Am Wochenende war ich bei einer Kärntnerin zu Gast. Zum Nachtisch gab es köstlichen Käse. „Aber keinen aus Kärnten!“ Zuerst begriff ich gar nicht, was dieser Hinweis heißen soll. Bis mir die Aufregung der Woche einfiel. Worauf in mir mancherlei Vermutungen hochkamen.
Wir erleben offenbar wieder einmal einen typisch österreichischen Skandal, wie etwa einst beim Weinskandal. Die Tatsachen hinter der Aufregung sind jedenfalls extrem bescheiden. Es laufen ein paar Untersuchungen. Es gibt keinen einzigen Hinweis auf Gesundheitsgefährdungen. Es gibt lediglich einige Überschreitungen von Grenzwerten. Aber es gibt auch endlich wieder die Chance, dass Greenpeace aus dem Koma erwacht und sich als Hüterin unserer Gesundheit aufspielen kann.
Das alles wird von einigen Printmedien heftigst zum Zweck einer erhofften (aber nie eintretenden) Lesersteigerung genutzt. Sie wollen wieder einmal mit Angst Quote machen. Oder bin ich der einzige in Österreich, der noch nicht von Angst geschüttelt wird?
Vielleicht liege ich ja mit meiner Gelassenheit falsch. Aber das einzige, was mich vorerst bewegt, ist die amüsante Beobachtung, dass jetzt ausgerechnet ein grüner Landesrat zum Opfer haargenau jener Hysterie-Produktion wird, die sonst immer von den Grünen selbst zynisch in Gang gesetzt wird.
Die Welt ist voller echter Skandale und Verbrechen. Es würde daher vollauf reichen, wenn wir uns um die kümmern würden.
Viel mehr erzürnt als ein paar Grenzwertüberschreitungen und die Nichterhältlichkeit einiger Milchprodukte hat mich in den letzten Stunden zum Beispiel etwas ganz anderes, aus einem ganz anderen Land und aus einem ganz anderen Bereich. Das war ein absurder Prozess, der nie auch nur begonnen hätte werden dürfen. Der jedoch den Angeklagten monatelang schwerst belastet und auch vier Tage in Untersuchungshaft gebracht hat.
Diesmal geht es um einen Prozess in Zürich. Angeklagtes Opfer war der (mir sonst völlig gleichgültige) Schauspieler Karl Dall. Der 73-Jährige(!) war von einer 30 Jahre(!) jüngeren Journalistin beschuldigt worden, sie vergewaltigt zu haben. Was schon rein körperlich recht unwahrscheinlich klingt.
Dennoch wurde Dall angeklagt: Dabei hat diese Frau genau die gleichen Vorwürfe schon einmal gegen einen anderen Mann erhoben. Dabei hat sie schon mehrmals Prominente – darunter auch Udo Jürgens – als Stalkerin terrorisiert. Dabei bescheinigte ihr ein Gutachten „erotomane Wahnsymptomatik“.
Dieser Prozess hätte daher niemals begonnen oder gar bis zum Freispruch geführt werden dürfen. Von der U-Haft ganz zu schweigen. Aber offenbar gibt es auch in Zürich extrem problematische Staatsanwälte, die das Prinzip „Im Zweifel für den Angeklagten“ ins Gegenteil verkehren. Oder hängt das Ganze gar damit zusammen, dass der ja auch in anderen Ländern tobende Genderismus solche Exzesse auslöst? Dass also eine Frau, die einen Mann beschuldigt, in den Augen mancher Gender-Fanatiker immer im Recht sein muss?
Diese Tendenz ist für mich der wirkliche Skandal. Und nicht Kärntner Grenzwerte, die niemanden gefährden.
Noch viel klammer wird mir, wenn ich bedenke, wie oft solche Vorwürfe sehr wohl einen Mann hinter Gitter bringen können, wenn er nicht so bekannt ist wie Dall. Wo sich also naturgemäß auch kein Udo Jürgens als Entlastungszeuge melden kann, weil über den Prozess gar nicht berichtet wird.
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Wo sich also naturgemäß auch kein Udo Jürgens als Entlastungszeuge melden kann, weil über den Prozess gar nicht berichtet wird.
Recht so, Herr Unterberger!
Ein weiterer Skandal ist, dass unsere Medien, wie weiland im Ostblock, überhaupt nicht darüber berichten, dass die Absetzung des vormaligen ukrainischen Staatschefs Janukowitsch unter Verstoß gegen die ukrainische Verfassung erfolgte.
Der letzte Absatz gilt uneingeschränkt. Hast Du nichts in der Öffentlichkeit, was Dir helfen kann, dann bist Du der Willkür des 'Mainstreams' ausgeliefert, denn die Medien-Öffentlichkeit ist leider der 'Mainstream' und der scheut auch vor solchen Taten nicht zurück, pfui Teufel.
