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So nicht, Frau Bures!

Peinlich und skandalös, wie anbiedernd Doris Bures als Bundespräsidentenersatz den verstorbenen kubanischen Langzeitdiktator Fidel Castro bejubelt. Es wird höchste Zeit, dass in der Hofburg ein Präsident einzieht, der bessere Berater und Nachrufschreiber hat. Denn nur weil einer antiamerikanisch gewesen ist und sozialistisch-marxistische Parolen gedroschen hat, ist das noch keine Berechtigung, ihn als „Hoffnung auf eine bessere Welt“ zu rühmen. Ein demokratischer Linker müsste doch endlich begreifen, wie viele schwere Verbrechen Castro auf sich geladen hat.

Das Schlimmste in Castros Vita ist wohl, dass er die Welt in einen Atomkrieg hetzen wollte. Das ist damals nur durch die Vernunft des Nikita Chruschtschow im letzten Moment verhindert worden. Einem demokratischen Sozialisten – einem demokratischen – sollten aber auch die anderen Fakten aus Castros Leben zu denken geben:

  • nicht weniger als eine Million Menschen sind vor Castro geflüchtet;
  • er war persönlich für den Tod vieler Tausender verantwortlich;
  • er hat noch viel mehr Menschen aus rein politischen Gründen auf viele Jahre hinter Gitter  gebracht;
  • er hat fast allen Kubanern Jahrzehnte der Freiheit, der Menschenrechte und des Wohlstands gestohlen;
  • und er hat halb Lateinamerika mit blutigen Guerillakriegen überziehen lassen.

Kann man es dagegen im Ernst als Gegengewicht in die Waagschale werfen, dass sich unter Castro Kubas Gesundheitsversorgung und Schulsystem deutlich verbessert haben?

Wie kommentiert das aber Frau Bures als quasi amtierendes Staatsoberhaupt? Sie geht auf keines dieser Fakten ein, sondern schwafelt nur: „Die Welt gedenkt heute einer Persönlichkeit, die – trotz Schattenseiten – für viele Menschen die Hoffnung auf eine gerechtere Welt verkörperte.“ Ja, ja, irgendwelche „Schattenseiten“ hat ja ein jeder. Aber für den „Kampf für eine gerechtere Welt“ kann man offenbar schon ein paar „Verletzungen und Einschränkungen demokratischer und menschenrechtlicher Grundwerte“ in Kauf nehmen.

Dass auch Heinz Fischer den verblichenen Diktator – der sich bis zuletzt vom Krankenbett aus gegen die Aussöhnung mit den USA durch seinen Bruder und Nachfolger gesträubt hat! – mit tiefer Sympathie nachtrauert, ist schon gar keine Rechtfertigung. War doch Fischer immer ein Propagandist von Ländern wie Kuba und Nordkorea.

Wenn die Sozialdemokraten nicht endlich lernen, linke Diktatoren genauso kritisch wie rechte zu sehen, dann haben sie moralisch kein Recht, sich als demokratisch zu bezeichnen. Stalin, Hitler, Mao, Mussolini und alle anderen Diktatoren mit Blut an den Händen sind um keinen Deut besser zu sehen, nur weil sie tot sind.

PS: Der Rest der Welt hat bis auf linke südamerikanische Caudillos überwiegend sehr distanziert auf Castros Ableben reagiert. Hingegen zeigte Russlands Wladimir Putin in seiner Reaktion, dass er nicht daran denkt, auf die demokratisch-rechtsstaatliche Seite der Geschichte zu wechseln: „Fidel Castro war ein aufrechter und zuverlässiger Freund Russlands.“ In Wahrheit war nur ein Freund der kommunistischen Sowjetunion, der Putin so heftig nachtrauert.

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