Die europäische Planwirtschaft
02. November 2014 01:19
2014-11-02 01:19:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 2:30
Die jüngsten Beschlüsse des EU-Gipfels zeigen es dramatisch: Das einst marktwirtschaftliche Europa ist heute total planwirtschaftlich. So wie sich einst die kommunistische Welt mit Fünfjahresplänen komplett in den Abstieg manövriert hat, tut das jetzt die EU mit ihrer Energieplanwirtschaft. Die EU-Regierungschefs glauben allen Ernstes, von oben dekretieren zu können, dass irgendwelche Energieerzeugungsformen in der Zukunft 27-, 30- oder 40-prozentige Anteile haben.
Über diese absurde Hybris könnte man ja lachen - und außerhalb Europas lacht man ja auch -, hätte sie nicht katastrophale Schäden für europäische Arbeitsplätze und Unternehmen. Energie ist ja jetzt schon in Europa viel teurer als im Rest der Welt. Was die Hauptschuld daran trägt, dass Europa seit der populistischen "Energiewende" weit hinter der Entwicklung sämtlicher anderer Weltregionen zurückgefallen ist. Dieser Grund des Abstiegs wird nur von den meisten Medien verschwiegen, weil diese ja selbst diese Energiewende verlangt haben.
In Wahrheit kann man Energieerzeugungs-Prozentsätze genausowenig prognostizieren oder gar bürokratisch-politisch diktieren wie die langfristige Entwicklung von Börsenkursen oder des Wetters. Gerade im Energiebereich sind solche Langfristschätzungen völlig falsch. Man denke nur an die einstigen Traumziffern des Clubs of Rome, die allesamt total daneben waren. Die Rohstoffe sind nicht nur nicht weniger geworden (oder gar versiegt), sondern dank neuer Abbaumethoden rapid mehr geworden. Und diese neuen Methoden sind wieder nur durch bessere Preise sinnvoll geworden.
Das heißt eben nicht, dass die neuen EU-Prozentsätze zu hoch oder zu nieder wären. Man denke nur an den rasanten Verfall der Preise für Solarenergie. Wissenschaft und Technik machen da schon heute vieles sinnvoll, was vor zehn Jahren völlig undenkbar gewesen ist. Freilich lässt sich das auch nicht linear extrapolieren.
Es steht nur ein einziger Zusammenhang fest: Der Energieverbrauch hängt nur vom Preis ab. Wenn dieser in Europa - wie schon jetzt - höher ist als im Rest der Welt, dann werden energieabhängige Arbeitsplätze weiter in rapidem Tempo aus Europa abwandern. Und wenn Energie hier billiger ist, dann werden die Arbeitsplätze hier entstehen. Alles andere ist Nonsens. Denn die prekären Jobs der Spendenkeiler von Greenpeace und anderen grünen Vorfeldorganisationen werden nicht so rasch zunehmen, das sie diesen Verlust an Jobs und Wertschöpfung ausgleichen könnten. Und selbst wenn die Klima-Paniker recht hätten, kann Europas kleiner Anteil am Weltenergieverbrauch keinerlei Klimarelevanz haben.
Das besonders Bestürzende: Europas Regierungschefs beschließen so etwas unmittelbar nach einem Wahltag, vor dem sie geschworen haben, mit ihrer Regulierungswut aufzuhören. Dieser jüngste Beschluss wird ja nun zwangsläufig noch einen Tsunami an weiteren Überregulierungen auslösen, gegen den die Glühbirnenverordnung nur ein mattes Lüftchen war.
Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung „Börsen-Kurier“ die Kolumne „Unterbergers Wochenschau“.
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Als früherer glühender Europäer bin ich zu einem entschiedenen Gegner dieser EU geworden. Weg mit den Bürokraten, weg mit den Umverteilungsprofiteuren, weg mit dieser Nomenklatura!
Weg von politisch-staatlich erzwungener Gesellschafts"verbesserung", die Gesellschaft wird sich selbst im Rahmen der menschlichen Natur verbessern.