Zum Kärnter Milchskandal kann ich nur sagen, dass noch niemand weiß, wie sich die erhöhten Werte des Giftes auswirken, denn ich meine auch niedrigere Werte (also 'zulässige') werden auf Dauer die gleiche Wirkung zeigen wie erhöhte Werte auf begrenzte Dauer. Ich stehe auf dem Standpunkt nicht die Symptome zu bekämpfen, sondern die Ursachen. Ist unsere Gesellschaft wirklich so blöd das zu begreifen? Da werden hunderte Bauern ruiniert, statt die den Schaden verursachende Industrie zur Verantwortung zu ziehen, da werden die Menschen rebellisch gemacht. Ja, der Landesrat soll sich verteidigen müssen, wenn er daran Mitschuld hat oder die honorigen, politverhafteten, Industriellen (meist Geld für Genehmigung), die sollen die Suppe, die sie eingebrockt haben, auslöffeln. Können sie nicht, sind ja inzwischen ganz sicher pleite.
Daran geht unser Staat zugrunde, an Verantwortungslosigkeit. Oben, wie unten.
Der kärnter Giftskandal ist kein Giftskandal.
Er wurde von den Medien aufgeblasen. Ich habe viele solcher Lebensmittelskandale miterlebt, sie gehören zu meinem Tagesgeschäft, und haben alle denselben Ablauf.
Dieser Skandal wurde von den Bundespolitikern den Medien aufoktroiert, um den Griss-Bericht aus unserer Wahrnehmung zu nehmen. Der Griss-Bericht hat die Republik in ihren Grundfesten erschüttert, und damit unserer herrschenden Politik jegliche Legitimität genommen.
Doch unsere Politiker glauben durch Wahl legalisiert zu sein.
Carl Schmitt läßt mit "Legalität oder Legitimität" schön grüßen.
Blöde Frage: Sanktioniert nicht die Erhöhung der Auflage in allen Medien Lug und Trug? Mit fällt ad hoc sofort eine fast Gratis-Postille ein, in der nichteinmal das Erscheinungsdatum stimmt. Im ORF agiert unter vielen anderen "Redakteuren" ein Ed Moschitz genau nach diesem Muster [ausschließlich Quote zählt!] - und darf somit ungeniert öffentlich-rechtlich weitermanipulieren. Alle sieben relevanten Tageszeitungen Österreichs schreiben ein und denselben Schmus (vielleicht die eine mit mehr lateinischen Zitaten, dafür die andere mit vorderasiatischen); alle drei öffentlich-rechtlichen Fernsehsender bringen einen Nachrichten-Einheitsbrei. Metternich wäre heute in Österreich arbeitslos!
Noch ein OT, pardon.
Obwohl Ö pleite ist, leisten wir für das Klima 25 Mio. US Dollar. Die Abzocke ist unerträglich und wird punkto Klima nichts bewirken.
http://orf.at/#/stories/2257140/
Aber sind wir froh nur zahlen zu dürfen, für Klimaleugner fordert ein geistig Umnachteter die Todesstrafe.
http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article135182303/Wie-waers-mit-der-Todesstrafe-fuer-Klimaleugner.html
OT - Die Systemmedien leiden. Recht so. Die NZZ wird auch bereits dazu gezählt, ihr Chefredakteur ,Markus Spillmann, wurde an die Luft gesetzt. Vielleicht gibt´s bald einen zweiten guten Blog. :-)
http://www.unzensuriert.at/content/0016646-Zu-gro-spurig-NZZ-Chefredakteur-nach-Mediengipfel-Lech-abberufen
Warum die Kärntner Grenzwerteüberschreitungen mit dem Züricher Freispruch einer angezeigten Vergewaltigung in einem gemeinsamen Aufsatz nennen?
Grenzwerte sind eben einmal da, um "Grenzen" für die Verursacher zu setzen. Natürlich gibt es bei geringer Überschreitung nicht gleich dadurch verursachte Todesfälle, wie auch eine Brücke mit einem ausgewiesenen Maximalgewicht von 15 Tonnen nicht schon bei 16 Tonnen zusammenfällt. Tatsache ist, dass man diese Überschreitungen monatelang verharmlost hatte und auch jetzt noch völlig falsch reagiert. Der beteiligte Zementhersteller hat ein völlig falsches Krisenmanagement gezeigt und gibt daher der sensationslüsternen Medien (inkl. diesem Blog) weitere Nahrung in dieser Angelegenheit.
Ich erinnere da an eine Geschichte, welches sich vor einigen Jahren in den USA abgespielt hatte. Da wurden in einigen wenigen Flaschen des französischen Mineralwassers Perrier Glassplitter entdeckt. Diese Firma hat sofort sämtliche Lagerbestände in den USA zurückgerufen und mit großem Aufwand medienwirksam vernichtet. Anschließend wurde die Geschäfte mit frischer Ware beschickt und der Umsatz ist rapide angestiegen. Es gibt dazu eigene Agenturen, welche aus so einem geschäftlichen Minus ein Plus machen können.
Noch zu Zürich: es ist eine bekannte Tatsache, dass sich manche lebenslustige Damen von Prominenten mit viel Geld durch solche Anzeigen Geld erhoffen. Nicht nur Staatsanwälte und Richter sind da gefordert, auch Anwälte nehmen sich solcher Sachen gerne an, um zu Publicity und ggfs. auch zu Geld zu kommen.