Die Lungen der Möchtegern-Präsidenten und die Glaubwürdigkeit
12. September 2016 02:58
2016-09-12 02:58:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 2:30
Wie fühlt man sich, wenn die Ärzte gerade eine Lungenentzündung konstatiert haben? „Großartig“. Wie schaut die Lunge eines Menschen aus, der seit Jahrzehnten schwer raucht? „Er hat wirklich eine herrliche Lunge.“
Kein Wunder, dass den Menschen von Amerika bis Österreich immer öfter das Wort „Lüge“ in den Sinn kommt, wenn sie auch nur irgendeine Wortmeldung der politischen Klasse hören.
Der Satz von der „herrlichen Lunge“ stammt von einem mit Rot und Grün sympathisierenden AKH-Arzt über die Lunge von Alexander van der Bellen. Das „Großartig“ stammt von Hillary Clinton, die knapp davor bei einer öffentlichen Veranstaltung kollabiert ist. Die Ärzte diagnostizierten eine Lungenentzündung und ordneten Ruhe und eine Einschränkung des Terminplans an. Dennoch will Hillary Clinton unmittelbar nach dieser Diagnose die Amerikaner glauben machen, dass sie sich „großartig“ fühlt. Ob das auch nur einer von ihnen glaubt?
Beide Sätze tragen durch ihre peinliche Übertreibung jedenfalls heftig dazu bei, dass die politische Klasse ihre Glaubwürdigkeit noch mehr verliert. Und beide Übertreibungen müssen geradezu dazu führen, dass die – möglicherweise anfangs wirklich nur von den Teams ihrer Gegenkandidaten gestreuten – Gerüchte über die Gesundheit der beiden Kandidaten nun viel mehr Glaubwürdigkeit finden.
Dieses Glaubwürdigkeitsdefizit ist in Wahrheit für den Bestand eines Systems viel schlimmer als die vielen – durchaus spannenden und schwierigen – juristischen Probleme um die jeweiligen Präsidentschaftswahlen. In den USA ist das die nun intensiv diskutierte Frage, ob und wie ein Kandidat aus Gesundheitsgründen noch ausgetauscht werden kann. In Österreich hingegen ist das die Frage, ob die Bürokratie dieses Landes außer unendlich viel Steuern zu verbraten auch jemals noch imstande sein wird, korrekte Wahlen durchzuführen und persönliche Verantwortung zu übernehmen.
Beides wird jetzt weltweit durchaus zu Recht mit Engagement diskutiert. Im Falle Österreichs geschieht dies überdies auch mit großem Amüsement über das Land (warum auch nicht? Es gibt ohnedies viel zu wenig zu lachen…). Nicht amüsant, aber doch erstaunlich ist, dass da wie dort jeweils die Lunge zum zentralen politischen Organ geworden ist. Aber Wahlverschiebungen wie Kandidatenaustausch sind letztlich überwindbare Probleme, so spannend sie auch sind.
Viel bestürzender und problematischer ist der beiden Vorgängen gemeinsame Verlust an Glaubwürdigkeit. Ohne diese zentrale Basis kann jedoch kein Land, kein System funktionieren.
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OT, auch in diesem Strang, man möge bitte verzeihen:
Der gesamten Bloggemeinde einen schönen 333. Jahrestag des Entsatzes unseres schönen Wiens und der vorübergehenden Rettung des Abendlandes vor den osmanischen Mordbrennern!!!
In Mariä Namen, Amen!
Der Kleber wird noch nie anders gewesen sein. Und war vermutlich das letzte Mal ein willkommenes Instrument die Stimmen Richtung Bellen zu optimieren. "Huch, schon wieder eine Hofer-Stimme? Öha, das Kuvert war ja nich korrekt verklebt. Leider ungültig."
Die wirkliche Gefahr droht jetzt (und AU erlag ihr gestern auch bereits). Weil die Wahl technisch mühsam wird, stellt man das Amt des BP gleich grundsätzlich in Frage. Jetzt, wo erstmals ein freiheitlicher BP "droht" und auch die Wahlmanipulationen zur Verhinderung desselben nicht mehr so leicht möglich sein werden.
