Das Schweigen der ÖIAG-Räte und die Hoffnung der Telekom
24. April 2014 01:20
2014-04-24 01:20:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 2:30
Absolut unglaublich, dass neben den boykottierenden Arbeitnehmern stundenlang auch noch drei weitere Aufsichtsräte bei der entscheidenden ÖIAG-Sitzung einfach fehlten. Immerhin stand der historische Vertrag über die Telekom Austria zur Abstimmung. So einfach darf die Öffentlichkeit da nicht zur Tagesordnung übergehen. Denn die ÖIAG steht eben (leider) noch immer im Eigentum der Steuerzahler. (mit nachträglicher Ergänzung)
Daraus folgt gleich mehrerlei:
- Sobald die Arbeitnehmervertreter nicht dabei sind, erfährt die Öffentlichkeit schlagartig nichts mehr aus dem ÖIAG-Aufsichtsrat. Was deren Wirken in ein besonders seltsames Licht rückt. Sie fühlen sich offenbar mehr als hauptberufliche Informanten denn als Unternehmensorgane. Das sollte eigentlich zu einem dringenden Überdenken der gesamten Drittelparität führen (das es natürlich nicht geben wird, da ja die SPÖ in der Regierung sitzt).
- Die stundenlang fehlenden Aufsichtsräte sind der Öffentlichkeit dringend eine volle Erklärung schuldig. Die Reste der Verstaatlichten sind ja nicht das Privateigentum von Peter Mitterbauer, Brigitte Ederer und Thomas Winkler, die alle zumindest anfangs durch Absenz glänzten. Sie sind auch nicht das Privateigentum eines Ministers. Sondern sie gehören allen Österreichern. Besonders pikant ist, dass Ederer zur gleichen Stunde, da sie bei der ÖIAG durch Absenz glänzte, ein anderes – ihr geschätzt 999stes – Aufsichtsrats-Mandat annahm. Wer keine Zeit für den Job im Aufsichtsrat hat, soll umgehend zurücktreten. Falls jedoch jemand gemeint hat, der Vertrag wäre nicht ideal, darf er schon gar nicht schweigen.
- Die Telekom ist nun de facto ein ausländischer Betrieb, auch wenn sich an der Staatsbeteiligung formal nichts geändert hat. Und das ist gut so. Das Unbedeutendwerden des Staates hat noch fast jedem Unternehmen gutgetan. Das wird der Telekom frisches Geld zuführen. Und das war nach den ununterbrochenen Bestechungsaktionen der letzten Jahre dringend notwendig.
- Dass die Einwände des Arbeiterkämmerers Muhm überrollt worden sind, ist doppelt gut. Denn wenn einer jede Menge finanzielle Garantien sowie Arbeitsplatzgarantien in einem ohnedies unter Beamten-Altlasten ächzenden Unternehmen fordert, dann zeigt er, dass er noch nicht in diesem Jahrhundert angekommen ist.
Die Telekom wird nicht durch Garantien gerettet, sondern nur durch tägliche Bewährung ihrer Mitarbeiter auf dem Markt. Aber das geht halt nicht in den Klassenkampfkopf eines Muhm hinein.
Nachträgliche Ergänzung: Zumindest die Absenz von Peter Mitterbauer wurde am Tag nach der Abstimmung gut gerechtfertigt: Er hat zum ersten Mal in acht Jahren eine Sitzung geschwänzt, weil er beim runden Geburtstag seiner Schwester im Ausland war. Und weil er auf die Garantie der Arbeitnehmervertreter gebaut hat, zumindest physisch bei der ÖIAG-Sitzung anwesend zu sein.
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Dahinter steht absolute Taktik, denn sollte irgendetwas schiefgehen, dann können die drei ihre Hände in Unschuld(svermutungen) waschen, weil sie ja nicht dabeigewesen sind und verlieren damit keines ihrer unzähligen Aufsichtsratsmandate.
Hoffentlich geht dieser politische Selbstbedienungladen Telekom jetzt endlich nach langem, schweren Leiden einer besseren Zukunft entgegen!
