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Die Wahrheit über Österreichs Pensionen

"Österreichs Rente auch in Deutschland? Bloß nicht!" Das war die für Österreich lehrreichste Schlagzeile aus dem noch nicht allzulang zurückliegenden deutschen Wahlkampf. Sie war im Mittelinks-Blatt "Süddeutsche Zeitung" zu lesen und enthielt grundlegende Wahrheiten – die in Österreich aber generell verdrängt und geleugnet werden. Nicht nur im Wahlkampf.

Die Zeitung analysierte die in Deutschland immer wieder erhobene Forderung, dort ein mit Österreich, wo es ja um mehr als 200 Euro pro Kopf höhere Pensionen gibt, vergleichbares System einzuführen. Und kam dabei zum vernichtenden Schluss: "Das Ganze wäre eine gigantische Umverteilung von den heute gut verdienenden Jungen zu den Alten, armen wie reichen."

Das erkennen auch immer mehr gut ausgebildete junge Österreicher und wandern alljährlich zu Zehntausenden ins Ausland, weil sie dort besser verdienen, weil sie dort weniger Abgaben und Steuern zahlen. Deshalb entsteht in Österreich auch eine immer größere Lücke gerade bei den wichtigsten Berufen.

Bei Ärzten ist der wachsende Mangel auch schon ins öffentliche Bewusstsein gerückt; 40 Prozent aller fertig werdenden Jungmediziner gehen alljährlich ins Ausland und kehren höchstens im Pensionsalter zurück. Ebenso herrscht bei vielen technischen Berufen – vom Facharbeiter bis zum Akademiker – eine ungedeckte Nachfrage. Aber auch bei den im Schnitt ja deutlich überalterten Lehrern baut sich ein ähnliches Defizit auf. Werden doch auch sie schon europaweit gesucht.

Dennoch sagt den Österreichern niemand, dass das sehr viel mit ihrem üppigen Pensionssystem zu tun hat. Die Parteien überbieten sich vielmehr in eskalierenden Forderungen, wer noch mehr für die Pensionisten tut. Deshalb sollten wirklich diese Sätze aus der "Süddeutschen" zur Pflichtlektüre aller Politiker werden. Eine ausländische Stimme findet vielleicht eher Glaubwürdigkeit:

"Der Preis, den die Österreicher für ihre hohen Renten zahlen, ist eine der höchsten Abgabenquoten der Welt. Zusätzlich werden sie als Steuerzahler herangezogen: 14 Prozent des Bundeshaushaltes (in Deutschland: 10,3 Prozent) gehen an die Pensionskasse: Gemessen am Bruttoinlandsprodukt ist dies das Fünffache dessen, was die Wiener Regierung für Universitäten ausgibt. Und weil der Steueranteil immer mehr steigt, halten die meisten Experten, darunter die des Internationalen Währungsfonds, das österreichische System für nicht nachhaltig."

Jedes Wort richtig. Unrichtig ist nur der folgende Satz: "Deshalb debattiert das Nachbarland über Pensionsreformen in Permanenz." Denn in Wirklichkeit passiert genau das Gegenteil von echten Reformen. Allein 2017 gab es:

  • Einen zusätzlichen Pensionshunderter für jeden;
  • eine über das Gesetz hinausgehende Erhöhung der Klein- und Mittelpensionen;
  • den Verzicht auf den "Pflegeregress" (der bisher Wohlhabende zur Beteiligung an den Kosten der eigenen Pflege gezwungen hat);
  • und die Garantie, das niedrige Frauenpensionsalter keinesfalls schneller anzuheben.

Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

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