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Social Media: Flower Rain und Shit Storm

Besonders mehr oder weniger Prominente posten in den neuen Medien mit gemischten Gefühlen. Diese Ambivalenz ist inzwischen zur Angst ausgewachsen. Sie bezieht sich auf die Entscheidung, die eine oder andere Aussage oder ein spezielles Bild in die Unendlichkeit des Cyberspace zu entlassen. Der Grund ist, dass sich eine spezielle Kultur des gegenseitigen Hochlebenlassens vor allem in journalistischen Insiderkreisen entwickelt hat.

Penibel werden Likes gegeben und gezählt, man ist stolz auf die Zahl der Follower und Facebook-Freunde, die man hat. Ja, man kann von einer gewachsenen Cybersubkultur sprechen, die mehr oder weniger unter sich bleiben will und inzwischen auch bleibt. Das Social Media-Portal Twitter mit der Einschränkung für die Anzahl der Zeichen, die gepostet werden dürfen, hat ein Sonderzeichen, welches im Sinne von „pars pro toto“ gleich für einen ganzen Inhalts-Cluster steht. Die auf Twitter praktizierte Kommunikationskultur kontrastiert sich deutlich mit jener Art der Veröffentlichung, die auf Facebook praktiziert wird. Intellektuelle und die, die sich dafür halten, finden sich auf Twitter, die anderen und viele mehr haben eine Facebook-Adresse, wo sie locker und flockig ihre beliebten Bilder und tiefsinnigen Texte unter die Freunde bringen.

Ist das eine Portal auf Selbstpräsentation ausgerichtet, steht Twitter für Dialog oder Monolog im Posten von Standpunkten oder polemischen Statements, die im Sinne von unterschwelligen Mobbings subtil wirken. Mit einem Augenzwinkern werden oft gezielt verbale Hiebe gesetzt, was den Angesprochenen zur Replik auffordert, die oft auf Grund der Vielzahl von Meldungen hinterher hinkt und die gewünschte Wirkung verfehlt. Sicher gibt es wirksamere Strategien, den einen oder die andere auf dieser Plattform bloß zu stellen. Und damit wären wir bei der Praxis eines subtilen Shitstorms, der von den Akteuren nicht so gesehen wird.

Flowerrain oder Shitstorm, das ist bei dieser Betrachtungsweise nicht die Frage. Denn ab wie vielen negativen Postings ist von einem Shitstorm und ab wie vielen Cyberschmeichelein von einem Flowerrain zu sprechen? Die Polarisierung in Form von Flowerrain und Shitstorm ist, wie man als Medienkenner weiß, eine künstliche, die als Trittbrett-Thema für die anderen Medien wie Print (Yellow Press) und TV (Adabei- und Seitenblicke-Formate) fungiert.

Eine spezielle Form, den einen oder die andere auf den Pranger oder auf ein Podest zu stellen, scheint einen gewissen Reiz auf die Internetgemeinde auszuüben, besonders auf jene, die von sich selbst so eingenommen sind, dass sie, wie einst die römischen Kaiser, mit dem Daumen auf oder ab zeigen.

Dr. Franz Witzeling, Psychologe und Soziologe

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