastung der Zukunft.
- Zweifellos ebenfalls eine historische Erblast der 68er ist der Ausbruch von Feminismus und Genderismus. Dabei geht es wohlgemerkt nicht um den Abbau rechtlicher Benachteiligungen von Frauen, der legitim und notwendig ist, der seit Beginn des 20. Jahrhunderts mit Riesenschritten auch erreicht worden ist.
Die verderblichen Folgen von Feminismus/Genderismus sind vielmehr die durchgesetzten Bevorzugungen (Quoten unabhängig von Leistung), die mutwillige Sprachzerstörung (das "Gendern" verwechselt das biologische mit dem grammatikalischen Geschlecht), und die abstrusen, sämtlichen Naturwissenschaften widersprechenden, aber dennoch an vielen Universitäten gelehrten Thesen vom sozialen Geschlecht (also der angeblich freien Wählbarkeit des Geschlechts).
Die Bedrohung liegt vor allem in der Zerstörung der Rolle der Frau als biologischer wie emotionaler wie sozialer Mittelpunkt der Familie. Diese Zerstörung war wohl überhaupt die erfolgreichste Attacke des 68er Ungeists, der auch viele angeblich christlichsoziale Politiker nicht Widerstand zu leisten wagten.
- Eine weitere, vor allem in Deutschland sehr erfolgreiche Front der Familienzerstörung ist die bis in die Schulen hineingetragene Homosexualitätspropaganda, die Kinder oft schon vor der Pubertät gleichsam einlädt: Na, wäre das nichts für euch?
Gar nicht zu reden von den vielfältigen sonstigen Vorstößen dieser Propaganda, wie der organisierten Erhebung eines schlechten, aber schwulen Sängers namens Conchita zur Ehre sämtlicher medialer Altäre. Wie der Promotion des Life Balls zum gutmenschlichen Hochamt, dem sogar der Wiener Bischof seinen Tribut gezahlt hat, obwohl der Ball ein Symbol wilder Promiskuität aller Arten ist.
- Eng mit dieser Schwulenpropaganda verbunden sind die vielfältigen Bestrebungen, dritte, vierte und noch viel mehr Geschlechter zu schaffen und rechtlich zu verankern. Einige wenige bedauerliche Einzelfälle werden von Transvestiten & Co als Hebel zur Zerstörung einer ganzen Gesellschaft verwendet. Ganz offensichtlich, weil sie glauben, dadurch für ihre Gelüste die Anerkennung als "normal" und gleich viel wert (oder am liebsten gar wertvoller) zu erhalten.
- Eine entscheidende Etappe dieser Zerstörung von Familie und Kultur war dann die Einführxung der eingetragenen Partnerschaft für Homosexuelle. In der Folge wurde unter dem Vorwand eines Kampfes gegen angebliche Diskriminierung schwulen Paaren das Recht auf Kindesadoption und Witwen-Pension eingeräumt.
Dabei haben sich Richter und Gesetzgeber brutal über die Interessen der zum Objekt degradierten Kinder hinweggesetzt; sie haben nur die "Interessen" des adoptierenden Paares im Auge gehabt.
Dabei ist diese schwule Witwerpension eine der allerübelsten Attacken gegen die Familien: Denn für sie ist ja nie auch nur ein Cent eingezahlt worden. Dadurch sind noch weniger Mittel für jene Mütter da, die wegen der Kindererziehung nur geringe eigene Pensionsansprüche erworben haben.
- Den absoluten Tiefpunkt des Unterganges unserer Kultur hat dann zweifellos der Beschluss einer linken Mehrheit des Verfassungsgerichtshofs zur Einführung einer "Ehe für alle" bedeutet. Damit ist jeder Respekt vor der Familie endgültig zerstört worden. Das ist auch dann der Fall, wenn die weiteren Konsequenzen, die sich aus dem VfGH-Unrechtsspruch ergeben dürften, nicht so bald realisiert werden, etwa die Ehe zu dritt, etwa Inzest-Ehen, etwa die Ehe mit Tieren (eine andere, ebenfalls aus der 68er Ecke kommende Bewegung will Tieren ja menschenähnliche Rechte geben).
Kann man ob dieser rapide wachsenden Familienfeindlichkeit, dieses moralischen Verfalls, dieses Triumph des Homosexualismus und dieser steil nach unten führenden gesellschaftlichen Dynamik der letzten 50 Jahre nur noch in Verzweiflung ausbrechen? Nicht ganz. Es gibt immerhin zweieinhalb Hoffnungsschimmer, die Familie und den Wert von Mann-Frau-Partnerschaften wieder ein wenig besser stellen. Sie sind keineswegs zufällig mit Schwarz-Blau verbunden.
- Eine wichtige – wenn auch unzureichende – Maßnahme zur Kompensation von Müttern war zweifellos die unter Wolfgang Schüssel (trotz dessen sonstiger Spar-Vehemenz) eingeführte Anrechnung von Kindeserziehungsjahren auf die spätere Pension. Pro Kind werden Müttern seither jeweils vier Jahre auf die Pension angerechnet, allerdings nur dann voll, wenn die Kinder im Abstand von vier oder mehr Jahren geboren sind.
- Eine wirklich historische Bedeutung hat die soeben erfolgende Einführung des Familienbonus. Dieser bedeutet für jeden, der Steuern zahlt, volle 1500 Euro pro Jahr mehr auf die Hand (von denen also keine Steuer mehr abzuziehen ist). Und zwar pro Kind. Dies fördert Kinder. Dies fördert alle, die leistungswillig sind und Steuern zahlen – also genau jene, von denen wir hoffen, dass sie künftig wieder mehr Kinder bekommen.
- Die dritte Maßnahme einer möglichen Offensive gegen die "Ehe für alle" und zugunsten der Familie liegt derzeit noch auf dem Tisch der Regierung. Schwarz-Blau haben gegen den Linksblock Rot-Grün-Pink zwar keine Zweidrittelmehrheit, um den VfGH-Beschluss ganz zu kippen. Aber sie bräuchten nur die "eingetragene Partnerschaft" auch für heterosexuelle Paare zu öffnen (das steht diesen derzeit nämlich nicht offen). Dann fällt das seltsame VfGH-Argument für die "Ehe für Alle" weg, dass in der derzeitigen Rechtslage jeder Verpartnerte automatisch als homosexuell geoutet ist.
Man wird sehen, ob sich Schwarz-Blau trauen, den Kampf gegen die 68er aufzunehmen, die zwar großteils alt geworden sind, die aber nicht nur in den drei Linksparteien, sondern auch bei Gerichten, Universitäten und Medien noch ganz laut den Ton angeben. Die in ihrem Hass auf die Gesellschaft vor allem die Familie ins Visier genommen haben, also die für unser Überleben so wichtige Verbindung zwischen Mann und Frau, aus der alleine wieder mehr Kinder in die Welt kommen können. Beim Kampf um die Familie geht es gar nicht nur um eine Verteidigung christlich-jüdischer religiöser Werte. Es geht vielmehr um die Verteidigung von Heimat und abendländischer Prägung.
Die 68er agieren insgeheim in ihrem Hass auf unsere Gesellschaft immer stärker nach der Devise: Ist eh besser, wenn dieses Volk durch Moslems und Afrikaner ersetzt wird. Umso deprimierender, wie viele Richter dabei mitmachen.