Langsam, aber sicher wird die Freiheit in Europa rückabgewickelt

Autor: Christian Klepej

Brauchen wir das IPCC überhaupt noch?

Autor: Gerhard Kirchner

Wie die Gewaltspirale zerschlagen werden könnte

Autor: Leo Dorner

Ein Jahr Milei: Freiheit und Wohlstand statt Sozialismus

Autor: Werner Reichel

Israel vor Gericht: „Warfare“ und „Lawfare“

Autor: Karl-Peter Schwarz

Trump macht die USA wieder zum Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Autor: Andreas Tögel

Sollen wir gläsern werden?

Autor: Elisabeth Weiß

Wer hat Angst vorm blauen Mann?

Autor: Daniel Witzeling

Frieden durch Abschreckung - auch im privaten Bereich

Autor: Andreas Tögel

Vorbild für Österreich: Liechtensteiner Bürger schaffen öffentlich-rechtlichen Rundfunk ab

Autor: Werner Reichel

Alle Gastkommentare

Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung. 

weiterlesen

Die Schildbürger haben zuwenig Wohnungen

Im Wahlkampf werden wirklich von allen Seiten dumme Vorschläge gemacht, die einzig den Zweck haben, Wählergruppen zu bestechen. Am seltsamsten und schädlichsten ist aber das, was Klubobmann Andreas Schieder in Sachen Mieten vorgeschlagen hat.

Denn seine Vorschläge würden erstens die Wohnungsknappheit in Österreichs Städten dramatisch verschlimmern. Und sie zeigen zweitens ein völliges Fehlen jedes Verstehens ökonomischer Zusammenhänge bei wichtigen Machtträgern.

Schieder will fast sämtliche Mieten begrenzen und billiger machen. Also nicht wie bisher nur bei geförderten Wohnungen und Althäusern, sondern generell, auch bei freier Finanzierung nach wenigen Jahren.

Dieser Vorschlag übertrifft alle einstigen Geschichten über die Schildbürger. Motto: Es gibt zu wenig Brot? Kein Problem, dann senken wir den Verkaufspreis für Brot, dann gibt’s mehr Brot …

Ganz Ähnliches spielt sich im Wohnungsbereich ab. Dabei zeigt dieser geradezu klassisch, wie wirtschaftliche Naturgesetze funktionieren:

  • Die Nachfrage nach Wohnraum in den Städten ist explodiert (durch starke Zuwanderung nach Österreich; durch Binnenmigration vom Land; durch den binnen weniger Jahrzehnte verdoppelten Quadratmeter-Anspruch jedes Einzelnen; durch das Horten von Wohnraum in Altbauten, weil man vor den Negativzinsen flüchtet oder weil man ihn vielleicht in zehn Jahren für die Enkel braucht).
  • Seit Jahren wird dennoch viel zu wenig gebaut (die überschuldete öffentliche Hand hat kein Geld, um mehr zu bauen; viele Überregulierungen aus ökologischer, behindertenorientierter  und sicherheitstechnischer Motivation sind in Wahrheit schikanös und haben Bauen verteuert; Investoren haben lieber Bürobauten errichtet, weil man da bis vor kurzem gut verdient hat).
  • Jede wirtschaftliche Vernunft würde daher alles tun, um privates Geld anzulocken, Wohnungen zu bauen.

Genau das Gegenteil aber geschieht, wenn man per Gesetz die Investoren vertreibt. Schon die öffentliche Diskussion solcher Du-darfst-nichts-beim-Wohnbau-verdienen-Ideen hat diese Wirkung. Dabei sucht eigentlich viel Geld Anlagemöglichkeiten. Aber das Allererste, was jeder Investor prüft, ist die Frage: Ist meine Geldanlage vor politischem Zugriff sicher? Auch ein Herr Schieder wird ja wohl sein Geld nicht in Venezuela anlegen.

Aber was sollte man sonst dagegen tun, dass die Wohnungspreise steigen?

In Kürze: sämtliche Mietzinsregulierungen auch bei Altbauten aufheben, was gewaltig viel Wohnraum auf den Markt bringen würde; Schlechtverdiener individuell unterstützen; den Vorschriftendschungel beim Bauen radikal ausmisten; den Investoren Verfassungsgarantien gegen Schieder-artige Absichten geben.

Utopisch? Gewiss. Aber mittelfristig würde es zum Gleichen führen wie zuletzt bei Bürohäusern: Die Mieten würden sinken. Wer hingegen am Markt vorbei reguliert, vergrößert mit Sicherheit den Wohnungsmangel noch weiter.

Das müsste doch auch ein Politiker verstehen. Eigentlich.

Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

Kommentieren (leider nur für Abonnenten)
Teilen:
  • email
  • Add to favorites
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Twitter
  • Print




© 2024 by Andreas Unterberger (seit 2009)  Impressum  Datenschutzerklärung