Lange konnte man glauben, die Zeiten wirrer marxistischer Phrasendrescherei wären verblichen. Aber der FPÖ-Ball – und davor der Opernball – hat sie wiederbelebt. Die ersten Aufrufe zur Demonstration auch gegen den nächsten (meines Wissens noch nie rechtswidrig agierenden) FPÖ-Ball lassen nur noch einen Schluss zu: Das, was 1968 vielleicht pubertäres Herumgerede mit unverstandenen Schlagwörtern des 19. Jahrhunderts gewesen war, ist jetzt zum Gestammel seniler Demenz degeneriert. Auch wenn es aus dem Mund junger – meist deutscher – Studenten kommt.
Einige wörtliche Kostproben aus den Demo-Aufrufen der „autonomen, antifaschistischen“ Plattform „NOWKR“:
- „Die historische Genese des Kapitalismus und des Staates gehören zur blutigsten Epoche der Weltgeschichte".
- „Patriarchale Gewaltverhältnisse waren für die Herausbildung kapitalistischer Herrschaft konstitutiv, diese tradieren und transformieren sich bis in die Gegenwart."
- „Auch wenn der Kampf gegen Rechte und ihre Ideologien in erster Linie ein antikapitalistischer sein muss, ist es sinnvoll und wichtig, sie konkret in ihren Handlungsmöglichkeiten einzuschränken. Hierbei von Militanz Abstand zu nehmen, erscheint in Anbetracht der beständig herrschenden und anwesenden Gewalt absurd."
Aus dem wirren Gerede wird nur eines klar: Es wird wieder „Kampf“, „Einschränkung der Handlungsmöglichkeiten“ und „Militanz“ geben. Also Gewalt. Wenn das keine gefährliche Drohung und voll beabsichtigter Rechtsbruch ist, was bitte dann? Eine korrekte Justiz müsste daher auch jetzt schon einschreiten. Solche Homepages sind gesellschaftlich genauso kriminell wie andere mit kinderpornografischem oder neonazistischem Inhalt. Je öfter jemand von „Antifaschismus“ lallt, desto sicherer ist er selber faschistisch.
Damit aber stehen auch SPÖ, die (noch immer von Zwangsgeldern aller Studenten lebende) ÖH und die Grünen noch mehr als letztes Jahr vor der Frage, ob sie bei solchen Aktionen wieder in irgendeiner Weise mittun wollen. Oder ob sie endlich den Charakter haben, sich laut und deutlich von den linksfaschistischen Perchtenläufen und Räuber-und-Gendarm-Spielen mit kriminellen Intentionen zu distanzieren. Das können sie aber nur dadurch, dass sie nicht einmal „zufällig“ am gleichen Abend zu Kundgebungen aufrufen; dass sie den Chaoten weder auf Homepages noch anderswo wie in den letzten Jahren Hilfestellung geben.
Heuer kann niemand mehr so tun, als ob das nur wirre Worte wären. Diese Gruppen haben inzwischen ihre Ankündigungen schon mehrmals schwer verbrecherisch umgesetzt, auch wenn nicht immer die konkreten Täter gefunden werden konnten. Aber deswegen gibt es ja den Paragraphen des Landfriedensbruchs, der eine kollektive Verantwortung spezifiziert. Und moralisch wie politisch macht sich jedenfalls jeder klammheimliche Sympathisant genauso schuldig wie all jene Großväter, die in den 30er Jahren die Gewaltaktionen und Aufmärsche der Nazi bagatellisiert haben.
Letztlich entspringen diese Aggressionsakte und der damit verbundene Hang zur Einschüchterung immer der gleichen kranken Lust an der kollektiven Gewalt wie bei den Schlächtern des Islamischen Staates. Wie schön muss doch für schlichte Gemüter Prügeln für irgendein diffuses ideologisches Ziel sein. Oder wenn gar das Blut spritzt. Oder wenn man wieder einem jüdischen Juwelier die Fenster einschlagen kann. Wie letztes Jahr in Wien.
PS: Würde man das oben zitierte Geschwafel ernst nehmen, dann müsste man eigentlich fragen, warum ausgerechnet die den Ball veranstaltende FPÖ als „kapitalistisch“ attackiert wird. Wo doch die FPÖ in den letzten Jahren – leider – immer stärker auf Distanz zur Marktwirtschaft gegangen ist und sich roter und grüner Lizitationspolitik angeschlossen hat. Wo doch mindestens drei andere Parlamentsparteien „kapitalistischer“ sind als die FPÖ. Aber es ist wirklich schade um jede Minute, in der man das Gestammel intellektuell ernst nehmen würde.
PPS: In einer Hinsicht trägt die SPÖ jedenfalls jetzt schon Mitschuld: Sie ist schuld daran, dass sich die Zahl deutscher Studenten (der in den meisten Fällen eher schwachbrüstigen Qualität) in Österreich versechsfacht hat. Sie verhindert Studiengebühren, sie verhindert wirksame Zugangsbeschränkungen.
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Der Begriff "Ewiggestrige" war eine gewisse Zeit für Altnazis reserviert.
Längst kann der Begriff auf alle angewendet werden, die sich nach einem starken Mann sehnen, sei es nun ein Adolf oder ein Josef.
Der Ausdruck "Faschismus" wurde von Josef Stalin geprägt, um den Sozialismus stärker vom Begriff des Nationalsozialismus abzugrenzen. "Faschisten" waren ab den Dreißigerjahren definitiv alle Menschen außerhalb des Kommunismus. Damit ist klar festgeschrieben, dass "Antifaschisten" historisch und formal nichts anderes als Kommunisten sind.
