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„Profil“ – tiefer geht’s nimmer

Mit welchen Methoden sich ein einstmals relevantes Wochenmagazin noch aus dem Sumpf zu ziehen versucht.

Anlass ist ein Leserbrief, der im „Profil“ veröffentlicht worden ist. Darin analysiert ein Spitzenmanager den wirtschaftlichen Abstieg Österreichs. Er geht auch auf jene Dinge ein, mit denen sich die noch stärkste Partei des Landes offensichtlich lieber beschäftigt als mit der Krise des Landes: „ABER wenn ein Land versucht, sich einen homosexuellen Anstrich zu geben, Personen wie der/die/das Wurst zu unseren Aushängeschildern werden, und ein Kanzler nicht müde wird zu betonen, dass der Kapitalmarkt das Böse vom Bösen ist, dann darf man sich nicht wundern, wenn wir demnächst links und rechts überholt werden.“

Das wäre nicht weiter auffallend, da ja zahllose Österreicher das genauso sehen. Doch diesmal ist ein mittelkleiner Shitstorm der Aufregung aus den üblichen Ecken losgebrochen, weil das „homophob“ sei. Auch das ist nicht weiter auffallend, weil längst klar ist, dass eine kleine Ecke immer wieder versucht, sich über kritische Infragestellung der rotgrünen Schwulenpropaganda zu empören.

Was einem aber wirklich den Atem stocken lässt, ist die Tatsache, dass es das „Profil“ selber war, welches auf den Leserbrief und dessen angeblich „homophoben“ Inhalt aufmerksam gemacht hat. Und zwar geschah das mit einer ots-Aussendung in der APA, also mit einem kostenpflichtigen Instrument! Das muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen: Das „Profil“ nimmt Geld in die Hand, um die eigenen Leserbriefschreiber – und auch gleich das Unternehmen, für das dieser arbeitet, – zu attackieren.

Dabei sollte man eigentlich annehmen: Wenn die Political-Correctness-Gouvernanten in der „Profil“-Redaktion eine Formulierung in einem Leserbrief für schlimm finden, dann bräuchten sie den Leserbrief ja bloß nicht zu veröffentlichen. Aber zuerst veröffentlichen und sich dann selbst darüber zu erregen und diese Erregung via ots zu verbreiten – tiefer geht’s wirklich nimmer.

Das lässt tief blicken in Hinblick auf den geistigen Zustand der „Profil“-Redaktion. Das erklärt auch besser als tausend Worte, warum das von Raiffeisen kontrollierte Magazin seinen prozentuellen Marktanteil (laut Media-Analyse) seit dem Jahr 2000 halbiert hat . . .

Da helfen wohl auch die zahllosen Fernsehspots nicht mehr, die mit der Schönheit des Herausgebers wieder ein paar Leser zurückgewinnen sollen. Ganz abgesehen davon, dass seit ein paar Tagen die Rundfunkbehörden in einem Verfahren prüfen, ob solche Spots (die ja nicht bezahlt sind, sondern „Gegengeschäfte“ von des ORF Gnaden für fügsame Medien) rechtlich überhaupt zulässig sind.

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