FN 611: Kurz wird immer mehr zum Unguided Missile
04. April 2014 17:23
2014-04-04 17:23:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:30
Sebastian Kurz ist auf jeden Fall gegen einen raschen Beitritt der Ukraine zur NATO. So hat es jetzt mehreren Meldungen zufolge der junge Außenminister ganz offiziell verkündet.
Das zeigt Kurz entweder als Erfüllungsgehilfen Moskaus. Oder dieser Satz ist eine unglaubliche Frechheit. Denn Kurz vertritt weder ein Nato-Land, das darüber entscheiden könnte, ob die (auch Österreich jahrzehntelang schützende) Allianz neue Mitglieder aufnimmt. Noch ist er befugt, für die Ukraine zu sprechen, die als souveräner Staat über ihre eigene Zukunft entscheidet. Die Ukraine ist nämlich meines Wissens kein Protektorat Österreichs. Als was spricht er dann? Selbst wenn Herr Kurz persönlich einen Nato-Beitritt Kiews für die Nato oder die Ukraine nicht als klug ansehen sollte, hat er als österreichischer Außenminister nämlich nur eines zu tun: den Mund zu halten und vor allem keine solchen Ratschläge (=Schläge) zu erteilen. Jahrzehntelang haben alle österreichischen Regierungsparteien größten Wert darauf gelegt, dass niemand dem Land sagt, was es tun soll. Und jetzt das!
PS: Die Dummheit des Herrn Kurz zum Thema Ukraine übertrifft sogar die völlig unpassenden Töne, mit denen vor wenigen Wochen der Landwirtschaftsminister Ungarn provoziert hat (und wo Kurz selber noch klüger reagiert hat). Da wie dort sollten sich die unerfahrenen Ministerberater hinter die Ohren schreiben: Osteuropäer lieben es auf Grund der Geschichte noch weniger als andere, wenn sie aus Wien solche Töne hören.
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Hier möchte ich Herrn Dr. Unterberger - mit Verlaub - widersprechen:
nicht, weil er ein ÖVPler ist, finde ich die Handlungsweise von Kurz in dieser Causa durchaus legitim, realistisch eingeschätzt, ausgewogen und seriös vorgebracht!
Auch nach der Abend-"Zeit im Bild" finde ich, dass der junge Mann im Kreis der EU-Minister gute Figur macht!
Es heisst immer, Österreich sei prädestiniert für Vermittlungen in schwierigen politischen Streitfällen.
Warum sollte es diesmal falsch sein?
(mail to: gerhard@michler.at)
Also mir gefällt dieser Kurz immer besser.
Endlich einmal einer der an unseren Wohlstand denkt und nicht an politische Heldentaten.
Einer der den Handelsdelegierten offensichtlich endlich wieder ein Ohr schenkt.
(Ich wüsste da eine Botschafterin in Moskau, die soll ja auch eine Anwartschaft auf das Aussenministerium haben – köstlich)
Hoffentlich schützt die grosse Jugend den Herrn Kurz, damit er nicht im Sturm zusammenbricht.
Abgesehen davon, daß Spindelegger kein glückliches Händchen bei seiner Regierungsmannschaft bewiesen hat, das geht über die Frau Innenminister, den Außenminister, den Landwirtschaftsminister, dessen offensichtlich wichtigste Maßnahme - neben ein paar entbehrlichen Wortspenden - das Umbenennen seines Ministeriums bis jetzt war und scheint sich auch bis hin zur Frau Familienminister zu ziehen.
Nur dieses Mal kann ich keinerlei Kritik an Kurz finden, denn er tritt offensichtlich mit Einverständnis der Ukraine als Berater in Sachen Neutralität auf und das kann keinesfalls schaden. Man sollte dem krisengeschüttelten Land vordringlich empfehlen, BLOCKFREI und bis zur inneren Konsolidierung nach außen neutral zu bleiben.
Kommt Zeit, kommt Rat - danach kann sich die Ukraine immer noch anders entscheiden!
Apropos Ungarn:
Ich freue mich schon auf die konsternierten Schlagzeilen, wenn Viktor Orbán am Sonntag einen überzeugenden Wahlsieg einfährt! ;-)
Wenn heutzutage schon jeder "Politiker" zu jedem Thema seinen Senf dazugibt, dann wird es Kurz wohl auch noch tun dürfen und in diesem Falle hat er völlig recht!
Wir brauchen keine NATO-Osterweiterung, diese unter der Fuchtel der USA stehende Organisation hat uns schon allzu viele Probleme gebracht!
Die USA zündeln an allen Ecken und Enden der Welt um ihre Hegemonie auszuweiten. Nein, danke!
Schnösel wie Kurz haben eben keine Ahnung vom Wert/Sinn/Inhalt der "Immerwährenden Neutralität nach Schweizer Muster"; woher auch! Sie wuchsen mit parteipolitischer Lüge auf, die Schulbildung schaffte kaum die Alphabetisierung, formten ihr Weltbild durch bestochene/gekaufte Medien und haben noch keinen einzigen Tag in der realen Arbeitswelt erlebt. Es sind eben erpreßbare Systempolitiker, wie alle Kammerfunktionäre, Gewerkschaftsfunktionäre, Parteiangestellte, ÖH-Funktionäre und sonstige Politgünstlinge (-Räte, Lohn-Gutachter, Sterndeuter, ORF-Journalisten und 100te andere Steuergeldschmarotzer).
Uns wurde versprochen dass wir bei jeder Änderung der EU gefragt werden. war das eine Lüge wie ueblich? A U. Hat genauso wenig über die Ukraine zu bestimmen wie Kurz. Wenn die USA die Schulden der Ukraine über nimmt ist alles O.K., wenn Zahltrotteln gesucht werden brauchen wir das nicht.
Was soll an einer neutralen Ukraine als Pufferstaat schlecht sein? Wer es besser weiß soll zahlen!