A.U. hat Recht, wenn er die verbalen Absonderungen der Antifa bzw. der NOWKR als wirres Gerede bezeichnet. Die Zeiten haben sich geändert. Es sind im letzten halben Jahrhundert (also nach den 68ern) neue Probleme aufgetaucht (ministeriell verordneter Niedergang des Bildungswesens), neue Fragen (wie lösen wir die Schuldenkrise?), neue Ideen (nur neue Freiheiten helfen uns aus der Vorschriftenkrise eines Bevormundungsstaates zu entkommen), neue Techniken (Internet, Gentechnik, Raumfahrt) und andere Kategorien.
Nur die 68er und ihre Epigonen labern immer noch ihr Politologengeschwurbel herunter und sprayen ihre dämlichen vorgestrigen Parolen an Wände oder stellen sie ins Internet. Sie kündigen Gewalt an und SPÖ und Grüne wissen jetzt schon, wer an den Ausschreitungen schuld sein wird: die Polizei.
Ich habe diese Politgeisterbahnbetreiber, diese linken Perchten und ihre saudummen Sprüche satt bis Unterkante Oberlippe.
Das einzige, was mir klammheimliche Freude bereiten wird, sind die unfreiwillig kabaretthaften Auftritte der ORF-Sprecher, die uns erklären werden, wer an den kaputten Fensterscheiben schuld ist.
Diejenigen, die sie eingeschmissen haben? Natürlich nicht.
Denn wie heißt es so schön bei den Ewiggestrigen? „Patriarchale Gewaltverhältnisse waren für die Herausbildung kapitalistischer Herrschaft konstitutiv, diese tradieren und transformieren sich bis in die Gegenwart."
Die Depperten sterb'n net aus genauso wia de eing'spritzt'n link'n Nudlaug'n, Oida.
Wechsln ma liaber des Thema, Oida, sunst werd i depressiv.
Schiab ma no a 17er Blech umma. [längeres Schweigen].
PS: Das zitierte 'Geschafel' nicht ernst nehmen.
Ich nehme es sogar sehr ernst und würde als Verantwortlicher Staatssicherheitsdienst jedem Gewaltaufruf sofort nachgehen, genau, wie jeder Nazistischen Seite.
Solange diese Antidemokraten demonstrieren ist das OK, aber wenn Aufrufe zu Zerstörung und Gewalt auftauchen und ausgeführt werden, so ist Feuer am Dach und einzuschreiten.
Argumentativ kann ich nur sagen Ideologie = Idiotie.
" Ja, ich war militant und es tut mir leid. "
Dieser Satz genügte dem deutschen Außenminister JOSCHKA FISCHER, nachdem
er von Medien, schwer gewalttätigen Straßenkampfes und schwerer Körperverletzung an einem Polizisten überführt wurde.
Er blieb fortan, von Justiz gar nicht und Medien kaum angefochten, im Amt.
In seinem PPS macht A.U. die SPÖ für die Gewaltberitschaft linker " Studenten "
mitverantwortlich.
Ich denke, daß sowohl politische Leitlinien sozialistischer Parteinen, als auch deren Sprachgebrauch sicher nicht aus deren Basis ( aus dem Volke ), sondern eher aus intenationalen " Denkwerkstätten " kommt.
° Schon in den frühen 60er Jahren, also lange vor den Revolten 1968 in Paris
hörte ich in München vor mehreren Hochschulen, von unterschiedlichen, sehr eloquenten Agitatoren dieselben Parolen und Formulierungen, welche nach 1968,
in allen Medien jahrelang allgegenwärtig waren.
Die selben Sprüche, von Flensburg bis Bozen, Signale spontanen Aufstandes?
° Der bullige deutsche SPD-Minister Gabriel verkündete als zentrale Bedingung für eine Regierungsbildung: DOPPELSTAATSBÜRGERSCHAFT FÜR TÜRKEN.
Welches Interesse sollten, die immer noch mehrheitlich autochthonen, SPD-
Wähler an dieser Koalitionsbedingung damals haben?
Ich denke, die Bürger Deutschlands haben ganz andere Sorgen und kapieren sehr wohl die künftigen Gefahren türkischer Doppelstaatsbürgerschaften.
"Hierbei von Militanz Abstand zu nehmen, erscheint in Anbetracht der beständig herrschenden und anwesenden Gewalt absurd."
Dieser Satz wird noch an großer Bedeutung gewinnen in kommenden Jahren.
Zahlreiche sehr gute österreichische Studenten wandern leider ab, viele weniger gute Studenten kommen aus Deutschland nach Österreich. Und - nicht zu vergessen - eine beträchtliche Zahl mittelmäßiger Professoren erhalten bei uns ein recht gutes Auskommen.
Eines zuerst: Diesmal würde ich meine Sternderl gerne dem Blogmaster geben!
Ich dachte immer, man bezeichnet solche Verwirrte, Gewalt verherrlichende Geistesgestörte als Haßprediger. Sogar die EU (und das heißt wirklich was) ist diesbezüglich aufgewacht. Aber wenn es gegen „RECHTS“ geht, dann sind die Augen unserer Justiz rot unterlaufen und daher blind: Giftgas, Bomben, Frauenschändung -> wen kümmert’s. Schuld ist einzig das Opfer! Klassenjustiz a la 1968 eben!
Was bei PPS - warum wohl? -fehlt:
"In einer Hinsicht trägt die wertkonservative VP jedenfalls jetzt schon Mitschuld, weil sie allen roten Untaten beifällig grinsend zuschaut".
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