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Mehrheit ist Mehrheit und Sauereien sind Sauereien

53 Prozent sind die Mehrheit. Und das ist, auch wenns keine große ist, zu respektieren – das wäre zu respektieren, wären da nicht so viele Sauereien rund um die Mariahilfer-Straßen-Abstimmung passiert.

Die erste und größte Sauerei ist die Tatsache, dass der Handel von der Befragung ausgeschlossen war. In Mitteleuropas größter und wichtigster Einkaufsstraße eine so gravierende Änderung zu machen, ohne den Handel zu befragen – das kann nur einer linken Rathauspartie einfallen. Aber Wien hat ja eh nur die weitaus größte Arbeitslosigkeit Österreichs. Werden halt noch ein paar Arbeitslose mehr. Machen wir halt noch ein paar Schulden mehr, um den Betroffenen ein Grundeinkommen zu zahlen. Als Partei leben wir eh gut von den Radfahrern.

Das zweite war das verwirrende Fragen-Design. Das hat wohl bewusst etliches zur Verwirrung beigetragen.

Das dritte war die unglaubliche Sauerei, dass die eine Seite – also die Grünen – tief in den mit Steuermitteln gefüllten Geldtopf für ihre Propaganda greifen konnten. Die Gegenseite, also die vielen Bürgerinitiativen, mussten hingegen alles aus eigener Tasche zahlen.

Die vierte war die Tatsache, dass jeder Einwohner des 6. und 7. Bezirkes befragt wurde, die anderen Wiener aber nicht, etwa jene im 13., 14. und 15. Bezirk. Die haben aber in Wahrheit mehr Interesse an der Straße als die auf der Lerchenfelder Straße Wohnenden. Damit wird jetzt für ganz Wien das Floriani-Prinzip zur Regel: Ihr lasst uns nicht durch, so lassen wir euch nicht durch.

Und die fünfte Sauerei war die Tatsache, dass das Ganze ja verfassungsmäßig eh keine demokratische Abstimmung, sondern eigentlich ein Nullum der rotgrünen Propagandisten war. Sonst hätte ein unabhängiger Verfassungsgerichtshof die Befragung wohl verhindert. Und wieder wurde die direkte Demokratie ein Stück mehr zu Grabe getragen, damit sie weiterhin ungestört ihre Sauereien begehen können.

Aber sonst war eh alles in Ordnung und die Mehrheit hat gesiegt . . .

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