Sicher nicht! Österreich leistet sich derart viel Bürokratie. Da kommt es auf den BP auch nicht mehr an. Allein schon der Frust der Linken, zur Abwechslung einmal nicht zu den Siegern zu gehören, ist die Beibehaltung des Amtes wert. Und erst recht, wenn Sie nach Hofers Angelobung wieder auf den Straßen randalieren werden, um ihre ach so demokratische Fratze zu zeigen. Das will ich keinesfalls missen!!!
Seit dem Sager von der "herrlichen Lunge" warte ich auf eine öffentliche Äusserung eines nicht parteipolitisch verseuchten Arztes, wie dieses "Wunder" der herrlichen Lunge nach jahrzehntelangem Rauchen gekommen sein könnte.
Ich gebe zu, ich kenne mich nicht wirklich aus, aber ich habe jahrzehntelang geglaubt, was man so berichtet hat: Rauchen ist ganz schlecht, die Rückstände bleiben in der Lunge undundund.
Tja und jetzt, beim Hr. Professor ist das auf einmal alles nicht der Fall.
Entweder hat man uns über die Jahrzehnte angelogen oder die "herrliche Lunge" ist eine Lüge - eine andere Möglichkeit gibt es ja nicht.
Wenn VdB selber behauptet, er habe eine "herrliche Lunge", dann kann man nur LACHEN, denn an keinem Menschen geht Jahrzehnte langer Nikotin-Abusus spurlos vorüber---da wäre er ein "Wunder" wie etwa die "Unbefleckte Empfängnis".
Wenn aber ein Spezialist, nämlich der VdB-freundliche Dr. Zielinski, dem VdB in aller Öffentlichkeit via VdB-freundlichem ORF eine HERRLICHE LUNGE attestiert, dann kann man nur WEINEN, daß sich ein Arzt zu so einem verlogenen Gefälligkeits-Befund hergibt.
PS: Um gleich etwaigen entrüsteten Mitpostern zuvor zu kommen: Ich war über Jahre leider eine starke Raucherin (mit Ausnahme der Jahre, in denen ich unsere Kinder erwartet, geboren und noch einige Jahre darüber hinaus). Vor über 21 Jahren hörte ich endlich auf und dürfte wieder eine einigermaßen jungfräuliche Lunge haben. Ich habe auch nichts gegen Raucher; ich rieche immer noch ganz gerne mit, ;-)
Aber ich habe etwas dagegen, wenn sich ein kettenrauchender BP-Kandidat von einem befangenen Facharzt eine HERRLICHE LUNGE bestätigen läßt. Was für Gefälligkeits-Atteste gibt dieser Mann noch? Für so einen Betrug dürfte sich ein Arzt niemals hergeben.
Dazu kommt noch die VERHEERENDE "VORBILD"-WIRKUNG auf Kinder und Jugendliche, wenn ihnen plötzlich vermittelt wird, Rauchen müsse nicht jedem schaden.
Ich schlage vor, den Grad von Lügen in einer Maßeinheit anzugeben, je nach dem Ausmaß der versuchten dreisten Verarschung und Beschädigung der eigenen Reputation:
1 - 10 Zielinsky
;-)
Nichtraucher können mit 40 an Lungenkrebs sterben und Raucher können 90 Jahre alt werden.
Eines kann man allerdings nicht. Als starker Raucher mit 60+ eine gesunde Lunge haben. Das ist absolut unmöglich.
Wer ein Leben lang raucht, weiß, dass das ungesund ist und dass spätestens mit 60+ die Lebensqualität deutlich zu sinken beginnt. Ein Leben ohne Blutverdünner, Betablocker und andere Medikamente ist dann kaum mehr möglich.
Wer etwas anderes behauptet, lügt oder hat keine Ahnung.
Ich bin der letzte, der Rauchen verbieten möchte, denn Raucher wissen, was sie tun, aber ich bin dagegen, dass Märchen erzählt werden.
Können unsere 'Eliten' überhaupt noch Glaubwürdigkeit verlieren?
Rein technisch betrachtet kann man jede Aussage unserer Eliten einfach mit -1 multiplizieren und schon hat man den wahren Kern. So gesehen sind die Eliten glaubwürdig, man muss nur immer das absolute Gegenteil des Gesagten herauslesen.