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Die guten NGOs und unser gutes Geld

Es gibt viele Gründe, warum wir die berühmt-berüchtigte Transparenzdatenbank dringend brauchen. Von Josef Pröll seinerzeit euphorisch angekündigt, ist sie immer noch nicht Realität. Sie wird von allzu vielen Seiten hintertrieben, denn sie würde ein Ende der Doppel- bis Mehrfachförderungen aus dem Steuertopf bedeuten. Ein Hauptgrund, sie doch noch durchzusetzen, wären die NGOs.

Die Zeltlager, die sich die Innenministerin angesichts des enormen Flüchtlingsansturms zu errichten gezwungen sah und die niemand als etwas anderes als eine Notlösung ansieht, waren wieder einmal Grund für die Vertreter sämtlicher involvierter NGOs – allen voran die notorischen Kämpfer von Diakonie und Caritas - über die Ministerin im Speziellen und das Land im Allgemeinen herzuziehen.
Kein Angebot, leerstehende Klöster oder Gemeindesäle zur Verfügung zu stellen. Da hat man ja so seine Erfahrungen mit den (später für einige Zeit im Servitenkloster untergebrachten) Votivkirchen-Besetzern. Keine Alternative, nur Schelte.
Irgendwann fiel dann so ganz nebenbei der demaskierende Schlüsselsatz: Frau Mikl-Leitner soll endlich das Betreuungsgeld, das den NGOs im Flüchtlingsgeschäft ausgezahlt wird, erhöhen, dann wird sie keine Zeltlager brauchen.
Genau da sind wir: Die vielen guten Organisationen sind nur gut, wenn sie unser gutes Geld bekommen. Und trotzdem beißen sie, wann immer sich die Gelegenheit bietet, die Hand, die sie füttert. Sie sind ja „Nicht-Regierungs-Organisationen“, darum wird ihre Kritik oft als gewichtig wahrgenommen (zumindest medial). Wie sehr sie sich durch Steuergeld finanzieren, wird aber verschwiegen. Sie wissen immer, was gut, richtig, notwendig ist – und vor allem, dass ihre staatlichen Geldgeber immer alles falsch, unmenschlich, dumm machen.
Dabei fehlt immer noch jegliche Transparenz, welche Summen die Herrschaften von Caritas, Diakonie bis Greenpeace oder Zara einstreifen. Niemand hat den Überblick, wie viel aus welchen Quellen (Ministerien, Gebietskörperschaften) auf ihre Konten fließt.
Das wäre eine Aufgabe für den Finanzminister. Wenn schon nicht aus Budgetzwängen, dann doch wenigstens um dem Masochismus (oder ist es doch populistische Dummheit?) ein Ende zu setzen, dass man sich seine wildesten Kritiker als Fachminister auch noch selbst bezahlt.
Nicht, dass die meisten NGO’s nicht auch gute Geschäftemacher wären. Wie beispielsweise Global 2000, die Umwelt-NGO, die dem REWE-Konzern ihren Segen für das angebotene Obst und Gemüse gibt - gegen Bares, versteht sich. So erkauft man sich heutzutage das Zertifikat „umwelt- und klimabewusst“, ganz egal, was man wirklich macht. Ablass nannte man das zu Martin Luthers Zeiten.
Wie dem auch sei, der splendabelste Financier sind ungefragt wir alle. Ungefragt, ob wir diese Anliegen und die Doppelgesichtigkeit der NGO-Funktionäre überhaupt unterstützen wollen. Wirkliche Hochachtung für zivilgesellschaftliches Engagement könnten sie alle nur dann erlangen, wenn sie sich nicht mehr über undurchsichtige Mehrfachsubventionen, sondern nur aus freiwillig erbrachten Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanzieren würden. Aber das ist halt nicht so einfach wie sich am Steuergeld zu bedienen.
 

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