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Deutsch lernen, dann geht’s schon – oder?

Die Wiener Spitzenkandidatenrunde in den zwei linken Fernsehanstalten, zu der sich Michael Häupl doch herabgelassen hat, hat nicht viel Neues gebracht. Als Häupl schließlich ein schon hunderte Male in SPÖ-nahen Medien reproduziertes Foto von einer seiner Meinung nach üblen FPÖ-Demonstration gezeigt hat, ist endgültig das Gähnen ausgebrochen.

Erstaunlich war neben ein paar netten Gags, in denen es vor allem um Geld gegangen ist, nur eines: Dass die Mehrheit sich mehr oder weniger unwidersprochen auf den Standpunkt zu stellen wagt, mit Deutschlernen wäre das Migrationsproblem gelöst. Vom dummen Standard-Schmäh Häupls gar nicht zu reden, dass es ja eigentlich ohnedies kein Problem gäbe, weil eh nur fünf Prozent der als Flüchtlinge kommenden Migranten auch in Österreich bleiben würden – als ob man damit die Zahl von mindestens 80.000 hier bleibenden Zuwanderern aus völlig fremden Kulturen und die damit verbundenen Probleme relativieren könnte.

Aber schlimm ist, dass offenbar die Mehrheit der Politik wirklich glaubt, das Erlernen der deutschen Sprache wäre eine ausreichende Problemlösung. Wenn das stimmte, würden die Menschen in Syrien, Afghanistan, Eritrea, Somalia ja nur Deutsch zu lernen brauchen. Und ihre Probleme wären gelöst.

In Wahrheit geht der Zusammenprall der Kulturen, dem uns die Politik gegen unseren Willen aussetzt, viel tiefer. Sie hat offenbar gar nicht begriffen, was die entscheidende Basis unserer europäischen Gesellschaften ist. Diese können überhaupt nur deshalb funktionieren, weil die Menschen von sich aus Gesetze und unzählige gemeinsame Regeln des zwischenmenschlichen Verhaltens einhalten.  

Demokratie und Rechtsstaat beruhen auf Voraussetzungen, die außerhalb des positivistischen Rechtsschaffungsmechanismus entstanden sind, die man daher nicht durch ein paar Gesetze anordnen und herstellen kann, die vielmehr in der großen Mehrheit der Bürger tief verwurzelt sitzen müssen. Sonst funktionieren sie einfach nicht. Respekt vor dem Recht, Toleranz, Gewaltlosigkeit in den zwischenmenschlichen Beziehungen, Meinungspluralismus, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Leistungsbereitschaft, Disziplin, das Wissen um den Wert und die Notwendigkeit von Bildung: All das und vieles andere mehr kann es nur geben, kann nur funktionieren, wenn es tief in den Menschen drinnen sitzt, wenn es über Generationen erlernt worden ist, wenn die Zuwanderung nicht schockartig, sondern in überschaubaren Etappen abläuft.

Gewiss, es hat auch bei uns viele Jahrhunderte, Kriege und Diktaturen gebraucht, bis diese Werte in den Menschen verwurzelt waren. Das war schmerzlich genug. Aber gerade deswegen sollte es nicht leichtfertig aufgegeben werden. Heute scheinen sie erfreulich gut verankert – und werden nun durch die Massenzuwanderung von Menschen gefährdet oder zerstört, die nur eine atavistisch-totalitäre Religion, machistische Patriarchate, ein völlig unterentwickeltes Bildungs- und Wirtschaftssystem sowie sadistische Diktatoren kennengelernt haben. Man muss schon grenzenlos naiv sein, um wirklich zu glauben, dass es da – abgesehen vom Sprachenlernen – genügt zu sagen: „Aber die Gesetze müssen sie schon einhalten.“

Das tun Menschen, denen die gesamte mitteleuropäische Lebensweise und Gesetzeswelt total fremd ist, bestenfalls dann, wenn ihnen ein Polizist zuschaut, aber kaum aus eigenem. Weil ihnen ja die gesamte Ordnung innerlich völlig fremd ist.

Auch auf einer zweiten Ebene ist die österreichische, die europäische Kultur nur durch Generationen erwerbbar: auf der Ebene der Kultur im engeren Sinn. Von der Musik bis zur Literatur, von der Weise sich zu kleiden bis zum Tagesrhythmus, der Lautstärke in Wohnhäusern und Straßen, Sauberkeit, Hygiene und Höflichkeit sind zahllose Verhaltensweisen nicht von heute auf morgen, nicht von einem Jahrzehnt aufs nächste erlernbar. Selbst wenn man sich sehr bemüht, gelingt das nur einem kleinen Teil (die dann von Sebastian Kurz als Vorzeige-Immigranten herumgereicht werden).

Das gelingt umso weniger, als eine absurde rotgrüne Ideologie die Integration und Assimiliation dieser Menschen gar nie gewollt hat, wie sie bei sämtlichen Einwanderern in Wien in früheren Jahrhunderten immer und meist sehr erfolgreich Platz gegriffen hat. Die tonangebende Linke wollte vielmehr immer einen Multikulturalismus. Je mehr die Zuwanderer trotz der Übersiedlung nach Österreich von ihrer bisherigen Kultur mitbringen und hier weiter darin leben, umso glücklicher sind Rot wie Grün.

Diese Haltung führt unweigerlich aber auch dazu, dass Zuwanderer noch in der dritten Generation nicht gut Deutsch können. Sie leben daheim immer in einer – etwa – total türkischen Familienkultur. Die deutsche Sprache und die österreichische Kultur und Lebensart bleiben ihnen immer etwas Fremdes. Das sollte auch jenen zu denken geben, die glauben, Deutsch alleine genügt. Denn ohne breite kulturelle Einbettung wird auch die Sprache nicht gut gelernt.

Natürlich heißt das alles nicht, dass etwa die österreichische Kultur ein überlegener Wert wäre. Aber sie soll und muss in Österreich nicht nur klaren Vorrang haben, sondern auch die prägende Leitkultur sein. Zumindest, wenn das Land überleben will.

 

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