Die Männer wählen rechts, die Frauen links. Die Älteren wählen die Regierungsparteien, die Jungen Blau oder Grün, und das je nach Geschlecht unterschiedlich. Das haben die jüngsten Europawahlen in Österreich massiv gezeigt. Wir lernen: Das Wahlverhalten geht immer mehr quer durch die Familien.
Natürlich gibt es nach wie vor jene Familien, wo die Töchter und Söhne wie die Eltern wählen. Es gibt die Paare, wo Männer und Frauen dieselbe Partei wählen. Aber so oft wie noch nie haben sie das bei den EU-Wahlen eben nicht mehr gemacht.
Würden beispielsweise nur die jungen Männer wählen (unter 30), lägen die Freiheitlichen schon weit voran. Während ihr Anteil bei den jungen Frauen nur halb so groß ist. Und bei den Frauen über 60 liegt die SPÖ uneinholbar in Führung.
Das kann man nun positiv wie negativ sehen. Positiv ist sicher, dass das Wahlverhalten nur noch bei einer kleinen Minderheit der Wähler automatisch das der Familie ist. Jeder macht sich offensichtlich selbst eigene Gedanken und wählt nicht mehr einfach das, was die Familie immer schon gewählt hat.
Man kann noch weitergehen und das bei den EU-Wahlen gezeigte Wahlverhalten in die Zukunft extrapolieren. Dann würden die Grünen die Sozialdemokraten ganz eindeutig als Partei der Linken ablösen, die Freiheitlichen auf der politischen Rechten die Volkspartei. Das erfüllt zwar ÖVP wie SPÖ mit Panik. Aber funktionierende Gegenrezepte haben sie dennoch keine gefunden. Weder hilft die Umarmung (wie sie die SPÖ bei den Grünen versucht), noch die Ausgrenzung (welche die ÖVP seit einigen Jahren bei den Freiheitlichen wieder praktiziert). Lediglich die Schüssel-Umarmung für Jorg Haider hat funktioniert – weshalb die Freiheitlichen seither lieber lebenslang in Opposition bleiben.
Extrapolationen entsprechen aber nur sehr selten der Wirklichkeit. Menschen werden im vierten Lebensjahrzehnt viel konservativer. Womit sich oft auch ihr Wahlverhalten ändert.
Und noch ein zweiter Faktor sollte vor Extrapolationen warnen: Blau wie Grün sind (meist) Oppositionsparteien. Sie sammeln daher viele Proteststimmen. Sobald sie aber einmal zeigen müssen, ob sie auch regieren können, ist fast überall wieder ein starker Rückgang der bisherigen Protestparteien zu beobachten. Oder sie werden unglaublich rasch zu Systemparteien.
Aber natürlich: Nirgendwo können Schwarz und Rot ewig regieren. Jede Partei ist auch wieder abwählbar. Sonst nehmen Ermüdung, Erneuerungsunfähigkeit und Korruption überhand. Das Abwählen-Können ist ja überhaupt der wichtigste Kern der Demokratie. Wer das in Österreich als undenkbar bezeichnet, ist in Wahrheit ein Gegner der Demokratie. Dennoch halten viele Rot-Schwarz für ewig zum Regieren verpflichtet.
Besonders gilt das Phänomen der Ermüdung für jene Gruppierungen, die wie die deutschen Freidemokraten einmal links, einmal rechts mitregieren, ohne jemals von der Macht zu lassen. Irgendwann sind sie dann aber am totalen Ende. Ähnlich ist es etwa auch den italienischen Christdemokraten ergangen, die scheinbar ewige Regierungspartei waren, bis sie dann total zerbrachen. Und immer mehr prophezeien auch der Wiener SPÖ das weitere Zerbröckeln, den Gang in die Opposition.
Das Negative an diesem bei den Europa-Wahlen besonders deutlichen Trend: Man kann in 98 Prozent der politischen Entscheidungen keine für Männer und Frauen andere Politik machen. Straßen, Währungen, Steuern, Bedrohungen von außen, Sicherheit auf den Straßen, Bahnen, Konjunktur und noch tausenderlei andere Dinge: Da gibt es keinen Unterschied zwischen einer Politik der Männer und einer der Frauen.
Aber offensichtlich gelingt es den Spin-Doctoren, in den Wählern massive Unterschiede zu projizieren. Anders wäre das unterschiedliche Verhalten der Gerschlechter nicht zu erklären.
Das Pensionssystem hingegen hat in einer zentralen politischen Frage einen klaren Unterschied zwischen den Interessen der Alten und jenen der Jungen. Denn das gegenwärtige System lässt sich nicht aufrechterhalten. Das wollen aber die Pensionistenvertreter möglichst lange verhindern. Aber auch da machen interessanterweise die „jungen“ Parteien Blau und Grün keine Politik für die Jungen, indem sie es wagen würden, am Pensionssystem zu kratzen. Das trauen sich eigentlich nur die Neos. Blau und Grün hingegen machen keine wirkliche Politik für die Jungen. Sie sind aber dennoch erfolgreich. Denn sie sind anders als die Partei, die Väter und Mütter wählen. Auch wenn diese im vorigen Jahrtausend oft selbst schon einmal Grün oder Haider gewählt haben.