Besonders positiv ist die Tatsache, daß dieser unsägliche Genosse Muhm immer öfter kalt gestellt wird, selbst im ORF-Stiftungsrat, wo doch die Sozis das Sagen haben.
Für mich ist alles, was den unsäglichen Herrn Muhm diskreditiert und lächerlich macht, ein zusätzlicher Feiertag!!
Die Vorstellungen und Aktivitäten dieses Mannes sind für die Wirtschaft und für das Fortkommen unseres Landes in einer immer härteren wirtschaftlichen Konkurrenzsituation absolut schädlich; es wäre Zeit, seinen Einfluss auf Faymann & Rotkonsorten immer wieder offenzulegen, und damit Ärgeres zu verhindern!
Der ist sowas von retro, dass sogar der sprichwörtlichen Sau graust (entschuldigt, liebe Schweinderln !!!) !
(mail to: gerhard@michler.at)
Muhm
Die Tage dieses nie demokratisch legitimierten Kulissenschiebers gehen zu Ende...
Neben den tagesaktuellen Auswirkungen zeigt der konkrete Fall einen gravierenden Fehler im System auf, nämlich die Sinnlosigkeit der Dienstnehmervertretung in den Aufsichtsräten von reinen Holdings; die haben - wie ja auch die ÖIAG - selbst meist keine oder doch nur sehr wenige Dienstnehmer; und da zeigt sich, wie unsinnig oder sogar kontraproduktiv das ist, zumal als Vertreter der Dienstnehmer in den Unterbetrieben reine Apparatschiks auftreten, deren wirtschaftliches Wissen sich auf Parolen aus dem Wörterbuch des Klassenkampfes beschränkt.
Typisch Österreich:
da wird eine Sitzung dilettantisch vorbereitet, diese findet am letztmöglichen Tag statt und schließlich muss zur gewünschten Abstimmung noch schnell ein Stimmberechtigter aus dem Ausland herbeigeholt werden. Zwei andere Mitglieder des Gremiums haben sich vor dieser für die Zukunft entscheidenden Sitzung gleich vorab "entschuldigt" (warum schmeißt man diese Leute nicht gleich raus?).
Noch ist aber das Sitzungsergebnis nicht "wasserdicht", denn ein ausgeschiedenes Mitglied wurde nicht mehr ersetzt, damit wurden auch die selbst geschaffenen Spielregeln verletzt. Dies bedeutet ggfs. eine erfolgreiche Anfechtung des gesamten deals.
Ich habe da so meine Zweifel, ob durch den Einfluss der Mexikaner sich bei der Telekom etwas zum Besseren verändern wird, wenn ich an das Chaos beim Online-Banking der Bank Austria denke, das die italienische Mutter verursacht hat.
Die Telekom hat es bisher nicht geschafft, mein Festnetz/Internet/TV und das Mobiltelefon zu verknüpfen, eine Abfrage im Internet muss jedes Mal separat erfolgen.
Die Fusion zwischen A1 und Telekom war ja eh erst im Jahre 2010! *gähn*
Weit haben wir es gebracht!
1. Das Geld kommt aus Mexico !? Ist das nicht ein Schwellenland? Wie machen die dort die Kohle, die sie dort offensichtlich nicht mehr brauche?
Man darf also festhalten:
Sozialarbeiter kommen bei uns aus dem ehem.Ostblock. Hübschlerinnen auch. Unser GEld geht nach Kroatien. Handys werden bei uns mittlerweile genausowenig hergestellt wie Textilien in Vorarlberg. Verteidigt wird Österreich durch die Nachbarn !?
Was habe ich eigentlich davon, Österreicher zu sein? Das Burgtheaterdeffizit? Den Lifeball?
Bravo!
2. Es ist gut, dass den Politikern das Sagen entzogen wurde. Aber dass jetzt Ausländer das Sagen in der Telekom haben ist nicht erfreulich. Aber sicher war die Entscheidung wiedereinmal "alternativenlos". Wohin geht eigentlich das ganze Geld, dass den Österreichern mit eigenem Verdienst abgezogen wird?
Es ist doch alles einfach nur zum Kotzen!