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Arbeitsmarkt: die Wahrheit und die Frisur

Wenn man Regierungspropagandisten den katastrophalen Absturz Österreichs bei allen wirtschaftlichen Parametern, Indizes und Rankings während der letzten sieben Jahren vorhält, dann klammern sie sich immer nur an zwei Argumente. Erstens: „Daran ist ja nur die Krise schuld“; und zweitens: „Aber die Arbeitslosenzahlen sind doch hervorragend“. Beide Argumente sind verlogen, enthalten höchstens ein Körnchen Wahrheit.

Zur Krise: Über 90 Prozent der Staatsverschuldung haben überhaupt keinen Zusammenhang mit der Krise. Und außerdem ist die völlig falsche Euro-Politik – die jetzt sogar Ewald Nowotny als „Fehler“ einsieht – ja mit Mitwirkung Österreichs passiert. Wer ständig Sünder rettet, statt die Eigenverantwortung für schwere Fehler wirksam werden zu lassen, sollte sich nicht auf die teuren Folgen dieser Rettung auszureden. Denn Tatsache ist, dass Österreich und Euroland weit schlechter durch die Krise gegangen sind als der Rest der Welt (vielleicht mit Ausnahme Japans). Sie stecken noch immer tief in der Krise.

Die Arbeitslosenzahlen sind ebenfalls eine einzige Fiktion. Denn Österreich versteckt Joblosigkeit hemmungslos. Einerseits durch die sehr langen Studenten-Zeiten und andererseits durch einen extrem niedrigen Pensionsantritt. Besonders ärgerlich sind die ständigen Tricksereien des Sozialministeriums, die diese Wahrheiten verbergen sollen. So hat es jetzt sogar behauptet, dass der Pensionsantritt zuletzt um ein Jahr gestiegen sei. Das scheint aber nur dann so, wenn man das Reha-Geld aus der Statistik herausrechnet.

Seriös sind eigentlich nur Vergleiche der Beschäftigtenzahlen, also der Zahlen, wie viel Menschen einer bestimmten Altersgruppe arbeitstätig sind. Da sieht es in Österreich sehr ernüchternd aus. So liegt die Beschäftigungsquote in der Altersgruppe von 55 bis 64 bei 44,9 Prozent. In Schweden jedoch, das eigentlich für Linke immer ein sozialpolitisches Musterland war, liegt der Wert für die gleiche Gruppe bei eindrucksvollen 73,6 Prozent. Aber der Sozialminister sieht dennoch keinen Handlungsbedarf.

Die größten Probleme gibt es bei den Zuwanderern vom Balkan und aus der Dritten Welt. Diese sind zu mehr als zehn Prozentpunkten weniger beschäftigt als EU-Bürger. Besonders alarmierend – weil sowohl ein Sicherheits- wie auch ein soziales Problem – ist das bei Jugendlichen. Während österreichweit der Anteil der weder in Ausbildung noch Beschäftigung steckenden Jugendlichen weit unter dem EU-Schnitt liegt, ist er bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund viel höher.

Man muss daher vor allem bei Geringqualifizierten etwas tun. Dringend nötig wären: Reduktion der großen Attraktivität arbeitsloser Sozialeinkommen; spezifische Sprachausbildung schon im Vorschulalter; absoluter Stopp der Zuwanderung ungebildeter Menschen.

Aber das sind durchswegs Maßnahmen, gegen die irgendwelche Pressure groups agitieren. Da ist es doch viel einfacher, Statistiken schönzufrisieren.

Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung „Börsen-Kurier“ die Kolumne „Unterbergers Wochenschau“.

 

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