Daher überleben wider vielen Erwartungen – die auch in diesem Blog geäußert wurden – die Grünen als Partei. Denn eigentlich sind die 68er, also das einstige Grünpotential, heute schon überwiegend in Pension. Trotzdem haben die Grünen sehr wenig Wähler bei den Älteren, also den ehemaligen 68ern. Aber sie haben sehr starke Unterstützung bei den jungen Mädchen. Sie mussten ja fast nirgendwo regieren. Und wirken daher noch unverbraucht.
Freilich: Beim allergrößten Teil der Menschen haben Alte wie Junge, Männer wie Frauen durchaus gleich gewählt: Nämlich dort, wo niemand zur Wahl gegangen ist. Nur werden die Nichtwähler in der Gesellschaft halt kaum beachtet.
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Ich glaube grundsätzlich keiner Veröffentlichung über das Wahlverhalten bestimmter Gruppen.
"Frauen wählen links ..." scheint mir genauso hinterfragenswert wie einst die oft gehörte Propaganda, vor allem Intellektuelle würden links wählen ...
Gewalttäter sind angeblich rechtsradikal obwohl es Linksradikale sind die in Wien immer wieder zeigen wie sie organisierte Gewalt ausüben.
Hausfrauen wurden stets als dumm, ungebildet, abhängig dargestellt im Gegensatz zur erwerbstätigen Frau die stets als eine unabhängige Karrierefrau gezeigt wurde (auch wenn sie die gleichen Tätigkeiten ausübte - halt in einem fremden Haushalt und fremdem Mann abhängig).
Die Kärntner wurden medial als dumm und ungebildet hingestellt solange sie mehrheitlich FPÖ wählten. Die gleichen Wähler sind schlagartig gebildet und werden nicht mehr diffamiert wenn sie links wählen ...
Eine sehr löbliche Beschreibung des Wahlverhaltens, da möchte ich doch eine etwas andere Darstellung einbringen.
Spätestens wenn man dreißig wird ist man in der Arbeitswelt, ohne damit sagen zu wollen, dass die Menschen deshalb auch einer echten Arbeit nachgehen.
Ist man jünger, so will man etwas zum Positiven verändern, ist man älter geht es um Besitzstände. Ist man jünger so hat man kein Haus (und damit kaum Schulden), keine Kinder, keinen Ehepartner, keine sozialen Verpflichtungen (welche meist nur einfach teuer sind) man kann also leicht moralische Werte vorschieben. Ist man älter, hat man all dies und trägt eine ordentliche Verantwortung. Jede Änderung ist daher Gift.
Entsprechend das Wahlverhalten. Die Jüngeren wollen die Welt retten, die Älteren nur einfach die Schulden abzahlen, die Kinder durch die Schule bringen, dabei noch halbwegs gut leben und etwas Sicherheit im Bezug auf die Pension haben
Die Jüngeren (miss-)brauchen daher den Staat um andere zu Zwingen die Welt zu verbessern. Die Älteren (miss-)brauchen den Staat um andere zu Zwingen die Welt so zu erhalten, wie sie gerade ist.
Leider fehlt den jungen Weltverbesserern noch jede Erfahrung und Bildung, daher wählen diese lauter schöngeistige sozialistische Wunschträume.
Leder sind die Älteren so in der ‚Mühle’ drinnen, dass sie kaum mehr über den Tellerrand hinausschauen können.
"Die Männer wählen rechts, die Frauen links."
Damit ist die Erklärung gefunden, warum die Linken daran interessiert sind die Geschlechterrollen aufzuheben, den Mann in der Öffentlichkeit so weit zu "verweiblichen", daß keine primären Unterschiede mehr feststellbar sind und ROT-GRÜN endlich die heißt ersehnten absoluten Mehrheiten erzielt. ;-)
Dann sind sie ja am richtigen Weg mit ihrem Medienhype um die Wurst, die Pornoplakate sowie den dazupassenden Nacktparaden.
Wer wird sich da um die Zukunft, oder gar um eine Pension Sorgen machen, wenn einem die Gegenwart derart viele Möglichkeiten bietet, einem ausgiebigen Hedonismus zu frönen?
Ansonsten müßten die Jungen angesichts des krachenden Pensionssystems längst auf die Barrikaden steigen. Aber lieber jagen die Linkschaoten auf völlig sinnlosen Gewaltdemos irgendwelchen Nazi-Hirngespinsten nach, die ihnen zur Ablenkung von den wahren Problemen von einer selbsternannten Antifa-Bewegung (= ein Überbleibsel der 68er) eingeredet werden!
Kein Wunder, daß sich eine Vielzahl von Wählern gegen diese politische Entwicklung mit Verweigerung der Stimmabgabe wehrt, denn offensichtlich ist sie angesichts der noch immer viel zu hohen Zugewinne bei den Grünen kaum aufzuhalten!
