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Watergate Nummer zwei?

Die Vorwürfe Donald Trumps gegen seinen Vorgänger, ihn abgehört zu haben, heben sich deutlich vom amerikanischen Geplänkel der letzten Tage und Wochen über Treffen mit dem russischen Botschafter ab. Sollten sie sich erhärten, wären sie eine politische Atombombe.

Der diesbezügliche Vorwurf Trumps gegen Barack Obama ist allerdings durch keinen veröffentlichten Beweis oder Zeugen untermauert. Das scheint ihn deutlich zu relativieren. Trump ist ja bekanntlich oft sehr schnell mit Attacken auf andere über sein berühmtes Twitter-Konto online.

Andererseits deutet manches darauf hin, dass seine Quelle die regelmäßigen Briefings des US-Präsidenten durch die Geheimdienste des Landes sein dürften. Diese Dienste können zum Unterschied vom Präsidenten ja nie öffentlich auftreten. Sie sind es aber, die über solche Aktionen in aller Regel Bescheid wissen – vor allem dann, wenn sie selber es gewesen sein sollten. Was nicht so unwahrscheinlich ist.

Denn Obama kann ja nicht selber die Abhörung durchgeführt haben, sondern nur mittels einschlägiger Profis – also der Geheimdienste. Und jedenfalls ist wohl kein amerikanischer Geheimdienstler so blöd, dass er einen – noch dazu aussichtsreichen – US-Präsidentschaftskandidaten abhört, ohne sich beim obersten Kommandanten die ausdrückliche Erlaubnis dazu geholt zu haben. Sonst riskiert er nicht nur seinen Job, sondern auch seine Freiheit.

Offenbar haben die Geheimdienste erkannt – oder sind von der neuen Führung inzwischen diesbezüglich umgedreht worden –, dass es für sie brandgefährlich wäre, weiter gegen den amtierenden Präsidenten zu agieren. Daher könnten sie jetzt ihrer Pflicht nachgekommen sein, Trump zu informieren, über das, was sie – ebenso pflichtgemäß, wenn auch rechtswidrig, – unter Obama gegen Trump getan haben.

Erstaunlich ist jedenfalls, dass nicht sofort nach den Anschuldigungs-Tweets durch Trump ein wütendes Dementi durch Obama gekommen ist. Der Altpräsident schweigt.

Sollte dieser Vorwurf aber wirklich stimmen, dann hat er jedenfalls dramatisches Gewicht: Dann gleicht das aufs Haar Watergate, also dem einstigen Einbruch des Richard-Nixon-Wahlkampfteams ins demokratische Wahl-Hauptquartier (wo es ja ebenfalls nicht um einen materiellen Diebstahl, sondern um nackte Spionage gegangen war). Dessentwegen Nixon dann schandebegossen zurücktreten musste. Dessentwegen sich die amerikanische Linke seither moralisch überlegen dünkt und Watergate zum Eckstein der amerikanischen Gedenkkultur erhoben hat.

Schauen wir mal.

Eher banal sind hingegen alle Vorwürfe (gegen den neuen Justizminister oder den alten Präsidenten), wer, wann, wie oft mit dem russischen Botschafter gesprochen hat, oder ob er darüber die ganze Wahrheit erzählt hat. Auch wenn eine seltsame alte US-Vorschrift solche Kontakte möglicherweise verbietet, kann jeder Amerikaner (und jeder Europäer erst recht) nur froh sein, wenn Russen und Amerikaner – wieder – miteinander reden. Obama hat das ja zeitweise als überflüssig angesehen.

Schlimm wären solche Kontakte nur, wenn es dabei eine amerikanische Zustimmung zur russischen Eroberung benachbarter Territorien in der Ukraine oder Georgien gegeben hätte. Wofür es aber vorerst noch keinen Hinweis gibt.

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