FN 634: Was am Google-Urteil Rechtsanwälte und Papier-Produzenten jubeln lässt
14. Mai 2014 10:30
2014-05-14 10:30:12
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:30
Was das Urteil des Europäischen Gerichtshofs über die Herausnehm-Pflicht bei Google wirklich bedeutet.
Erstens werden alle Rechtsanwälte jubeln, denn es wird unzählige Prozesse geben, ob nun einer „prominent“ ist, wo weiterhin alle Einträge von Google genannt werden dürfen, oder nicht. Zweitens werden alle Papierproduzenten jubeln, denn jetzt werden wieder unzählige Netzbenutzer sicherheitshalber mengenweise ausdrucken (wenn sie das nicht eh schon der Hacker wegen tun). Drittens haben Archivare wieder eine Zukunft, bei denen man all das erfährt, was Google nun verschweigen muss. Und viertens werden sich die amerikanischen, russischen, chinesischen, britischen, französischen, deutschen Geheimdienste nur amüsieren, denn sie können via „Bild“, „New York Times“ oder sonstwo künftig wieder viel unkontrollierbarer ihre Spielchen betreiben und ihre (Des)Informationen unter die Menschheit bringen. Das ist wohlgemerkt kein Plädoyer für Google. Die Folgen alter Informationen können in der Tat sehr unangenehm sein. Das sind nur nüchterne Feststellungen. Wir müssen so wie mit der Atomkraft und Medizin dauerhaft auch mit den Segnungen und Furchtbarkeiten der Elektronik leben. Und wir sollten daher jedenfalls auch schon als Jugendliche vorsichtig sein mit dem, was wir in welcher Form immer ins Netz stellen.
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Ob dieses Urteil auch in eigener Sache gefällt wurde?
In Zukunft kann auch jeder Politiker und öffentlich Bediensteter "dunkle Punkte" aus seiner Vergangenheit streichen lassen, die seiner Karriere zwar eventuell geschadet hätten, aber der Bevölkung z. B. bei Wahlen oder Ernennungen wichtige Anhaltspunkte für seinen Werdegang geboten hätten.
Da werden - dank EuGH - jetzt wohl einige "Leichen im Keller" verschwinden und reingewaschene Westen auftauchen!
Also, zunächst sollte man präziser wissen, worum es bei diesem Urteil geht:
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/google-eugh-urteil-zum-recht-vergessen-zu-werden-a-969132.html
Dass "Google" über seine Suchmaschine, seine Mail-Konten und Skype persönliche Daten sammelt und speichert, gehört ja mittlerweile zum Allgemeinwissen.
Auch dass man auch vermuten kann, dass die Firma eng mit den Geheimdiensten kooperiert ist nicht von der Hand zu weisen.
Wenn man den Namen "Andreas Unterberger" in Google eingibt, meldet dieser 472.000 Treffer, da gäbe es viel zu tun!
Ein Beweis mehr, wir werden überwacht, mehr als wir uns vorstellen können, ein Entrinnen gibt es nicht mehr, es sei denn man verlegt sich auf Brieftauben oder Buschtrommeln, äußerste Vorsicht ist zwar geboten, aber da müsste ich gleich einmal hier mit dem Posten aufhören, keine Mails mehr schreiben, nicht mehr telefonieren, Facebook und Twitter meide ich ohnedies.
Die Krake hält uns in ihren Krallen gefangen und lässt uns nicht mehr los!
Wenn's in unserer schönen Welt so weitergeht, so rundum durcheinander und
verquer, werden bald nurmehr Juristen einen sicheren akademischen Brotberuf
haben!
Politologen und Soziologen sind schon heute praktisch kaum mehr vermittelbar: die satteln inzwischen auf Barkeeper und gehobene Krankenpfleger-Jobs um!
Und alle anderen akademischen Professionen? Kaum was zu holen!
Nix da, auf Juristerei umsatteln! Da kann man in Zukunft wohl am ehesten Geld machen!
Bei den zu erwartenden "herrlichen Zeiten" in Gesellschaft, Wirtschaft und im Internet:
doch wohl ein guter Rat, oder?
(mail to: gerhard@michler.at)
Ein EU-Urteil liegt vor: "Google muss vergessen"
Naja, und wie ist es im Rest der Welt, ich meine die Google-Suchmaschine wird ja in den USA oder Australien auch benutzt.
Wenn ich in die Schweiz oder Liechtenstein fahre und dort in Google nachsehe, kriege ich dann mehr Informationen, welche die ich in Ö. bei nicht erhalte?