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Juncker ade – mit ein paar Seltsamkeiten

In den letzten Jahren wusste man gar nicht mehr genau: Wer war eigentlich früher da, die EU oder Jean-Claude Juncker?(Mit einer nachträglichen Ergänzung)

So sehr war der nun zurücktretende Luxemburger Ministerpräsident seit fast jeher ein unverzichtbarer Akteur auf zahllosen europäischen Plattformen gewesen. Dass er jetzt ausgerechnet wegen einer Geheimdienstaffäre zurücktreten muss, lässt daher europaweit aufhorchen. Aber auch die Begleitumstände sind mehr als seltsam.

Erstens zeigt der Rücktritt, dass selbst die größten Karrieren – und das war jene Junckers trotz der Kleinheit Luxemburgs zweifellos – am Ende meist in Peinlichkeiten zerbröseln.

Zweitens hat Juncker im Vorjahr eigentlich selber Amtsmüdigkeit signalisiert, was ihm damals einen viel glorioseren Abschied ermöglicht hätte als jetzt seine Zertrümmerung.

Drittens wird er immer als einer in Erinnerung bleiben, der sich - wenn auch geschickt verklausuliert - zu dem recht zynischen Gedanken bekannt hat, dass den Menschen nicht die volle Wahrheit zumutbar wäre.

Viertens ist grotesk, dass Juncker selbst einer derjenigen ist, der von dem offenbar nicht ordentlich überwachten Geheimdienst seines Landes belauscht worden ist – dass er aber dennoch nun als Schuldiger einer unzureichenden Führung dieses Dienstes dasteht.

Und fünftens fiele mir jede Menge anderer Regierungschefs ein, die viel eher als Juncker zurücktreten müssten, weil sie ihren Geheimdiensten einen von Rechtsstaat und Völkerrecht verbotenen Spielraum gelassen haben. Aber weder in Großbritannien noch Frankreich noch Deutschland hört man auch nur die Forderung danach, obwohl dort offensichtlich ähnlich neugierig agiert wird wie in den USA selber. Und dort gibt es erst recht keine Debatte über den Präsidenten. Aber Juncker geht.

Nachträgliche Ergänzung: 24 Stunden später scheint Juncker plötzlich wieder ganz gute Chancen zu haben, sein eigener Nachfolger zu werden. Denn auch die Luxemburger scheinen nicht ganz der Ansicht, dass Juncker im Geheimdienstthema arge Versäumnisse vorzuwerfen wären. Womit sich auch dort die mediale Klasse blamiert haben könnte.

 

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