Wie unsere Kinder am Multikulti-Altar geopfert werden

Autor: Werner Reichel

Ariel Muzicant und Michel Friedman: Zwei Brandstifter als Feuerlöscher?

Autor: Anton Lang

Österreich: Staatsdiener statt Industriebeschäftigte

Autor: Andreas Tögel

Linke und rechte Demokraten müssen wieder konstruktiv streiten

Autor: Christian Klepej

Spinoza über Religion und Staat

Autor: Leo Dorner

Leistungsträger raus! Zur skandalösen Intrige gegen Erwin Rauscher

Autor: Franz Schabhüttl

Unabhängige Gerichtsbarkeit und der "Fall Anna"

Autor: Peter F. Lang

Sire, geben Sie Gedankenfreiheit!

Autor: Ludwig Plessner

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk als Gefahr für die Demokratie

Autor: Werner Reichel

Asyl und Einwanderung - eine unheilvolle Vermischung

Autor: Peter F. Lang

Alle Gastkommentare

Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung. 

weiterlesen

Zielpunkt: Haltet den Dieb

Am Tag, da „Zielpunkt“ die Insolvenz ankündigt, erregt sich die Arbeiterkammer, dass „Zielpunkt“ (und andere) Drogeriewaren viel zu teuer verkauft. Insgeheimer Tenor: Das ist kartellartig und skandalöse Profitgier.

Das Verhalten von Arbeiterkammer beziehungsweise Gewerkschaft nach Bekanntwerden der Insolvenz:

  1. Keine der beiden hat den Widerspruch zwischen angeblich zu hohen Preisen und der Pleite eines wichtigen Akteurs auch nur versucht zu erklären.
  2. Auf allen Medien traten dafür ununterbrochen Gewerkschaftsbosse und Sozialminister auf – und immer nur dazu, um sich über die Insolvenz zu erregen. So als ob diese ein Bosheitsakt wäre, so als ob diese nicht eine rechtliche Pflicht wären, so als ob man Insolvenzen monatelang vorankündigen könnte. Die Erregung wäre nur dann legitim, gäbe es Beweise, dass Eigentümer oder Geschäftsführer Geld oder andere Werte beiseite geschafft hätten. Aber vorerst kursieren nur substanzlose Verschwörungstheorien.

Gewiss ist die Lage der rund 3000 arbeitslos werdenden Menschen traurig. Und es ist schön, dass die Erste Bank ihnen sofort zinsenlose Kontoüberziehungen genehmigt (sie scheint ja die letzte zu sein, die noch an Kleinkunden interessiert ist).

Aber in Wahrheit ist klar: Insolvenzen samt allen bösen Folgen für Mitarbeiter, Eigentümer, Lieferanten, Gläubiger sind unvermeidlicher Teil des Wirtschaftslebens. Sie bleiben nur dort aus, wo alles dem Staat gehört. Was dann zwingend die noch viel katastrophalere Folge hat, dass nach einigen Jahren der ganze Staat pleite ist (wie am Ende des Kommunismus).

Dennoch sollten ob der spektakulärsten Pleite des Jahres alle Alarmglocken läuten. Aber nicht wegen irgendwelcher Einzelfall-Aspekte, sondern wegen der dramatischen Gesamtentwicklung. Die Arbeitslosigkeit war nämlich schon vor dieser Pleite im steilen Steigen, vor allem in Wien, wo ja der Großteil der „Zielpunkt“-Filialen liegt. Dort finden jetzt schon 13 Prozent keine Arbeit mehr. Das zertrümmert auch für die „Zielpunkt“-Frauen die Chance auf einen neuen Job.

Und daran sind die Empörer (ÖGB bis Sozialminister) nicht schuldlos, sondern vielmehr hauptschuldig (wenn auch nicht alleinschuldig). Sie sind das vor allem durch die Abgabenlast und Vorschriftenflut. Auch das letzte Steuerpaket bringt ja vor allem eine Unzahl weiterer Schikanen und Belastungen für Unternehmen und Familien mit sich.

Sie sind hauptschuld daran, dass Österreich bei der Zahl der Spitalsaufenthalte den Weltrekord hält, dass die „Mindestsicherung“ fast nirgendwo so üppig ist wie hierzulande, dass im Pensionsrecht das Antrittsalter nicht erhöht wird, dass die Abgabenquote höher ist als anderswo, dass es keine echten Einsparungen gibt.

Geradezu absurd ist, dass noch vor Inkrafttreten der Steuerpakets-Schikanen die Wiener SPÖ schon wieder eine Steuererhöhung verlangt, nämlich eine saftige Anhebung der Grundsteuer. Was natürlich wieder alle Unternehmen treffen wird. Aber an den Folgen sind dann wieder andere schuld.

Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung „Börsen-Kurier“ die Kolumne „Unterbergers Wochenschau“.

 

Kommentieren (leider nur für Abonnenten)
Teilen:
  • email
  • Add to favorites
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Twitter
  • Print




© 2025 by Andreas Unterberger (seit 2009)  Impressum  Datenschutzerklärung