Die SPÖ hat ein Rezept gefunden ihre absterbende Klientel durch junge Einwanderer zu ersetzen. Das wird uns noch teuer zu stehen kommen!
Nun, ich habe auch in meiner großen Familie keinen wirklichen Überblick auf deren Wahlverhalten; einer meiner Söhne ist ein Wertbürgerlicher wie ich, einer ein "Edel-Linker" einer (der Unternehmer) politisch total wurschtig; die Tochter schwankt je nach Sympathie zum Spitzenkandidaten!
Die sieben inzwischen wahlberechtigten Enkel: total durcheinander, teilweise leicht grüngetönt, eher wurschtig!
Und das bei einem erzschwarzem Familien-"Chef" !!!
Ich kann mir persönlich eigentlich keinen echten Vorwurf machen, außer, dass
mein "Retro"-Vorbild anscheinend für den "Nachwuchs" keine erkennbaren Anreize mehr fürs "Nachmachen" auslöst!
Nun, das ist der Lauf der Welt: alte Traditionen und Wertvorstellungen verlieren ihre "Leuchtkraft", neue - nicht immer bessere - treten an ihre Stelle, verändern Strukturen und Lebensgewohnheiten der Menschen!
Wir Bürgerliche spüren das am schmerzlichsten: als "Menschen von gestern" (dies im positivsten Sinn gemeint!) müssen wir uns - über die Stolpersteine des Heute -mühselig einen gangbaren Weg ins Morgen suchen!
Dies mit positivem Geist, Mut und Optimismus anzugehen, ist für uns Ältere das Gebot der Stunde!
Mehr als Vorbild können wir für die Jüngeren nicht sein; ihr Leben müssen sie sich selber zimmern!
(mail to: gerhard@michler.at)
Mit den GrünInnen als Oppositionspartei und Auffangbecken für Protestwähler habe ich derzeit in Wien ein Verständnisproblem.
Noch nie war in Wien die Abneigung gegenüber den hier mitregierenden Paprikas so groß. Zumindest wenn man der veröffentlichten Meinung glauben darf.
Vassilakou ist das erklärte Feindbild zehntausender Wiener Autofahrer und Geschäftsleute; die EU-Wahl eignete sich hervorragend als Zeichen eines Protests, weil es letztlich eh conchita ist, wer in Brüssel sitzt ... - und dennoch fahren die Grünen einen sensationellen Erfolg ausgerechnet in Wien ein!
Traditionell bürgerliche Bezirke, wie Währing und die Landstraße erreichen eine grüne relative Mehrheit! Fünfhaus mit einem der höchsten Migrantenanteile in Wien wählte mehrheitlich Grün!
Das verstehe wer wolle - ich nicht ....
Die erklärende Diskussion ist eröffnet:
" . . . tu felix Austria nube " Die Beachtung dieses Mottos bescherte den Habsburgern eine Machtbereich, in welchem die Sonne nicht unterging.
Mit einer Europapolitik welche stets für " Balance of Power " auf dem Kontinent sorgte, bauten die Briten ihr Weltreich auf.
Interessen und Einfluß der CITY OF LONDON waren da immer zu finden und Stöme von Blut bei jenen europäischen Völkern, welche so mannipuliert wurden, waren eben natürliches Element dieser britischen Politik.
Beispiel ist der 7 jährige Bruderkrieg welchen der " Festlanddegen " Friedrich II gegen seine Cousine Maria Theresia führte. Über das mit der britischen Krone verwandte Kur- Hannover wurde der Kriegskasse Friedrichs großzügig Mittel zugeführt.
Was das mit dem Wahlverhalten von Alten und Jungen, Männer und Frauen zu tun hat?
Der internationale Sozialismus wendet doch seit 150 Jahren an den Gesellschaften europäischer Staaten ähnliche Methoden an, wie sie England an den Völkern Europas bald 1/2 Jahrtausend " erfolgreich " anwendete!
BÜRGER gegen ADEL und Kirche, ARBEITNEHMER gegen UNTERNEHMER,
JUNG gegen ALT ( trau keinem über 30 ! ), ZUWANDERER gegen AUTHOCHTONE,
und eben verstärkt seit Johanna Dohnal und Alice Schwarzer FRAUEN gegen
MÄNNER
Seit 1/2 Jahrhundert trommeln die Medien, daß die Frauen von den Männern seit Jahrtausenden benachteiligt und unterdrückt werden. DER GEDERWAHN SETZT DEM WAHN EINE TRAURIGE KRONE AUF ! ! !
Die so genannten GRÜNEN brauchen nur besonders laut die Beseitigung dieses SCHRECKLICHEN UNRECHTS versprechen UND WERDEN DESHALB VON JUNGEN FRAUEN GEWÄHLT
Den Freiheitlichen, welche sich über diesen Wahn empören, laufen naturgemäß die jungen Männer zu!
So " baut " der INTERNATIONALE SOZIALISMUS DIE NEUE GESELLSCHAFT, DEN NEUEN MENSCHEN !