Die Bundesheer-Blasmusik ist gerettet
23. Dezember 2014 15:12
2014-12-23 15:12:51
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:30
So sieht Sparen auf österreichisch aus. Die Koalition hat sich geeinigt. Es werden nicht so viele Kasernen zugesperrt und nicht ganz so viele Panzer außer Dienst genommen wie ursprünglich geplant. Es gibt mehr Geld für die Miliz. Aber vor allem: Alle neun Bundesländer behalten eine – wenn auch etwas verkleinerte – Militärmusik.
Es gibt aber keinen Ton dazu, wo statt dessen gespart würde. Die Musik ist in Österreich offenbar die für die Verteidigung wichtigste Einheit.
Damit haben sich wieder einmal die Landeshauptleute durchgesetzt, die halt gerne jeder eine „eigene“ Musikkapelle haben. Die immer nur das Geld anderer ausgeben, die mit verschränkten Armen den Bund in immer tiefere Schulden hineingleiten sehen. Und die Regierung kann sich gegen sie weiterhin nicht durchsetzen.
Selten hat sich die Notwendigkeit einer effizienten Landesverteidigung so deutlich gezeigt wie durch die Kriege 2014. Aber die Wünsche von Bürgermeistern (Kasernen) und Landeshauptleuten (Musik) erhöhen die Verteidigungsbereitschaft mit Gewissheit nicht.
Das ist offensichtlich ein Sieg der ÖVP gegen die schwer angeschlagene Faymann-SPÖ. Ein glaubwürdiger Verfechter der Notwendigkeit von Landesverteidigung UND Sparzwängen ist die ÖVP damit sicher nicht geworden. Sechs Panzer sind zwar ein Mini-Pluspunkt für die Landesverteidigung. Kasernen und Musikkapellen aber sicher nicht.
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Seit der preußische Militärmusikkomponist, Johann Gottfried Piefke, uns Österreichern nach einer verlorenen Schlacht am Marchfeld in Wien den Marsch geblasen hat, wissen wir, wie wichtig Militärkapellen sind. :-)
Die ganze Diskussion über Kasernenschließungen und Militärkapellen dient nur der Verschleierung der Tatsache, daß unser Verteidigungsminister und der Generalstab intensiv an der Schaffung eines Berufsheeres arbeiten.
Ungeachtet eines Volksentscheides setzen sie sich über den Willen des Souveräns hinweg. Aber das beobachten wir ja auf allen politischen Fronten.
Weil aber bald Weihnachten ist, und wir als österreichischer Souverän unseren Frieden haben wollen, lassen wir sie halt gewähren. Wohl im Bewußtsein, daß Blasmusikkapellen eine ureigenste Einrichtung unserer Österreichischen Identität sind. Und alle Zerstörer unserer Identität spätenstens an Blasmusikkapellen scheitern werden. :-))
Darum laßt uns den Weihnachtsfrieden genießen. Ich wünsche Euch allen ein ruhiges und besinnliches Fest.
Was wollen wir mit diesem Operettenstaat und dieser Operettenregierung mit dem Binnen I, die brauchen doch nur a 'Musi' und a Bier. Nur ja kein Heer, außer eben die 'Musi'.
Hilflos und ineffizient.
Sollen doch die Länder ihre eigenen Probleme selbst lösen, selbst die Steuern dafür einheben und machen wir, wie in der Schweiz, halt eine Bundesregierung, deren Aufgabe sicher die Landesverteidigung sein muss und heben wir halt Ländersteuern und Bundessteuern ein. Vielleicht schaffen wir es noch für 100,- Euro 120 Euro Steuern zu zahlen, damit unsere Politik und Beamten -Haute Volaute hoch leben kann.
Wie wäre es denn mit 1 General fürs ganze Land ?
Eine Frage, die mir bis jetzt niemand beantwortet hat und die wahrscheinlich niemand beantworten kann:
Wo liegt das Einsparungspotential bei der Militärmusik.
Das (beamtete) Kaderpersonal muss weiter beschäftigt werden.
Einsparung null.
Die Rekruten kommen in Zukunft nach der Grundausbildung nicht mehr zur Militärmusik, sondern zu anderen Einheiten.
Einsparung null.
Musikinstrumente kommen, soviel ich von meinen Musikern vernommen habe, inzwischen aus Landesgeldern und Blasmusikverbänden. Buskosten für Ausrückungen übernehmen die Landesblasmusikverbände.
Einsparung null.
Schon möglich, dass ein kleines Militär keine eigene Musik braucht, aber dann braucht sie auch keine hundert Generäle, deren Tages'arbeit' ein durchschnittlicher Beamter in 20 Minuten erledigen kann.
Wo also liegt das Einsparungspotential? Ich erwarte keine Antwort, denn die kann mir niemand geben. Österreichische Politik liefert außerdem nur merkwürdige und undurchschaubare Maßnahmen.
Nix ist mit "Ohne Geld ka Musi", jetzt heißt es "Ohne Geld a klane Musi" aber die gleich 9mal für jeden Landesfürsten!
Es ist kein Sieg für irgendjemanden, wenn man 2 desolate Kasernen den Dorfkaisern zuliebe am Leben erhält, eher wieder ein Beweis korrupter Mauschelei. Mein Sohn hatte gerade in Horn Grundausbildung - diese Ruine ist nur mit dem Bulldozer zu sanieren.
All diese politischen Alibihandlungen ändern nichts an der strukturellen Misere und an dem fehlenden Bekenntnis zu einer umfassenden Landesverteidigung durch die Politik (das Volk hat ja bereits ein klares Votum gegeben) - ganz im Gegenteil - es verschlingt nur sinnlos Geld , das woanders dringender benötigt wird.
Aber das Ganze ist ein Sittenbild einer korrupten Nomenklatura, die sich um das Votum der Bürger einen Dreck schert und aus Angst vor dem Zahltag die Exekutive handlungsunfähig macht.
Das Dienstrecht bei Bundesheer ist der wahre Kostentreiber - und da geschieht seit vielen Jahren nichts:
Ein jeder Offizier klettert auf der Karriereleiter bis zum Brigadier.
Ein jeder Unteroffizier klettert auf der Karriereleiter bis zum Vizeleutnant.
DA müsste es eine Änderung geben: Bei den Personalkosten.
Oder ist es wirklich so dass der Herr Minister Klug & die anderen Politiker gegen die allmächtige Personalvertretung (= Gewerkschaft Öffentlicher Dienst) im BMLV keine Chance haben?
Die Militärmusiker könnten wir uns locker leisten, würden nicht sinnlos Milliarden verschwendet werden.
Höchste Zeit den Politikern und Systemmedienfritzen den Marsch zu blasen.
Bitte ein wenig über die Grenze schauen, dort tut sich was.
http://www.pi-news.net/2014/12/bogida-spaziergang-mit-ehrenspalier/