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Die Freuden und Fallen der Teilzeit

Die Zunahme der Teilzeit-Arbeitsplätze ist wunderbar. Zwar hetzen Gewerkschaften, Feministen und manche Politiker dagegen. Aber sie liegen damit völlig falsch. Denn Teilzeit ist für viele Familien die ideale Lösung. Politik und Medien sollten nur endlich lernen, damit umzugehen – bei der Interpretation von Statistiken ebenso wie bei der Steuersenkung (wie immer die finanziert wird).

Die Vermehrung der Teilzeitarbeitsplätze ist schon deswegen positiv, weil laut Eurobarometer nur 12 Prozent der Teilzeitarbeitenden dies unfreiwillig tun, also lieber einen Volljob hätten (wie etwa Menschen nach einem Orchideenstudium).

Eindeutig hilfreich ist der Teilzeitjob:

  • für viele Mütter, die dadurch nicht in einer Doppelbelastung erdrückt werden;
  • für Familien, die keinen zweiten Vollverdiener benötigen, wo aber die Frauen neben einem eigenen Geld auch weiter Kontakt mit der Berufswelt und deren Entwicklungen haben wollen, (wodurch sie bei Größerwerden der Kinder wieder leichter in die Karriere einsteigen können);
  • und für Firmen, die Spitzenzeiten abdecken müssen (so arbeiten im Handel viele Frauen nur samstags, wenn die Väter die Kinder hüten).

Evident sind freilich die Probleme für jene Unternehmen, die eine kleine Mannschaft den oft rasch wechselnden Absenz- und Teilzeitwünschen von Müttern anpassen müssen.

Absurd wird der Teilzeittrend aber, wenn Ideologen mit den natürlich dadurch beeinflussten Statistiken zu argumentieren beginnen. Denn mehr Teilzeitarbeiter führen ja dort zu einem scheinbaren Rückgang der Durchschnittseinkommen: In den Statistiken scheinen ja nun deutlich mehr Menschen mit einem geringeren Einkommen auf. Jemand, der bisher Null verdiente und daher in keiner Einkommensstatistik aufschien, reduziert ab Arbeitsaufnahme automatisch den Einkommensschnitt aller Arbeitnehmer, obwohl er nun immerhin 700 oder 1000 Euro verdient.

Es ist absoluter Nonsens, daraus eine soziale Verschlechterung, eine echte Verringerung der Durchschnittseinkommen oder gar ein Reicherwerden der Besserverdienenden herauszulesen. Dennoch wurde das in den letzten Wochen oft getan. Selbst vom Sozialministerium, das es natürlich besser wissen müsste, aber das halt krampfhaft nach Argumenten gegen die „Reichen“ sucht.

Seriöse Studien dürfen natürlich immer nur das Entgelt pro Arbeitsstunde oder die Gesamteinkommen pro Familie vergleichen. Aber manche wollen halt nicht seriös sein. Obwohl – oder weil dann die Einkommensentwicklung der österreichischen Arbeitnehmer sehr gut dasteht. Nur hätten dann halt die Armutsrhetoriker kein Futter.

Auf noch etwas heißt es aufzupassen: auf die skurrilen Ideen, im Zuge der Steuerreform allen Arbeitnehmern im Niedrigbereich eine Negativsteuer zu zahlen. Das würde dann sofort zu einer drastischen Zunahme der Ein- oder Fünfstunden-Beschäftigungen führen, denn dadurch kommt man ohne viel Arbeit an das Geld aus der Negativsteuer heran. Das darf doch nicht der Sinn einer Reform sein – oder?

Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung „Börsen-Kurier“ die Kolumne „Unterbergers Wochenschau“.

 

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