Wieder hin zu wenig regulierter Marktwirtschaft, wenig geknebeltem Unternehmertum und abgespeckter transparenter Gesetzeslage.
Wir brauchen eine Politik der Freiheit, Eigenverantwortung, Initiative und Stärke.
Permanente Orientierung nach unten und verordnete, sehr einseitig gelebte "Toleranz" machen uns schwach und bewirken letztlich das Gegenteil von dem, was beabsichtigt war.
"Kampf den Monopolen!" forderte Karl Marx und die Sozis meiner Jugend. Heute, an der Macht Angekommen, schaffen sie selbst Monopole. Die EU ist eine teuere Betrugsgesellschaft, welche die US-Hegemonie unterstützt.
Es ist gut, dass es das Unterberger-Diskussionsforum gibt.
Manchmal werden aber hier Themen behandelt und dabei Behauptungen ohne Quellenangabe genannt. Dies ist zwar bei vielen Journalisten durchaus üblich, dabei besteht aber die Gefahr, dass manches übertrieben und persönliche Meinungen, Vermutungen, Befürchtungen und Hypothesen zu "Fakten" vermischt werden. Es gab im 19. Jahrhundert sogar einen Usus, dass in Zeitungen streng zwischen den Tatsachen und den anschliessenden Kommentaren durch verschiedene Schriftarten (z.B. kursiv) unterschieden wurde.
In diesem Fall fand ich keinerlei Bestätigung, dass die EU den einzelnen Ländern Anteile der Energiegewinnungsquellen bindend vorschreibt bzw. bei Nichteinhaltung sogar Strafen verhängt. Bisher hat die EU-Kommission bzw. der frühere zuständige Kommissar Oettinger immer Empfehlungen "verordnet". Beim jüngsten EU-Gipfel wurde lediglich der sehr umstrittene Emmissionshanadel neu geregelt und als "Ziele" für die Erzeugung von erneuerbarer Energie 27 statt der bisherigen 30 % genannt (siehe z.B. http://kurier.at/politik/eu/bruessel-eu-gipfel-zu-klima-ebola-und-ukraine-krise/92.647.334 oder http://diepresse.com/home/wirtschaft/energie/4195511/EUGipfel_Klimaziele-bis-2030-stehen-fest ). Sicher gibt es auf einer EU-Seite auch den offiziellen Wortlaut der Beschlüsse.
Mir wäre es oft lieber, wenn bei berechtigten Missständen die Originalquellen (= Internetlinks) genannt werden, wo man sich aufgrund des Ursprungtextes auch selbst eine eigene Meinung bilden kann.
OT---aber eine löbliche und sehr gelungene Aktion der Freiheitlichen:
"Protestkundgebung der Wiener Freiheitlichen gegen Drogenzentrum Alsergrund"
http://www.unzensuriert.at/content/0016431-Protestkundgebung-der-Wiener-Freiheitlichen-gegen-Drogenzentrum-Alsergrund
Bravo, Johann GUDENUS!
o.T.
Wird man einst sagen können, wir hätten nichts gewusst? ;-)
http://www.pi-news.net/2014/11/die-metamorphose-des-bilal-yusuf-mohammed-alias-franck-ribery/
Es ist nicht zu fassen, mit welcher Unwissenheit, um nicht stärkere Worte zu gebrauchen, Unverfrorenheit, Präpotenz und mit gleichzeitig voll gestrichener ... vor Medien und Greenpeace & Co. unsere Politiker agieren. Der Hinweis auf die seinerzeitigen starken Sprüche des ach so gescheiten Clubs of Rome sind nicht genug zu unterstreichen, wenn auch diesbezüglich sowohl Politiker wie Medien volles Schweigen bewahren.
Wiohin hat sich, auch auf diesem Bereich, Europa hineinmanövriert?
Hab dem stv. Handelskommissar gesagt, es gibt zu viele Profiteure in dieser rechts- und vertragsbrechenden EU.