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Das Geld ist eine Ware

Die Europäische Zentralbank schleudert zusätzlich über eine Billion Euro hinaus. Eine unvorstellbare Summe. Das sind rund 3400 Euro pro Einwohner, vom Baby bis zum Greis. Das ist mehr, als Millionen Europäer als Pension erhalten. Im Jahr.

Mit dieser künstlichen Geldproduktion verletzt die EZB grob den EU-Vertrag: „Das vorrangige Ziel ist es, die Preisstabilität zu gewährleisten.“ Als automatische Folge werden Aktienkurse und Immobilienpreise weiter in die Höhe schießen. Viele Lebensmittelpreise ebenso. Das ist klassische Inflation, auch wenn zugleich Industrieprodukte aus Ostasien billiger werden. Auch wenn die Ölpreise stark gesunken sind.

Aber diese Vertragswidrigkeit ist nur die Oberfläche der Absurdität. Wer tiefer nachdenkt, muss eigentlich auch das oben zitierte Ziel der EZB selbst in Frage stellen. Denn was soll „Preisstabilität“ eigentlich heißen?

In Wahrheit ist nämlich jeder Versuch, Preise zu stabilisieren, ein massiver Verstoß gegen das einzige ökonomische Gesetz, das – ähnlich wie die Schwerkraft in der Natur – immer wirkt: das von Nachfrage und Angebot. Egal, ob man es als Wirtschaftsliberaler begreift oder als Planwirtschaftler ablehnt.

Dieses Gesetz macht Waren, Arbeit und Geld immer teurer, wenn sie verstärkt nachgefragt oder seltener angeboten werden. Und es macht sie immer billiger (=wertloser), wenn sie verstärkt angeboten werden. Wie jetzt eben das Geld. Oder das Öl. Dieses ist billiger geworden, weil mehr Öl gefördert wird, weil Autos weniger Sprit brauchen, weil Europa alternative Energien extrem subventioniert.

Wenn nun artifiziell Geld in Riesenmengen unter die Menschheit verstreut wird, dann erhöht das zwangsläufig die Nachfrage auch nach Öl. Daher müssten eigentlich die Global-Warming-Panikrufer an der Spitze der Kritiker der EZB-Gelddruckaktionen stehen. Aber Grün&Co waren halt noch nie von logischem Denkvermögen geplagt.

Es ist der Kern der großen Erfolgsgeschichte der Marktwirtschaft, dass sie die Preise frei nach oben und unten ausschlagen lässt. Und nicht zu regulieren oder stabilisieren versucht. Denn nur Preise transportieren die entscheidende Information: Gibt es zu viel oder zu wenig von einem Gut?

Was Geld ist, weiß keine einzige allgemeingültige Definition. Eindeutig klar ist nur, dass es sich wie eine Ware verhält. Wenn es davon viel mehr gibt, wird das Geld all jener wertloser, die etwas davon für Krisen, Lebensalter, Investitionen oder Nachwuchs gespart haben.

Die EZB bräuchte keinen gigantischen Hochhausturm, sondern die Entlassung der meisten Mitarbeiter. Sie sollte sich auf die Kontrolle von Geldfälschern beschränken, statt selbst Geld zu fälschen – ähnlich wie jene Fürsten des Mittelalters, die den Silber- und Goldgehalt der Münzen heimlich reduziert haben, um mehr Münzen erzeugen zu können. Das hat aber immer nur sehr kurzfristig funktioniert. Denn die Menschen („die Märkte“) sind ihnen immer bald auf die Schliche gekommen.

Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung „Börsen-Kurier“ die Kolumne „Unterbergers Wochenschau“.

 

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